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1092 - Der Vampirengel

1092 - Der Vampirengel

Titel: 1092 - Der Vampirengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er nicht bei sich. Auch im Handschuhfach lagen keine, aber er fand eine Flasche mit Kölnisch Wasser. Schließlich befand er sich in Köln, und das Gelände hinter ihm war der berühmte Melaten-Friedhof, weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.
    Harry erfrischte sich. Das kühle Wasser tat gut, auch wenn es seine Schmerzen nicht mildern konnte. Durch das Liegen auf dem Boden war seine Kleidung beschmutzt. Er wollte den feuchten Dreck trocknen lassen und ihn erst dann abreiben.
    Auch, sein Gesicht war nicht verschont geblieben. Im Licht der Innenbeleuchtung schaute er in den Spiegel, sah den Schmutz an verschiedenen Stellen kleben, holte ein Taschentuch hervor und versuchte, das Gesicht so gut wie möglich zu säubern.
    Ganz bekam er den Dreck nicht weg, aber das störte ihn auch nicht. Er mußte weiterfahren und dabei nicht mir an Dagmar denken, sondern auch an sich. In einem Krankenhaus wollte er sich untersuchen lassen. Er betete, keine Gehirnerschütterung mitbekommen zu haben.
    Das Klopfen an der Scheibe ließ ihn zusammenzucken. Er schaltete die Innenbeleuchtung aus, blickte nach links und sah so etwas wie einen Schatten neben der Wagentür stehen.
    Wieder klopfte es.
    Harry ließ die Scheibe nach unten fahren. Das Gesicht eines Mannes, auf dessen Kopf die Mütze des Polizisten zu sehen war, schaute ihn an. »Guten Morgen, der Herr.«
    »Ja, Morgen.«
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir Sie überprüfen? Die Papiere bitte, den Führerschein und…«
    »Lassen Sie das«, sagte Harry, der unter Kopfschmerzen litt. »Ich bin dienstlich unterwegs.«
    »Ein Kollege?«
    »So ähnlich.« Er präsentierte seinen Ausweis. »Hier, lesen Sie!«
    Nicht jeder bekam dieses Dokument. Es war ein Spezialausweis. Direkt ausgestellt vom Innenminister. Dank dieses Papiers hatte Harry einen Sonderstatus.
    »Pardon, ich wußte nicht…«
    »Schon gut, aber Sie könnten mir trotzdem einen Gefallen tun, Herr…«
    »Richter. Ich bin Hauptwachtmeister Ralf Richter. Neben dem Wagen dort hinten steht mein Kollege Schmitz.«
    »Gut, Herr Richter. Mir geht es um folgendes. Ich war nicht zum Spaß hier auf Melaten und habe einiges hinter mir. Es geht um einen Fall, den ich Ihnen nicht näher erläutern kann, aber eventuell können Sie mir helfen.«
    »Ich werde es versuchen.«
    »Fahren Sie hier öfter Streife?«
    »Ja, das ist unsere Tour. Wir sind hin und wieder auch auf dem Friedhof zu finden, Melaten hat für eine gewisse Szene einen sehr großen Reiz. Die Schwarzen treffen sich hier, wobei sie harmlos sind. Aber es gibt auch andere, die sich an den Gräbern zu schaffen machen, und das haben wir dann nicht so gern.«
    »Da haben Sie recht. Genau darum geht es mir. Ich traf auf dem Friedhof einige Gestalten. Eine Gruppe, ganz in Schwarz gekleidet, die sich People of Sin nannte. Etwa ein halbes Dutzend Gestalten. Könnte es sein, daß Ihnen und Ihrem Kollegen die Gruppe aufgefallen ist?«
    Der Hauptwachtmeister schüttelte den Kopf. »Nein, Herr…«
    »Stahl. Harry Stahl.«
    »Nein, Herr Stahl. Das tut mir leid. Uns ist keine dieser Gestalten über den Weg gelaufen. Wie ich die Typen kenne, werden sie sich auch hüten. Das wissen wir aus Erfahrung.«
    »Schade.«
    »Wir können aber die Augen offenhalten und Sie gegebenenfalls benachrichtigen«, schlug der Mann vor.
    »Ach nein, das ist nicht nötig, Herr Richter. Nur noch eine Frage. Ich hatte Ihnen den Namen der Leute genannt. Können Sie eventuell damit etwas anfangen? Haben Sie von den People of Sin schon einmal etwas gehört?«
    Der Polizist überlegte, schüttelte den Kopf und wollte seinen Kollegen fragen.
    »Nein, lassen Sie das. Ich komme schon zurecht.«
    »Tatsächlich?«
    Harry schaute überrascht. »Wie meinen Sie das?«
    »Entschuldigen Sie, aber Sie sehen etwas ramponiert aus. Geht es Ihnen gut?«
    Stahl lächelte kantig. »Es ging mir schon mal besser. Wenn Sie fragen wollen, ob ich fahrtüchtig bin, dann muß ich mit einem glatten Ja antworten.«
    »Pardon, so war das nicht gemeint.«
    »Ich weiß schon«, sagte Harry. »Vielen Dank und noch einen guten Dienst.«
    Der Polizist grüßte und zog sich wieder zurück. Kaum war er verschwunden, stöhnte Harry auf. Die Schmerzen und das zugleich dumpfe Gefühl in seinem Kopf machten ihm schon zu schaffen, aber fahruntüchtig war er nicht.
    Er startete den Wagen.
    Der Opel-Motor schnurrte seidenweich. Harry liebte seinen Omega. Auf ihn konnte er sich hundertprozentig verlassen. Für ihn war es wichtig, zu einem Krankenhaus

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