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1090 - Der Kardec-Kreis

Titel: 1090 - Der Kardec-Kreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ebnet."
    „Koro will in die SOL eindringen?" erkundigte sich Carfesch.
    „Das ist eine Sache, die wir ihm ausreden müssen", erklärte Jen Salik heftig. „Wenn Gesil ihre Drohung wahr macht..."
    „Sollen wir ihm eingestehen, daß Gesil an Bord ist?" fiel Perry ihm ins Wort. „Daß sie einen von Seth-Apophis manipulierten Spoodie unter der Kopfhaut trägt? Daß Seth-Apophis annähernd zehntausend Agenten an Bord der SOL nach Terra eingeschleust hat?"
    „Das wären die Bestandteile einer erfolgversprechenden Strategie", sagte Carfesch zu beider Überraschung. „Es muß etwas geschehen, was Koro vorübergehend aus dem Gleichgewicht bringt. Das Eingeständnis, daß zwei Ritter der Tiefe nicht vermocht haben, das Einsickern von feindlichen Agenten zu verhindern, könnte eine solche Wirkung erzeugen."
    Bevor jemand Gelegenheit hatte, auf diesen ungewöhnlichen Vorschlag zu reagieren, erscholl ein dünnes, durchdringendes Pfeifen. Perry hob den Kopf und rief ärgerlich: „Ich habe gesagt, ich will nicht gestört werden!"
    „Das hier ist superwichtig", antwortete Maxens Stimme aus dem angrenzenden Raum.
    „Es ist Quiupu, und er hat eine Entdeckung gemacht!"
    Als Perry nicht weiter widersprach, schwebte Max durch die offene Tür. Auf der Vorderseite seines eiförmigen Körpers hatte sich eine Videoscheibe gebildet. Er hielt unmittelbar vor Perry an. Die Scheibe wurde hell, und es erschien das breite Gesicht des Virenforschers Quiupu.
    „Es erfüllt den Wissenschaftler mit Befriedigung", erklärte er mit schriller Stimme, „eine gewagte Hypothese so rasch bestätigt zu sehen. Die Spoodies, die die Besatzung der SQL unter der Kopfhaut trug, sind zumindest in einer Hinsicht grundsätzlich von den Superviren verschieden, mit denen wir es bisher zu tun hatten."
    Es war klar, daß er nicht über die von Seth-Apophis hervorgerufene Degeneration sprach. Perry unterbrach ihn nicht, als er fortfuhr: „Bei den rund zehntausend Spoodies, die ich untersucht habe, handelt es sich eindeutig nicht mehr um Symbionten. Sie sind Steuermechanismen, abgestimmt auf ein humanoides Bewußtsein, ausgestattet mit einem umfangreichen Informationsspeicher, der es ihnen möglich macht, auch dann noch in Seth-Apophis' Sinn zu handeln, wenn die Verbindung mit der Superintelligenz für längere Zeit unterbrochen wird."
    „Daraus läßt sich schließen", antwortete Perry, „daß alle Superviren an Bord der SOL von dieser Art sind."
    „Nein!" Es klang fast wie ein Protestschrei. „Die zehntausend sind eine Elite unter den Millionen, die die SOL von Varnhagher-Ghynnst mitgebracht hat. Sie wurden für die Steuerung von Menschen gebraucht, die anderen dagegen nur für die Beeinflussung von positronischen Mechanismen."
    Perry horchte auf. „Das ist eine Vermutung!" hielt er Quiupu entgegen.
    „Ja, aber eine gut begründete."
    Ein Gedanke begann in Perrys Bewußtsein zu bohren. Bisher hatte es für ihn keinen Zweifel daran gegeben, daß Gesil in die SOL zurückgekehrt war, weil sie nicht eingefangen und von ihrem Supervirus getrennt werden wollte. Die Möglichkeit, daß sie mit Hilfe der ungeheuren Zahl von Spoodies, die sich an Bord der SOL befanden, selbst zur Offensive übergehen könne, war ihm nicht in den Sinn gekommen. Jetzt, im nachhinein, erschien es ihm naiv, daß er sich nicht die Mühe gemacht hatte, weiter zu denken. Gesil besaß Fähigkeiten, die es ihr ermöglichten, sich an jedem beliebigen Punkt der Erde wirksam vor den Spoodie-Häschern zu verbergen. Aus diesem Grund allein hätte sie nicht in die SOL zurückzukehren brauchen. Sie hatte ein weiteres Motiv.
    In den unzähligen Spoodies, die in der weitläufigen Computervernetzung des Fernraumschiffs saßen, stand ihr ein Potential zur Verfügung, das sie zu nützen gedachte, um in Seth-Apophis' Sinn tätig zu werden. SENECA, ebenfalls unter dem Einfluß der fremden Superintelligenz stehend, würde ihr dabei behilflich sein. Welch eine Gefahr, die er im Zuge geistiger und emotioneller Verwirrung völlig übersehen hatte!
    „Gehen wir davon aus", sagte er zu Quiupu, „daß Gesil damit beschäftigt ist, die übrigen Superviren zu einer Art Waffe zusammenzubauen. Inwiefern wird sie daran durch den Umstand behindert..."
    Der Virenforscher ließ ihn nicht ausreden. „Es wird ihr nicht gelingen", fiel er ihm hastig ins Wort. „Es fehlen ihr dazu die mit besonderen Fähigkeiten ausgestatteten Spoodies, die wir den Mitgliedern der Besatzung abgenommen haben!"
    Der bohrende Gedanke

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