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1094 - Der Aibon-Drache

1094 - Der Aibon-Drache

Titel: 1094 - Der Aibon-Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jetzt standen wir im Dunkeln.
    Chris hatte sich mit dem Rücken gegen die Karosserie gelehnt, den Kopf zurückgelegt und suchte den Himmel ab. Dort bewegte sich nichts. Der Drache hielt sich in der Dunkelheit gut versteckt. Ich war sicher, daß er uns aus einer für ihn guten Entfernung beobachtete und genau wußte, wie wir uns verhielten.
    Chris drehte sich und schaute mich an. »Was sollen wir denn jetzt machen? Bleibt es bei deinem Plan?«
    Ich wußte, daß sie die Scheune meinte. Okay, sie konnte uns als Versteck dienen, aber sicher war sie auch nicht, denn mit seiner Kraft würde es dem Drachen leichtfallen, das doch brüchige Gebäude zu zerstören. Wenn wir über das Feld liefen, egal wo, dann waren wir ungeschützt, und so entschied ich mich doch für die Scheune.
    »Also doch«, sagte Chris, als sie meine Handbewegung sah.
    »Ja.«
    »Was sollen wir da?«
    »Laß uns erst mal hinlaufen.«
    Sie kam zu mir rüber. Den Porsche bedachte sie dabei mit keinem Blick. Lieber das eigene Leben retten, als sich um einen zerstörten Wagen zu kümmern und ihm nachzutrauern.
    Sie faßte mich an. »Das ist mir sicherer«, sagte sie und gab mir auch die Beretta zurück. »So etwas ist nichts für mich, aber ich frage mich, was geschieht, wenn du das Magazin leergeschossen hast und der verdammte Drache noch immer lebt.«
    »Das frage ich mich auch!«
    »Wie optimistisch«, sagte sie und rannte neben mir her.
    Der Boden war weich und schwer. Wir kamen nicht so voran, wie wir es uns vorgestellt hatten, stolperten mehr, als daß wir liefen, und Chris bewies wieder, wie stark sie fluchen konnte.
    Nicht weit von uns entfernt ragten die Masten einer Hochspannungsleitung in den Himmel. In der Dunkelheit hatten wir sie erst jetzt sehen können. Sie kamen mir vor wie Greifarme, die nach irgend etwas tasten wollten.
    Von der Scheune waren sie nicht einmal weit entfernt. Wir erreichten sie, ohne angegriffen zu werden. Wir hatten noch so viel Schwung, daß wir beide gegen die Außenwand prallten.
    Chris rang nach Atem. Ihre Kondition war nicht so gut wie meine.
    Ich hatte gesehen, daß eine breite Tür vorhanden war, die sogar günstig offenstand.
    Wir betraten die Scheune noch nicht. Ich wollte mir zunächst den Himmel anschauen. Er war für den Drachen das beste Versteck. Leider war er nicht zu sehen. Die Dunkelheit hielt alles umklammert.
    Einen besseren Schutz hätte er nicht finden können.
    Als Chris die Tür aufzog, hörte ich das Knarren des alten Holzes.
    Sie spähte in die Scheune hinein und sprach mich dann an. »Du kannst kommen, John. Ich denke, die Bude ist leer.«
    »Okay.«
    »Hast du eigentlich noch deine Lampe?«
    »Sicher.«
    »Super.«
    Ihr ging es wieder besser. Ich schaltete die Leuchte an und sah, daß Chris schon tiefer in die Scheune hineingegangen war. Sicherheitshalber hatte sie die Arme vorgestreckt, um nicht gegen Hindernisse zu laufen. Das brauchte sie nicht mehr, denn die Hütte war leer. Und es war tatsächlich eine Scheune. Sie bestand aus zwei Etagen. In der oberen, zu der zwei Leitern hochführten, sahen wir das dort lagernde Heu, und wir nahmen auch seinen typischen Geruch wahr.
    »Wie Chablis«, sagte Chris.
    »Bitte?«
    »Ha, manchmal werde ich lustig. Besonders bei großem Streß. Das Heu riecht wie guter Chablis-Wein.«
    »Wenn du das sagst.«
    »Aber immer.«
    Hier lebten keine Menschen. Zumindest nicht im Winter. Aber es war auch nicht still. Das Rascheln hörten wir aus dem Heuboden, wo sicherlich Mäuse ein wahres Paradies gefunden hatten.
    Chris warf einen Blick auf das Werkzeug. Sie griff nach einer Mistgabel. »Die möchte ich dem verdammten Drachen in den Hintern rammen. Aber ganz tief.«
    »Falls er dich läßt.«
    »Vergiß es.« Sie stellte die Mistgabel wieder zur Seite und fragte:
    »Was machen wir denn jetzt? Klar, wir bleiben hier. Aber hier unten oder sollen wir nach oben ins Heu klettern?«
    »Romantischer wäre es schon, aber darauf kann ich jetzt verzichten.«
    »Typisch Mann.« Sie lächelte mich an. »Sollten wir das überstehen, könnten wir die Romantik in meinem Haus ja nachholen.«
    »Darauf komme ich zurück.«
    Sie nickte, dann wurde ihr Gesicht wieder ernst, denn sie hatte gesehen, wie ich das Handy hervorholte.
    »He, wen willst du denn anrufen?«
    »Meinen Freund und Partner.«
    »Einen Drachentöter?«
    »Das hoffe ich.«
    »Der heißt nicht Sigurd oder Siegfried?«
    »Nein, sondern Suko.«
    »Ein komischer Name.«
    »Er ist Chinese.«
    »Klingt aber eher

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