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1093 - Blutkult um Angela

1093 - Blutkult um Angela

Titel: 1093 - Blutkult um Angela Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Szene.
    Aber es war kein Boot. Es war auch kein Segel, das sich gelöst hatte, und ebenfalls keine riesige Decke, deren beide Hälften auf und niederschwangen.
    Es war etwas, das eine besondere Kälte mitbrachte und in der Mitte durch einen schrecklichen Kopf mit einem blutigen D auf der Stirn in zwei Hälften geteilt wurde. Es war eine riesige Fledermaus, in die sich Will Mallmann, alias Dracula II, verwandelt hatte.
    In diesem Augenblick griff Angela nach Harrys rechtem Bein!
    ***
    Der Kampf gegen die fünf Blutsauger hatte Suko und mich viel Zeit gekostet. Um so eiliger hatten wir es jetzt, den verdammten Bunker mit dem künstlichen Friedhof zu verlassen.
    Beide waren wir der Meinung, daß diese Szenerie analog zu Mallmanns Vampirwelt aufgebaut worden war und daß dies nicht grundlos geschehen war.
    Wir wußten auch, daß er immer dann eingriff, wenn seine Diener versagt hatten oder seine Pläne kippten. Die sechs vernichteten Vampire hatte er nicht zu schützen brauchen. Sie waren nicht mehr wichtig, aber jemand wie Angela mußte er schon mit anderen Augen ansehen, denn sie war so etwas wie sein Geschöpf, auch wenn sie sich nicht so voll und ganz auf seine Seite gestellt hatte. Deshalb konnten wir davon ausgehen, daß er sie nicht so leicht im Stich ließ.
    Die Treppe lag hinter uns, wir standen jetzt im Freien. Wir sahen die alten Pfeiler, wir sahen den Himmel über uns, aber das waren nur Momentaufnahmen, die man zwar wahrnahm, die letztendlich aber nicht interessierten.
    Andere Dinge waren wichtiger.
    Die Menschen, die sich im Freien aufhielten und einen Kreis gebildet hatten.
    Es war gesprochen worden, das hatten wir schon auf dem Weg hierher gehört.
    Jetzt redete keiner mehr.
    Die Stille kam uns unnatürlich vor, aber sie hatte schon einen Grund. Es lag an dem gewaltigen Schatten, der aus dem Himmel oder auch aus dem Nichts gekommen war und sich wie ein böses Omen über die Gruppe hinweggesenkt hatte.
    Wir sahen die Schwingen, und wir sahen auch das Gesicht dazwischen mit dem roten D auf der Stirn.
    »Verdammt!« fluchte ich. »Er ist doch da…«
    ***
    Harry Stahl wollte herumwirbeln, aber da spürte er die Fingerklammer an seinem rechten Knöchel.
    Er hörte noch den wütenden Laut der Blutsaugerin, dann kippte er nach hinten, weil an seinem Standbein gerissen wurde. Harry dachte nicht mehr daran, zu schießen. Er landete auf dem Rücken und spürte den Schmerz des Aufpralls.
    Der Schatten sank tiefer.
    Er hätte die Zuschauer entsetzen müssen, aber sie waren von den Vorgängen dermaßen gefangen, daß sie gar nichts taten und ihm das Feld überließen.
    Bis auf Dagmar Hansen!
    Sie wußte, wer diese Gestalt war, und sie wollte ihr nicht den Triumph des Sieges gönnen. Noch spürte sie die alte Kraft der Psychonauten in sich. Deshalb fühlte sie sich so stark, um sich Mallmann stellen zu können.
    Er schwang in den Kreis nieder. Er faltete seine Schwingen zusammen. Es sah so aus, als würden sie vom dunklen Boden verschluckt, bevor sich die Gestalt ganz auflöste.
    Eine Täuschung, denn sie schaffte etwas anderes. Es dauerte nicht einmal eine Sekunde, da veränderte sich ihre Gestalt. Eine blitzartige und auf anderer Ebene stattfindende Veränderung, denn Dracula II mutierte von der Fledermaus in einen Menschen.
    Er beherrschte die Regeln des Vampirismus, und der Mensch griff mit seinen Händen zu. Dagmar sah die langen, bleichen Finger, und sie sah dieses Gesicht mit dem roten D auf der Stirn wie frisch gezeichnet. Der Mund bewegte sich, das Gesicht wurde zur Grimasse, dann spie Mallmann die Worte hervor. »Ich hole mir auch die Psychonauten, ich…«
    Er verstummte.
    Dagmar spürte die Macht des dritten Auges. Ihr Kopf schien zu brennen, und trotzdem fühlte sie keine Schmerzen. Etwas stemmte sich gegen den Angriff dieser mörderischen Gestalt, und der Widerschein des Auges erreichte sein Gesicht, das eine andere Bemalung erhielt.
    Ein Schuß fiel.
    Am Boden liegend hatte Harry Stahl geschossen und die geweihte Silberkugel in Mallmanns Körper gejagt.
    Der Vampir fuhr herum.
    Er war anders als die normalen Vampire, denn ihm konnten die geweihten Geschosse nichts anhaben. Er stand unter dem Schutz des Blutsteins, starrte Harry für einen Moment an, bevor er den Blick wieder hob, weil er sich auf etwas anderes konzentrieren mußte.
    Er sah die beiden Männer, die aus dem Hintergrund angerannt kamen, und er handelte blitzschnell.
    ***
    Nein, wir waren noch nicht zu spät gekommen, denn Mallmann befand

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