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1093 - Blutkult um Angela

1093 - Blutkult um Angela

Titel: 1093 - Blutkult um Angela Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die ist nicht mehr bei Trost. Wie kann man nur darauf abfahren?
    Er hoffte nur, daß Dagmar ebenso dachte. Von ihr war nichts mehr zu sehen. Der Menschenpulk hatte sie verschluckt, aber er bewegte sich auf den Ausgang zu, wo es kurz zu einem Stau kam.
    Dann hatten die ersten den Gang erreicht und liefen auf die Treppe zu.
    Harry Stahl hatte sich weiter nach vorn kämpfen können. Er befand sich jetzt in der Mitte des Pulks, schob, drängelte, wurde geschoben und sah in seiner unmittelbaren Umgebung die verzerrten Gesichter. Sie sahen jetzt anders aus. Es war nicht der glatte, beinahe schon totenähnliche Ausdruck auf ihnen zu sehen. Jetzt zeigten sie Gefühle. Da brannten die Emotionen.
    Sie alle wollten ans Ziel gelangen, doch keiner von ihnen wußte, wo es zu finden war. Abgesehen von Angela, die sich an die Spitze gesetzt hatte. Harry glaubte auch, Dagmar in ihrer Nähe gesehen zu haben, und das wiederum beruhigte ihn irgendwie.
    Er ließ sich weiter über den Gang zur Treppe schieben. Die Menschen stießen, sie wollten alle so naht wie möglich an Angela herankommen, aber die Breite des Gangs setzte ihnen Grenzen, ebenso wie die Treppe, die einfach nicht breiter wurde.
    Sie kämpften sich hoch. Wieder das Schieben und Drücken, der Kampf um die Stufen, aber dann war es geschafft. Diejenigen, die gestolpert waren, rafften sich immer wieder auf, und sie konnten sich an den anderen festhalten.
    Auch Harry war froh, die letzte Stufe hinter sich lassen zu können. Einen Schritt später veränderte sich das Gelände. Kein enger Gang mehr, sie gerieten in das breite Feld hinein, auf dem früher einmal der Supermarkt gestanden hatte.
    Es gab kein Dach mehr. Dafür standen noch die schweren Eisenträger, die es einmal gehalten hatten. Sie wirkten wie starre Riesen, die aus der Tiefe der Erde geholt worden waren.
    Die Luft war anders. Sie wehte ihnen wie ein kalter Strom entgegen. Die Gerüche der Nacht trieben ebenfalls herbei, und Harry hatte den Eindruck, sogar den Rost der Eisenträger riechen zu können.
    Angela war weitergelaufen. Er hatte sie sogar gut sehen können. Sie bewegte sich an der Spitze der Masse, hielt dabei die Arme hoch und auch zur Seite hin ausgestreckt und sah jetzt aus wie ein Guru, der seine Meute hinter sich herziehen wollte.
    Harry Stahl fragte sich, wie weit sie noch laufen würden. Wenn er in die Gesichter der anderen sah, machten diese Leute den Eindruck als würden sie ihr bis ans Ende der Welt folgen wollen.
    Das hatte der ehemalige Vampirengel nicht vor, denn Angela stoppte plötzlich. Sobald sie stand, fächerte der Menschenpulk auseinander, als hätte er den entsprechenden Befehl erhalten. Im Bunker hatten sie vor Angela gestanden, nun aber bildeten sie einen Kreis, deren Mittelpunkt Angela war.
    Im Moment interessierte sich Harry nicht für sie. Es war wichtiger für ihn, Dagmar zu entdecken.
    Der Kreis bestand aus zwei Reihen, er selbst stand in der zweiten und mußte auf den Zehenspitzen wippen, um einen guten Blick zu haben.
    Er sah sie.
    Dagmar hielt sich etwa einen Meter von Angela entfernt auf. In ihrer Nähe stand auch die schöne Tiziana. Ihr dunkelrotes Kleid schimmerte wie mit Öl eingerieben.
    An Harrys Ohren wehten die geflüsterten Worte vorbei. Es war noch keine Ruhe eingetreten. Die Schwarzen wußten nicht, daß der Blutkult weiterging. Sie waren nervös, aufgeregt.
    Nicht wenige Handflächen glitten schweißfeucht an den Kleidungsstücken entlang, um getrocknet zu werden. Man wischte auch über Gesichter und achtete nicht darauf, ob die Schminke nun verlief oder nicht. Das Aussehen war nicht mehr so wichtig. Was zählte, war die Person, die nicht Mensch und nicht Vampir war.
    Es gab keine Lampe in direkter Nähe ihr Licht ab. Trotzdem sahen die Gesichter hell aus, wie von einem inneren Feuer gefüllt. Im Gegensatz dazu standen die dunklen Augen, deren Blicke ausschließlich auf Angela gerichtet waren.
    »Was wird sie tun?« fragte Harry seinen Nebenmann, einen dürren Typen, der nervös mit seinem Schmuck spielte.
    »Weiß ich nicht.«
    »Komm, du kennst dich aus.«
    »Nein, nicht richtig.«
    »Würdest du ihr dein Blut geben?«
    Da hatte Harry den richtigen Ton getroffen. »Ja… ja…«, flüsterte der Dürre. »Ich würde es ihr sofort geben, denn ich möchte so sein wie sie. Alle möchten so sein und…« Er verstummte, weil Angela ihre Arm erhoben hatte und sie nun senkte.
    Das Zeichen wurde verstanden. Die flüsternden Gespräche verstummten, und es trat eine

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