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1096 - Der Ring der Kosmokraten

Titel: 1096 - Der Ring der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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warnenden Laut aus, als das hausgroße Monstrum in rasender Geschwindigkeit herabstürzte und auf dem felsigen Boden aufsetzte. Jen Salik sprang auf und kam herüber.
    „Okoor?" fragte er leise.
    „Ich nehme es an", erwiderte Rhodan, ohne das Monstrum aus den Augen zu lassen.
    Das Monstrum stand auf zwei kurzen, dicken Beinen. Darüber saß ein breiter, massiger Leib, der mit zahllosen Auswüchsen übersät war. Der Kopf saß direkt auf den stacheligen Schultern, war groß wie ein Gleiter und ebenfalls von Auswüchsen übersät, die sich allesamt bewegten. Fünf große, feurige Augen blickten auf die beiden Terraner herab.
    „Ich bin Okoor!" drang eine tiefe, grollende Stimme aus den Helmlautsprechern.
    „Er spricht ebenfalls die Sprache der Mächtigen", bemerkte Jen Salik leise.
    Rhodan nickte nur.
    „Du bist der eine Zwilling", sagte er zu Okoor. „Wo ist der andere?"
    „Flieht!" forderte Okoor. „Verlaßt das Duurdefil, oder ihr müßt sterben!"
    Die beiden Ritter der Tiefe ließen sich durch die Drohung nicht beeindrucken. Sie lauschten dem Klang der grollenden Stimme nach und spürten den Unterton der Verzweiflung darin.
    „Wir werden nicht fliehen", sagte Rhodan ruhig. „Wir sind Ritter der Tiefe, die Nachfolger der Porleyter, die dieses Versteck angelegt haben. Wir haben ein Recht darauf, hier zu sein, denn für uns wurde dieses Versteck gebaut. Führe uns zum Ring der Kosmokraten!"
    „Nein!" schrie Okoor auf, und in seinen Augen erschien ein rotes Wabern. „Kommt heraus und kämpft!"
    In diesem Augenblick begriffen die beiden Terraner, womit sie es zu tun hatten.
    „Es ist ein Roboter", stellte Jen Salik fest. „Die angeblichen Augen sind nichts anderes als seine Waffen. Er dürfte noch mehr davon haben - aber er darf sie nicht einsetzen, um diese Maschine nicht zu gefährden."
    „Ich weiß", sagte Rhodan lächelnd. „Aber ich glaube, er wird es auch dann nicht tun, wenn wir diesen Ort verlassen."
    Und damit ging er auf Okoor zu.
    Das Wunder geschah - der gewaltige Roboter wich zurück.
    „Warum weichst du mir aus?" fragte Perry Rhodan spöttisch. „Du wolltest doch den Kampf. Sieh genau hin - du kannst mich jetzt töten, ohne die Maschine zu beschädigen.
    Warum tust du es nicht, Okoor?"
    Okoor schwieg. Die Auswüchse auf seinem Kopf zuckten hektisch, aber das rote Wabern in seinen Augen war erloschen. Jen Salik sah es und war beruhigt. Die Gefahr war vorüber - zumindest was Okoor betraf.
    „Antworte mir!" befahl Rhodan scharf.
    Okoors Gestalt veränderte sich geringfügig. Eine Art gleitender Bewegung ging durch seinen massigen Körper und verschob einzelne Teile gegeneinander.
    „Flieht!" sagte Okoor dumpf. „Flieht..."
    Und dann löste sich der riesige Roboter buchstäblich in seine Bestandteile auf. Die Teile sanken matt zu Boden, strebten in schräger Bahn vom Zentrum weg und blieben dann liegen.
    „Wir haben es geschafft", flüsterte Jen Salik beinahe erschrocken. „Wir haben Okoor ausgeschaltet."
    „Nein", sagte Rhodan leise. „Nicht ausgeschaltet - nur kampfunfähig gemacht, und auch das nicht auf Dauer. Er kann jederzeit wieder aktiv werden, da gehe ich jede Wette ein. Offenbar ist unser Ritterstatus hier im Duurdefil doch nicht ganz so wirkungslos.
    Wenn der zweite Wächter ein ebensolcher Roboter ist, werden wir es schaffen. Ich fürchte aber, daß der andere Zwilling uns vor größere Probleme stellen wird."
     
    7.
     
    „Du mußt sie vernichten, Okoor!" sagte die Stimme beschwörend.
    „Ich kann es nicht", antwortete Okoor. „Sie haben etwas von dem Signal an sich. Du weißt, daß ich dagegen machtlos bin."
    „Es war nicht das richtige Signal! Du hast dich übertölpeln lassen. Wir haben es beide empfangen, und ich weiß, daß es nicht richtig war. Du mußt sie aus dem Duurdefil hinausjagen, Okoor. Es ist deine Pflicht!"
    „Nein. Ich kann es nicht."
    „Dann werde ich es tun - und anschließend werde ich dich vernichten."
    „Das kannst du nicht. Du brauchst mich."
    „Ich brauche dich nur solange, wie du deine Pflichten erfüllst."
    „Ich bin bereit, das zu tun."
    „Dann jage sie weg!"
    „Nein!"
    Geraume Zeit blieb es still. Okoor wartete. Er kannte keine Ungeduld. Er lag in dezentralisierter Form noch immer an der Stelle, an der die beiden Fremden ihn zurückgelassen hatten. Er war bereit, zu tun, was man ihm aufgetragen hatte, und er würde das Duurdefil auch weiterhin gegen jeden Eindringling verteidigen. Aber er würde nicht gegen diese beiden Fremden

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