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1099 - Das Kollektiv der Porleyter

Titel: 1099 - Das Kollektiv der Porleyter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf der Gestalt des Freundes.
    „Nono, du weißt so gut wie ich, daß wir nicht aufgeben dürfen. Wir haben uns geirrt.
    Wir haben unsere Wichtigkeit überschätzt. Wir haben uns benommen, als seien wir vom Schicksal zu Beherrschern des Universums auserwählt. Das war falsch. Wir haben es eingesehen. Sieh dir die Terraner an. Sie sind jung, unerfahren und versessen darauf, den Auftrag der Kosmokraten zu erfüllen. Wie sehr könnten wir ihnen mit unserem Wissen helfen. Ich ziehe meinen Vorschlag zurück. Wir wollen uns nicht an dem Plan der Kosmokraten beteiligen, zumindest nicht aktiv. Damit entfällt das Odium, daß die Ritter der Tiefe uns Anweisungen erteilen könnten. Aber unser Wissen muß erhalten bleiben. Den Terranern muß eine Möglichkeit geboten werden, auf unsere Erfahrungen zurückzugreifen."
    Nono machte die Gebärde der Zustimmung.
    „Du hast recht", sagte er. „Und wenn du um meine Hilfe bittest, kann ich sie dir nicht versagen. Es gibt noch viele, die unserer Ansicht sind. Wir müssen ihnen zusätzliche Argumente liefern. Wir müssen sie dazu bringen, daß sie auf Fayeds Anhänger einwirken. Es wird nicht leicht sein. Aber wir wissen, was getan werden muß. Daraus erwächst uns Zuversicht. Wir sehen eine Zukunft; Fayed sieht nur den Tod. Ich müßte mich in meinem Volk sehr getäuscht haben, wenn es ein aktives, nützliches Dasein dem Dunkel des Nichtmehr-Seins nicht vorzöge."
    Diese Unterhaltung hatte stattgefunden, als die Kollektiv-Aura der Porleyter noch in einem ausgebauten Krater auf Luna ruhte. Wikora-Nono-Ors war sofort ans Werk gegangen. Aber Qumran-Fayed-Pogh erkannte die Gefahr. Er wußte, daß die, die auf ihn hörten, umgestimmt werden konnten. Er drängte zum Aufbruch. Die Aufopferung der letzten des einstmals stolzen Volkes der Porleyter sollte dort geschehen, wo andere Lebewesen durch die Begleitumstände nicht in Gefahr gebracht wurden.
    Auf seinen Befehl versenkten sich alle Insassen der leuchtenden Aura in den Zustand des reservierten Selbst. Die rosafarbene Energiehülle hob vom irdischen Mond ab und steuerte den Erdorbit an. Lafsater-Koro-Soth und Wikora-Nono-Ors waren fürs erste unterlegen.
    Aber sie gaben nicht auf. Es verstieß gegen die guten Sitten, aber das war ihnen in einer Lage wie dieser gleichgültig: Im Zustand des reservierten Selbst nahmen sie mentalen Kontakt mit denjenigen unter ihren Artgenossen auf, die sie am ehesten umstimmen zu können glaubten.
    Als er zu sich kam, sah er ein vertrautes Gesicht über sich. Der lädierte Zustand seines Bewußtseins wurde daran offenbar, daß er sich nicht sofort an den Namen erinnerte, der zu dem Gesicht gehörte. Es bedurfte einiger Anstrengung, die gewünschte Information aus seinem durcheinandergeratenen Gedächtnis hervorzuziehen.
    „Perry ...", sagte er.
    Der Terraner bedachte ihn mit einem freundlichen Lächeln.
    „Diesmal hast du dich ein wenig zu weit vorgewagt, alter Junge", sagte er.
    Atlan sah sich um. Die Umgebung war charakteristisch. Die sterile Atmosphäre, der Mangel an kräftigen Farben, die akustische Isolation, die keinen Laut von draußen hereindringen ließ - Kennzeichen, die sich nicht mißdeuten ließen. Er sah auf die Uhr, die über der großen, schweren Tür hing. Mitternacht war seit drei Stunden vorüber. Er hatte ein paar Stunden verloren, mehr nicht.
    „Was ist passiert?" fragte er und wunderte sich darüber, wie pelzig sich die Zunge anfühlte.
    „Die Mediker nennen, was du erlitten hast, eine psionische Verbrennung", antwortete Perry Rhodan. „Die wagtest dich zu nahe an die Aura heran..."
    „Ich hatte den Helm auf!" protestierte Atlan.
    „Der Helm schützt gegen die normalen Emissionen der Aura, wenn die Porleyter im Innern sich im Zustand der Lethargie befinden. Sobald sie geistig aktiv werden, gibt es für den, der sich in unmittelbarer Nähe befindet, keinen wirksamen Schutz mehr."
    Allmählich kehrten die Gedanken des Arkoniden in normale, geordnete Bahnen zurück.
    „Wer hat mich rausgeholt?" wollte er wissen.
    „Gucky", antwortete Perry ernst. „Dabei hat er ebenfalls einen Schaden abbekommen."
    Als er das besorgte Aufleuchten in Atlans Augen sah, fügte er eilends hinzu: „Keine Sorge. Sein Gehirn ist noch um einen Deut stabiler als das deine. Er ist schon wieder auf den Beinen und macht dumme Spaße darüber, was für Schwächlinge die Arkoniden sind."
    Atlan grinste. Die Bewegung der Gesichtshaut fühlte sich an, als hätte er Sand in den Hautfalten.
    „Sonst...?"

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