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1096 - Der Ring der Kosmokraten

Titel: 1096 - Der Ring der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beschäftigen, aber es sah nicht danach aus, als sollten sie dabei Erfolg haben. Wahrscheinlich würden sie früher oder später deprimiert von dannen ziehen.
    Der Narfuus konzentrierte sich erneut auf die beiden Fremden. Die Komponente im Zentrum des Duurdefils reagierte beunruhigt auf die Zielstrebigkeit, die diese Eindringlinge an den Tag legten: Obwohl sie zweifellos bei ihrer Flucht die Orientierung verloren hatten, fanden sie binnen kürzester Zeit heraus, wohin sie sich zu wenden hatten. Kaum hatten sie die Richtung erkannt, da flogen sie auch schon wieder auf das Zentrum zu. Dabei hielten sie sich stets genau in der Mitte zwischen den Bestandteilen des Duurdefils, so daß sie von den Abwehrmechanismen nicht erfaßt wurden. Weiter drinnen würde ihnen das nicht mehr viel nützen, aber sie konnten auf diese Weise immerhin bis in die Nähe der Zentrumszone vordringen.
    Und dann taten die Fremden etwas, was beide Komponenten des Narfuus in Verwirrung versetzte: Sie wichen von ihrem idealen Kurs ab und landeten auf einem Bestandteil des Duurdefils.
    Auf diesem Teil befanden sich versteckte Sensoren. Es war unmöglich, daß die Fremden die Bedeutung dieser Anlagen erkannt hatten - dazu hätten sie Kenntnisse haben müssen, die sie einfach nicht haben konnten. Und doch marschierten sie geradewegs auf die Sensoren zu und blieben davor stehen, schweigend und selbstsicher, als warteten sie auf eine Antwort.
    Die Sensoren fingen alles auf, was von diesen Fremden ausging. Okoor spürte, daß der andere Teil des Narfuus in diesem Augenblick fest damit rechnete, nun endlich das Signal zu empfangen, das die Erlösung bedeutete. Er teilte mit seinem Zwilling den freudigen Schock, als das Signal auch tatsächlich kam - und die nachfolgende grenzenlose Enttäuschung. Denn das Signal war nicht klar und sauber, wie es hätte sein sollen, sondern verwischt und schwach.
    Die Enttäuschung verleitete die zweite Komponente des Narfuus zu einer Tat, die möglicherweise fatal war: Der im Zentrum wartende Teil des Zwillings aktivierte die Sensoren in umgekehrter Richtung und sprach zu den Fremden.
    „Flieht!" befahl er ihnen. „Verlaßt das Duurdefil, denn sonst muß ich euch töten!"
    „Wer bist du?" fragte einer der beiden Fremden geistesgegenwärtig.
    „Ich bin Narfuus, der Wächter des Duurdefils."
    „Warum willst du uns töten, Narfuus?"
    „Weil ihr nicht würdig seid, euch im Duurdefil aufzuhalten. Flieht, bevor Okoor über euch kommt!"
    Und dann sprach der andere Zwilling nicht mehr zu den Fremden, sondern nur noch zu Okoor selbst.
    „Jage sie aus dem Duurdefil hinaus, Okoor", sagte er. „Aber töte sie nicht. Sie sind nicht die, auf die wir warten, aber sie tragen etwas von dem Signal in sich. Vielleicht sind sie nur Vorboten - wir müssen uns in Geduld fassen."
    Gleichzeitig spürte Okoor, daß sein Zwilling sich Sorgen machte. Der andere wurde von Fragen und bohrendem Zweifel geplagt. Das war etwas, was Okoor nichts anging - dennoch beeinflußte es ihn.
    Er fragte sich, wie er unter diesen Umständen seiner Aufgabe gerecht werden sollte - zumal die Aufgabe schwierig zu werden drohte. Es würde nicht leicht sein, diese selbstsicheren, klugen Fremden aufzuhalten und aus dem Duurdefil hinauszudrängen.
    Es wurde noch schwieriger, weil Okoor das Signal mitempfangen hatte. Es mochte noch so schwach und verwischt sein - es war etwas, was Okoor hemmte. Denn niemand, der auch nur einen schwachen Abglanz des Signals in sich trug, durfte von Okoor ernsthaft angegriffen werden.
    Okoor war nicht dazu geeignet, sich Gedanken über die eigene Zukunft zu machen.
    Diesmal tat er es trotzdem, und ihm war nicht wohl dabei.
     
    *
     
    Bei ihrer Flucht vor den Cruuns hatten Perry Rhodan und Jen Salik keineswegs die Orientierung verloren, und sobald die Lage es erlaubte, nahmen sie abermals Kurs auf das Zentrum des Verstecks. Dabei hielten sie aufmerksam Ausschau nach einem Trümmerteil, das ähnliche Geräte wie jener Brocken enthielt, den sie ursprünglich hatten aufsuchen wollen. Da sie sich mittlerweile recht gut mit der porleytischen Technik auskannte, fiel es ihnen nicht sonderlich schwer, wenigstens andeutungsweise den Sinn verschiedener Anlagen zu erkennen.
    Schon bald entdeckten sie einen vielversprechenden Brocken und landeten darauf.
    Dabei fiel ihnen auf, daß dieses Teil eine eigene Schwerkraft besaß, die einem halben gentsprach. Der Brocken hatte zwar einen Durchmesser von mehreren Kilometern, aber das reichte nicht, um

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