1092 - Aktion Transmitternetz
blauen Augen wißbegierig leuchteten.
„Wir grüßen dich ebenfalls, Arn von Lefta!" sagte Geoffry.
„Ich grüße euch, Perry Rhodan, Galbraith Deighton und Geoffry Waringer!" erwiderte der Akone. „Die beiden Porleyter werden nicht erwarten, von mir gegrüßt zu werden, obwohl ich einsehe, daß unter den gegenwärtigen Umständen mit ihnen kooperiert werden muß. Was ich zu sagen habe, hätte ich normalerweise für mich behalten, denn es betrifft eine Epoche der Geschichte meines Volkes, auf die ich nicht stolz sein kann."
„Wir alle kennen solche Epochen aus der Geschichte unserer Völker, Arn", erwiderte Perry. „Ich kann mir denken, welche Zeit du meinst. Aber ich habe euch Akonen nie eure damalige Abneigung gegenüber der Menschheit verübelt. Ihr wart damals schon ein altes galaktisches Kulturvolk, und euch mußte die Aussicht erschrecken, von aufstrebenden jungen Barbaren in Abenteuer und Umwälzungen verstrickt zu werden.
Es waren nur die Methoden weniger fanatischer Fremdenhasser, gegen die wir uns wehren mußten. Wir haben diese Leute aber niemals mit dem akonischen Volk auf eine Stufe gestellt."
„Das weiß ich, Perry", sagte der Historiker. „Deine Toleranz und Zurückhaltung haben damals dazu geführt, daß die Fremdenhasser nicht zum Zuge kamen - wie jener Chef des akonischen Energiekommandos, der Ende eures vierundzwanzigsten Jahrhunderts das geheime Transmitternetz anlegen ließ.
Ich stieß rein zufällig auf Hinweise, die mich zu einem raffiniert getarnten Versteck führten, in dem Karman von Netsor, so hieß der Geheimdienstchef, unter anderem sein Tagebuch verwahrt hatte. Nebenbei gesagt, ich beschäftige mich schon seit rund sechzig Jahren mit der Erforschung der Aktivitäten des akonischen Energiekommandos von seiner Gründung an bis in die Gegenwart.
Aus dem Tagebuch ging hervor, daß Karman von Netsor mit Hilfe weniger fanatisierter Vertrauter und mit paramechanisch konditionierten Wissenschaftlern und Technikern ohne Wissen des damaligen Rates von Akon dieses Transmitternetz plante und installieren ließ.
Ich nehme an, daß er unter dem verhängnisvollen Einfluß eines längst verstorbenen Wahrsagers stand, aus dessen Prophezeiungen er das herauslas, was ihm genehm erschien. Er glaubte, von der Vorsehung zum Galaktischen Koordinator berufen zu sein, der überall seine Geheimagenten sitzen hatte, die nach und nach die Kontrolle über die Regierungen der wichtigsten galaktischen Zivilisationen übernehmen sollten - mit ihm als Machthaber im Hintergrund und ausschließlich auf eine Hegemonie Akons gerichtet."
Der Akone legte eine Pause ein, und Perry benutzte sie zu einer Frage.
„Euer Volk besaß schon damals ein gigantisches offizielles Transmitternetz, das nach und nach die Raumschifffahrt ersetzen sollte - bis auf die Schiffe der Transmitterinstallateure. Hat Karman von Netsor dieses Transmitternetz in seine Planungen einbezogen?"
„Nein", antwortete Arn von Lefta. „Er befürchtete, daß dadurch sein geheimes Netz entdeckt würde. Deshalb ließ er Geheimstationen sogar auf solchen Planeten anlegen, die über offizielle Großtransmitter verfügten - sogar dann, wenn sie offiziell nur für die Verantwortlichen Akons waren und einige Zeit noch vor den anderen Völkern geheimgehalten wurden."
„Dann hat er eine gigantische Leistung vollbracht", meinte Geoffry.
„Ich nehme an, das Transmitternetz richtete sich speziell gegen unser damaliges Solares Imperium", warf Bully ein.
„In erster Linie", antwortete der Akone. „Karman wollte zuerst die Macht des Solaren Imperiums brechen. Das sah er als Voraussetzung dafür an, daß ihm der umfassende Plan gelingen könnte. Deshalb werdet ihr vor allem auf euren damaligen Kolonialwelten getarnte Stationen finden."
„Die Tigerbande hat also nur Bruchstücke des gesamten Netzes entdeckt?" warf einer der beiden Porleyter ein.
„Ja und nein", sagte Arn. „Sie hat vielleicht zehn Prozent des gesamten Transmitternetzes entdeckt, aber auch die Gesamtheit der installierten und betriebsbereiten Stationen stellt im galaktischen Maßstab nur eine Anhäufung von Fragmenten dar. Das geplante Netz wurde nie vollendet. Dazu hätte Karman die Unterstützung des Rates und des gesamten akonischen Volkes gebraucht. Zu jener Zeit war aber längst niemand außer den paar Fanatikern bereit, sich an einem solchen Irrsinn zu beteiligen.
Er mußte vielmehr vor den technischen und finanziellen Schwierigkeiten, die sich immer stärker vor ihm
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