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1096 - Der Ring der Kosmokraten

Titel: 1096 - Der Ring der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versuchten nicht, aufs Geratewohl und mehr oder weniger gewaltsam in das Duurdefil einzudringen, sondern sie ließen sich Zeit dabei. Okoor, der genau wußte, daß er sie alle, selbst das große Schiff, jederzeit vernichten konnte, hielt sich zurück und beschränkte sich aufs Beobachten. Er war gespannt, was diese neuen Fremden unternehmen würden.
    Es blieb nicht aus, daß er die Fremden mit den Cruuns verglich. Dabei schnitten die Neuankömmlinge zunächst besser ab. Im Gegensatz zu den Cruuns schienen sie fähig zu sein, einen Teil der auf sie wartenden Risiken im voraus zu erkennen und ihnen dementsprechend auszuweichen. Als ihre ersten, tastenden Versuche negative Erfolge erbrachten, hielt Okoor sich bereit, um dem unweigerlich folgenden, energischeren Vorstoß zu begegnen.
    Zu seiner Überraschung blieben die Fremden aber auch weiterhin vorsichtig und zurückhaltend. Das hätte ihn freuen sollen, denn so war er nicht gezwungen, gegen sie vorzugehen. Die normalen Abwehranlagen des Duurdefiis machten ihnen bereits genug zu schaffen.
    Aber Okoor hatte zu lange ruhen müssen. Es drängte ihn zu Aktivitäten, zum Kampf, für den er geschaffen war, und er empfand fast so etwas wie Abscheu und Verachtung für diese Fremden. Die Cruuns waren bessere Gegner gewesen, ein bißchen zu geradlinig und damit leicht berechenbar, aber wenigstens nicht so vorsichtig - fast erschienen ihm diese Fremden als feige, da sie doch offensichtlich jedes Risiko scheuten.
    Als die Beiboote unterschiedlichster Größe sich zurückzogen und im Mutterschiff verschwanden, rechnete Okoor bereits damit, daß die Fremden weiterfliegen würden.
    Wahrscheinlich hatten sie das Duurdefil nur durch einen Zufall aufgespürt. Es war verständlich, daß sie es sich hatten ansehen wollen. Nachdem sie festgestellt hatten, daß es ihnen nur sehr schwer möglich sein würde, dieses Gebiet zu erforschen, gaben sie es auf. Das paßte zu der Mentalität, die Okoor diesen Fremden zugeordnet hatte.
    Und dann geschah etwas, womit weder Okoor, noch die zweite Komponente des Narfuus gerechnet hatten: Das große Schiff flog keineswegs ab, aber es schleuste anstelle der vielen kleinen Beiboote nur ein winziges Schiffchen aus. Zwei Fremde befanden sich darin, und beide verließen das kleine Schiff, sobald sie die Grenze des Duurdefil erreicht hatten. Nahezu ungeschützt, nur mit ihren Raumanzügen und ihren winzigen Waffen versehen, drangen sie in das Reich des Narfuus ein, obwohl ihnen doch klar sein mußte, daß sie ihrem Tod entgegenflogen.
    Sie benahmen sich keineswegs so, als hätten sie Angst. Im Gegenteil - sie wirkten sehr selbstsicher, fast so, als glaubten sie, ein Recht darauf zu haben, schnurstracks in das Duurdefil hineinzufliegen.
    Okoor fand, daß das Verhalten dieser beiden Fremden nicht zu dem sonstigen Benehmen dieser Wesen paßte, und er beschloß, die Eindringlinge vorerst nur zu beobachten und sie nicht sofort anzugreifen. Er wollte wissen, was sie als nächstes anstellen würden.
    Aber noch ehe er in ihre direkte Nähe gelangen konnte, erfolgte der Angriff der Cruuns.
    Okoor wurde genauso davon überrascht wie die Neuankömmlinge. Mit einer derartigen Aktion hatte er nicht gerechnet. Er empfand fast so etwas wie Zorn, als die Cruuns sich auf die beiden so ungewöhnlich mutigen und selbstsicheren Fremden einschlossen, und er war enttäuscht, weil sie nun sicher starben und er sie daher nicht näher in Augenschein nehmen konnte.
    Aber die beiden Fremden waren geschickter, als Okoor ihnen zugetraut hätte. Sie begriffen sehr schnell, daß die Bestandteile des Duurdefils ihnen Schutz boten, und sie nutzten diesen Umstand weidlich aus. Natürlich kamen sie von ihrem ursprünglichen Kurs ab. Das war bedauerlich, denn sie waren vorher geradewegs auf eine Gruppe von Sensoren zugeflogen - mit einer Dreistigkeit, die Okoor verwunderte. Wenn sie ihr Ziel erreicht hätten, dann wären dem Narfuus in Sekundenschnelle alle wichtigen Informationen über diese Wesen zugeflossen.
    Okoor brauchte nicht vor dem Feuer der Cruuns zu fliehen, denn er war gegen derartige Einflüsse immun. Er teilte sich auf, schickte einen Teil von sich selbst den beiden Fremden hinterher, um sie nicht aus den Augen zu verlieren, und blieb im übrigen an Ort und Stelle, um die Cruuns zu überwachen, die jedoch schon sehr bald außer Gefecht gesetzt waren - zumindest was ihre Anwesenheit im Duurdefil betraf. Mit dem großen Schiff dort draußen würden sie sich wohl noch geraume Zeit

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