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1092 - Der Vampirengel

1092 - Der Vampirengel

Titel: 1092 - Der Vampirengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu kommen und sich behandeln zu lassen. Alles andere mußte er zurückstellen.
    Eine halbe Stunde später befand er sich in der Notaufnahme eines Hospitals. Eine junge Ärztin mit sehr kurzem Haarschnitt wollte ihm schon ein Bett besorgen. Erst als Harry stark protestierte und auch darauf hinwies, welchem Beruf er nachging, nahm sie davon Abstand. Er wurde geröntgt, und hätte die Frau umarmen können, als er hörte, daß er keine Gehirnerschütterung erlitten hatte.
    »Es wäre allerdings besser, wenn Sie sich trotzdem hinlegen«, schlug die Ärztin vor.
    »Aber nicht hier. Das mache ich in meinem Hotel.«
    »Ich gebe Ihnen ein Mittel.«
    »Gut, Frau Doktor, darum hatte ich Sie bitten wollen.«
    Während sie die Tabletten holte, nutzte Harry die Zeit und säuberte sein Gesicht von den letzten Schmutzspuren des Friedhofs. Das Leben ging weiter. Er konnte sich jetzt nicht durchhängen lassen, aber er fragte sich auch, wie es für Dagmar weiterging und ob sie überhaupt noch ein normales Leben führen konnte.
    Der nächste Weg führte ihn hin zur Kölner Altstadt. Dort befand sich das Hotel, in dem er ein Zimmer gemietet hatte. Ein Doppelzimmer, doch das zweite Bett würde leer bleiben. Dabei hatte er gedacht, daß Dagmar sich die Dinge nur einbildete. Nie hätte er damit gerechnet, daß es diesen Vampirengel tatsächlich gab und daß er auch noch zu den Psychonauten gehörte. Was sich da zusammenbraute, darüber konnte er nur spekulieren.
    Den Wagen stellte er in der Tiefgarage ab und fuhr mit dem Aufzug hoch.
    Trotz der späten oder frühen Stunde herrschte in der Halle und auch in der Bar noch Betrieb. In Köln war Möbelmesse. Da gab es kein freies Hotelzimmer mehr in der Stadt. Die gewaltige Halle des Hotels mit dem gläsernen Aufzug innen war auch für viele Nichtgäste interessant, die sich auch in der Nacht unter das Publikum mischten oder an der Bar ihre Drinks nahmen.
    Darauf hatte Harry keinen Bock. Er fuhr hoch in die dritte Etage, in der sein Zimmer lag. Die Tabletten hatten gewirkt und die großen Schmerzen vertrieben. Allerdings spürte er auch eine gewisse Müdigkeit, die sich immer mehr ausbreitete und seine Glieder schwer machte.
    Als er das Zimmer betrat, fiel ihm die Leere erst richtig auf. Durch das Fenster hatte er zwar einen phantastischen Blick über die Stadt und den Rhein, doch dieses Panorama interessierte ihn nicht.
    Für ihn waren andere Dinge wichtiger.
    Er wollte noch etwas tun.
    Nachdem er ein Glas Wasser geleert hatte, griff er, zum Telefon. Er wählte eine bestimmte Nummer in Wiesbaden und nannte eine Kennziffer. Erst dann wurde er weiterverbunden. In der Abteilung Fahndung arbeitete man Tag und Nacht.
    Harry wurde mit einem gewissen Meinrad verbunden, der ihn aufgrund der genannten Kennzahl zuerst computermäßig überprüfte und erst dann nach seinen Wünschen fragte.
    Die einzige Spur, die der ehemalige Kommissar aus Leipzig besaß, war der Name People of Sin. Er wollte wissen, ob die Gruppe im Zentralcomputer des BKA registriert war.
    »Wo kann ich Sie erreichen?«
    Harry nannte die Durchwahlnummer seines Zimmers. »Ich hoffe auch, daß es nicht zu lange dauert.«
    »Wir tun, was wir können.«
    Das hieß für Harry Stahl warten. Es wäre kein Problem gewesen, hätte er nicht Tabletten geschluckt. Um nicht müde ins Bett zu sinken, wanderte er im Zimmer auf und ab. Er hielt sich wach, indem er an Dagmar Hansen dachte und, daran, was wohl mit ihr passiert war. Er fragte sich, ob sie noch lebte. Wenn ja, wie sie existierte. Normal oder als blutgieriger Vampir. Auszuschließen war nichts.
    Das Panorama der Stadt sah aus wie eine ferne Kulisse. Wenn er den Kopf nach links drehte, konnte er den Dom sehen. Angestrahlt stand er dort, um alles zu überragen. Eines der prächtigsten Wahrzeichen in der gesamten Welt. Ein Wunderwerk, bei dessen Anblick echte Kölner schon einmal Tränen vergossen, denn in schweren Zeiten war es gerade der Dom gewesen, der ihnen das Gefühl von Heimat und Nähe vermittelt hatte.
    Seine Beine wurden schwer. Selbst im Stehen fielen ihm immer mal die Augen zu. Es war wirklich der letzte Augenblick, als sich das Telefon meldete.
    Harry nahm ab.
    Der Kollege meldete sich, und Harry ließ sich in einen Sessel fallen. Er hoffte, daß das Gespräch nicht zu lange dauern würde. Die scharf klingende Stimme aus Wiesbaden machte ihn wieder etwas munterer. »Sie wollen was über die Gruppe People of Sin wissen. Es gibt sie. Wir haben sie registriert.«
    »Was war der

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