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11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens

11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens

Titel: 11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Vorrang vor den offiziellen Anordnungen, die Sie erhalten haben. Er gab Ihnen zwei Befehle: erstens sollten Sie jeden Verdächtigen umbringen. Das ist gegen das Gesetz, aber Sie waren so verblendet von Ihrer Aufgabe, daß Sie nicht einmal daran dachten! Zweitens sollten Sie die Abteilung ,Ausschaltung’ auf dem laufenden halten, und zwar durch diese besonderen Wermutflaschen. Die Berichte bestanden aus Kopien von Dokumenten, die Sie von Madame Terran anforderten. Aus Papieren, die Sie in Porticcis Versteck fanden. Und diese Papiere wiederum bestanden aus Porticcis persönlichen Berechnungen und aus den Berechnungen Barets. Porticci hatte die Berechnungen Barets aus der Bananenstaude geholt und versteckte sie zusammen mit seinen eigenen Aufzeichnungen in einem Versteck, aus dem dann Sie wiederum alles entnahmen.«
    »Was?« schrie Baret. »Porticci hat meine Papiere geholt?
    Aber Cordovan hat mir doch gesagt, ich solle ihm nicht trauen!«
    »Und mir hat er aufgetragen, Plana nicht zu trauen«, fügte Porticci hinzu. »Ich solle selbst über die Sicherheit der Mission wachen und deshalb die Papiere in einem hohlen Stein verstecken, aus dem der Geheimdienst sie dann holte.«
    »Und zu mir«, schloß Saturnin, »zu mir, der ich nur beweisen will, daß der Mensch in Ozeanien entstanden ist, ist Cordovan gekommen und hat auf der patriotischen Saite gespielt.
    Frankreich brauchte mich, es hätte keinerlei Einfluß auf meine Arbeit, wenn ich mit ihm in geheimer Verbindung stehe und blabla, blabla. Ich solle die Flaschen aufheben und ihm jedesmal, wenn er vorbeikam, den Inhalt übergeben.«
    »Sie haben ihm doch sicher auch die Sachen übergeben, die Sie heute morgen gefunden haben?« rief Lennet.
    »Keine Angst«, schaltete Mercier sich gelassen ein. »Wir sind vorher auf Saturnins Insel gelandet und haben alles mit dem Fernglas beobachtet. Ein kleines Boot mit zwei Mann an Bord landete. Einer von ihnen sprang ans Ufer.
    Professor Saturnin gab ihm verschiedene Rollen. Dann fuhr das Boot wieder weg. Wir haben anschließend Professor Saturnin mitgenommen.«
    »Und das Boot?« fragte Liane. »Sie haben es doch hoffentlich verfolgt?«
    Der Offizier lachte.
    »Eine Verfolgung auf dem offenen Meer wäre nicht gerade unauffällig! Nein, wir ließen es ungehindert wegfahren! Aber wir hoffen, die beiden Männer und vor allem General Cordovan schon bald wieder zu treffen!«
    »Ich verstehe gar nichts mehr«, sagte das Mädchen kopfschüttelnd. »Wer ist denn nun der Spion?«
    »Wir alle«, entgegnete Porticci. »Wir alle, so anständig und ehrenhaft wir auch sind. Wir waren alle Opfer der strengen Isolation hier auf der Insel. Opfer der Sicherheit.
    Jeder hat dem anderen mißtraut, und wir haben vergessen, menschlich zu denken.«
    »Haben Sie, Professor Saturnin, mit dem Blasrohr auf mich geschossen?« erkundigte sich Lennet. »Sie können mir ruhig die Wahrheit sagen. Da Sie mich nicht getroffen haben, bin ich Ihnen nicht böse.«
    »Nein«, erwiderte der Anthropologe. »Das Blasrohr ist eine Spezialität von Cordovan.«
    »Wer ist dieser Mann eigentlich?« fragte Mercier.
    »Ein ehemaliger französischer Offizier, der zum Feind übergelaufen ist. Er hat in der Spionageabwehr gearbeitet und kannte sich deshalb aus. So konnte er auch Ihre Namen erfahren, sich die Uniform verschaffen, Sie im Büro empfangen. Desertiert ist er erst später. Da niemand etwas von seiner Verbindung zu Ihnen wußte, konnte auch keine Verbindung zwischen seiner Desertion und Ihrer Aufgabe hergestellt werden.«
    »Aber was ist mit den Treibstoffen?« rief Porticci in das betroffene Schweigen hinein, das dieser Eröffnung folgte.
    »Wir haben dem Feind doch alle wichtigen Formeln geliefert! Ein fremdes Land kann sich damit ein ganzes Arsenal aufbauen.«
    »Ja, aber es wird es nicht lange behalten«, entgegnete Lennet. »Ich hoffe es wenigstens!«
    »Was machen wir jetzt?« wollte Baret wissen.
    »Jetzt«, erwiderte Mercier, »jetzt warten wir!«
    Er ging zum Ausgang. Seine Männer folgten. Nur eine Wache blieb an der Tür zurück.

Eine rätselhafte Explosion
    Es war zehn Uhr abends. Der Mond war noch nicht aufgegangen, als die Radargeräte die Annäherung von drei großen Hubschraubern registrierten. Lennet, der die Radarschirme überwachte, griff zum Feldtelefon.
    »Mercier«, sagte er. »Sie kommen!« Da sie über Telefon und nicht über Funk miteinander sprachen, brauchten sie nicht zu befürchten, daß der Feind sie hörte.

    Wie große brummende

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