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1096 - Baphomets Henker

1096 - Baphomets Henker

Titel: 1096 - Baphomets Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und blendete uns brutal, da wir uns dem Geräusch zugewandt hatten.
    Der Henker hatte nicht auf der Straße gelauert, sondern daneben. Er saß in seinem Wagen, gab Gas, das Fahrzeug sprang plötzlich in die Höhe, erreichte mit seinen Vorderrädern zuerst die Straße und jagte dann auf uns zu…
    ***
    Joey hing in der Schlinge!
    Suko hörte hinter sich die gellenden Schreie der Angela Bassett, die den Anblick nicht fassen konnte. Suko wußte nicht, was sie tat, er hatte bereits zu einem Sprung angesetzt, um das mit den Beinen zappelnde Bündel Mensch so schnell wie möglich zu erreichen.
    Die Schlinge hatte sich in den Hals hineingedrückt. Selbst im schwachen Licht der Lampe war das verzerrte und schon leicht blau angelaufene Gesicht des Jungen zu sehen.
    Suko faßte zu. Er hob den Jungen hoch. Ein Schreibtischstuhl stand in der Nähe. Mit dem Fuß zog Suko ihn heran und stellte den Jungen dann auf die Sitzfläche.
    Im Haus polterten schwere Schritte die Stufen der Treppe hoch. Basil mußte von den Schreien seiner Frau alarmiert worden sein, doch um ihn kümmerte Suko sich nicht.
    Der Junge war wichtiger.
    Er lebte.
    Er keuchte. Er röchelte. Aus seinem weit geöffneten Mund hing die Zunge hervor. Suko kümmerte sich um die verdammte Schlinge, die sich verknotet hatte und nur schwer zu lösen war. Wäre er wenig später eingetroffen, hätte er Joey stranguliert in der Schlinge hängen sehen.
    Trotz der Eile blieben seine Bewegungen ruhig. Das war ein Vorteil des Chinesen. Weder Angela noch Basil Bassett behinderten seine Tätigkeit.
    Auf dem Stuhl stehend brach der Junge zusammen, als Suko ihm die Schlinge über den Kopf gezogen hatte. Er konnte nicht reden. Joey rang nur nach Luft. Dort, wo sich die Schlinge in seine dünne Haut gedrückt hatte, war ein roter Ring zurückgeblieben.
    Suko nahm den Jungen auf den Arm und trug ihn zum Bett. Er sah die fassungslosen Eltern. Angela weinte, und ihr Mann war totenbleich.
    »Holen Sie ein Glas Wasser, Basil.«
    Bassett bewegte sich wie ein Automat, während Suko den Jungen rücklings auf sein Bett legte.
    Mit Angst in den Augen starrte Joey den Inspektor an. Suko zeigte ein Lächeln. »Du hast es geschafft, Joey. Du lebst. Du bist weiterhin bei deinen Eltern…«
    Der Junge wollte etwas erwidern, aber die Laute waren keine Worte. Nur ein unartikuliertes Röcheln drang aus seinem Mund. Er zitterte am ganzen Körper. Suko konnte sich vorstellen, daß Joey gar nicht wußte, was er da getan hatte.
    Basil kehrte mit einem Glas Wasser zurück. Obwohl er es mit beiden Händen festhielt, zitterte er so stark, daß Wasser überschwappte und an den Rändern entlanglief.
    »Er ist okay«, sagte Suko, als er Basil das Glas aus den Händen nahm. Er hob den Kopf des Jungen an und setzte ihm den Rand des Glases an die Lippen.
    Joey trank oder versuchte es. Das meiste Wasser wurde verschüttet. Er trank nur einige Schlucke, und sein Blick war nach innen gerichtet. Schließlich setzte Suko das Glas ab. Erst jetzt schaute Joey ihn wieder an.
    Angela kam. Sie drängte Suko zur Seite und umarmte ihren Sohn. Der Inspektor ließ die beiden in Ruhe. Die Liebe seiner Mutter würde Joey sehr guttun.
    Basil Bassett sah aus wie ein Verlierer. Er stand an der offenen Tür, hielt den Kopf gesenkt und weinte still. Seine Augen waren rot geworden, die Lippen bewegten sich, und Suko konnte die geflüsterten Worte verstehen.
    »Ich bin schuld an den Dingen. Ich werde bald meine eigenen Kinder auf dem Gewissen haben. Es ist die verdammte Vergangenheit, die mich nicht losläßt. So und nicht anders sieht die Rache der Baphomet-Templer aus, Suko. Sie sind grausam. Sie hätten sich um mich kümmern sollen, das hätte ich noch verstanden. Aber sie haben auch meine Familie mit hineingezogen. Ich muß weg hier, ich muß…«
    »Sie werden bleiben, Basil.«
    »Aber…«
    »Kein aber!« fuhr Suko den Mann an. »Es ist verdammt schwer für Sie, das weiß ich, doch Sie können jetzt nicht davonlaufen. Sie müssen sich den Dingen stellen, Basil, und die andere Seite wird nicht gewinnen, das schwöre ich Ihnen.«
    »Was ist mit Amy?«
    »Da ist John Sinclair.«
    »Wir haben aber nichts von ihm gehört!« rief er mit lauter Stimme. »Nichts, gar nichts. Er wird es nicht schaffen. Ich… ich… glaube, daß Amy tot ist.«
    Suko packte ihn und schüttelte ihn durch. »Verdammt noch mal, es ist schwer, das weiß ich, Basil. Aber Sie werden den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken. Man braucht Sie. Ihre Frau, Ihre Kinder,

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