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1090 - Der Kardec-Kreis

Titel: 1090 - Der Kardec-Kreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nahm deutlichere Umrisse an.
    „Mit anderen Worten: Gesil kann allein mit den Spoodies an Bord der SOL nichts ausrichten? Und diese Spoodies gehören zu einer Teilrekonstruktion des Viren-Imperiums?"
    „So ist es", bestätigte Quiupu.
    Von da an folgte Rede auf Gegenrede. Immer rascher spielten die Gesprächspartner, zu denen nun auch Carfesch und Jen Salik gehörten, einander Ideen, Gedanken und Pläne zu, und im Handumdrehen entwickelte sich eine Strategie, deren Aufgabe es war, zwei Probleme mit einem Schlag zu lösen. Die Hauptlast fiel dabei Quiupu zu, aber dem Virenforscher schien es nichts auszumachen. Er war bereit, das Risiko einzugehen, das der Plan von ihm forderte.
    Als die Unterhaltung beendet war, wandte Perry Rhodan sich an die beiden Gefährten, und zum erstenmal seit langer Zeit lag ein Ausdruck der Genugtuung in seinem Blick.
    „Freunde", sagte er, „ich glaube, wir wissen jetzt, wie es getan werden muß."
     
    4.
     
    Eines machte Atlan zu schaffen: Er hatte diese Stadt einst gekannt wie die Innenseite seiner Hand. Er hatte um ihre Schlupfwinkel, ihre verborgenen Pfade gewußt und sämtliche Verkehrsverbindungen auswendig gekannt. Aber vierhundert Jahre städtebaulicher Entwicklung machten seine Kenntnisse wertlos. Es geschah immer öfter, daß er eine Pause einlegen mußte, um sich mit Hilfe eines Kartenbildes zu orientieren.
    Er brauchte eine Unterkunft, ein paar Stunden der Ruhe und Entspannung. Er sehnte sich nach einem ausgedehnten Bad und einem sauberen Bett. Unwillkürlich wandte er sich in Richtung der älteren, zentral gelegenen Stadtteile. Dort mochte sein Wissen noch etwas wert sein.
    Er besaß knapp vierzig Galax in Münzmarken und seine ID-Plakette, mit der er bargeldlose Transaktionen tätigen konnte, falls es darauf ankam.
    Am wichtigsten waren ihm die Münzmarken. Die ID-Plakette würde er nur verwenden, wenn es sich gar nicht anders einrichten ließ. Der Himmel mochte wissen, wie viele von denen, die hinter ihm her waren, Zugang zu den Computern hatten, die die Plaketten-Transaktionen steuerten.
    Er fuhr mit der Rohrbahn in die Nähe des alten Stadtzentrums. Das Aussehen der Passagiere, die auf den verschiedenen Haltestellen zustiegen, wurde allmählich schäbiger, die unterirdischen Bahnhöfe altmodischer und schmutziger. Auch im fünften Jahrhundert neuer Zeitrechnung galt noch das seit über zweitausend Jahren bekannte Gesetz, daß Metropolen von einer gewissen Größe an mehr Aufgaben und Probleme erwachsen, als sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln bewältigen können.
    Das galt auch für Terrania, obwohl in dieser Stadt der größte und finanzkräftigste aller privater Steuerzahler seinen offiziellen Sitz hatte: die Kosmische Hanse.
    Die zunehmende Schmuddeligkeit der Umgebung störte ihn nicht. Er war es zufrieden, daß der Scanner sich nicht mehr meldete. Er hatte seine Verfolger abgeschüttelt und befand sich einstweilen in Sicherheit. Morgen, wenn er zurückkehren mußte, um den Kardec-Gürtel aus seinem Versteck zu holen, würde es anders sein.
    In einer schmalen, alten Straße, die noch aus den Tagen der Dritten Macht stammte, hatte einst ein malerisches Hotel gestanden, das den blumigen Namen „Herberge zu den zehntausend Lustigkeiten" trug. Atlan kannte es gut, denn das zum Hotel gehörige Restaurant war in den Jahren vor der Laren-Invasion das einzige gewesen, das noch authentische chinesische Küche aus der Zeit der Mandschu-Dynastie servierte. Die Preise waren horrend - kein Wunder im Zeitalter der synthetischen Nahrung. Der Eigentümer sowohl des Hotels als auch der Restaurants war ein alter Chinese namens Feng Liang-Li gewesen, der sich nach der Mandschu-Mode kleidete (einschließlich Zopf) und mit seinem Personal Mandarin sprach.
    Die Straße war noch vorhanden. Es ging auf den Abend zu. Ein paar schwebende Leuchtplatten erwachten zum Leben, andere blieben tot. Die Beleuchtung war erbärmlich, aber Atlan fand das schmalbrüstige, alte Gebäude des Hotels ohne Mühe.
    Und bei Gott, es hieß noch immer „Herberge zu den zehntausend Lustigkeiten"!
    Er stieg drei schmale Stufen hinauf zu einer Tür, die sich quietschend vor ihm öffnete.
    Er gelangte in eine kleine Empfangshalle, die mit altmodischen Möbeln vollgestellt war.
    Hinter einer Rezeptionstheke, die aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts hätte stammen können, erhob sich eine Gestalt, bei deren Anblick dem Arkoniden unwillkürlich der Atem stockte.
    „Feng Liang-Li?" entfuhr es ihm gegen

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