11 Love Storys von Anhaltern und anderen Unwaegbarkeiten
besser.“
„Oh ja“, murmelt Chris und der Kuss, den er mir dann gibt, verrät seinen Hunger.
Gleich wird er den Kuchen holen. Hauptsache, er schleckt mich gründlich ab. Bei dem Gedanken werde ich hart, und ein Kichern steigt in meiner Kehle auf.
„Warum lachst du?“, fragt Chris irritiert.
„Ich bin glücklich“, erkläre ich mit einem idiotischen Grinsen.
„Ich auch“, murmelt er und schwingt die Beine aus dem Bett.
Pfeifend und mit seinem scharfen Hintern wackelnd verschwindet er in Richtung Küche. Ich schaue ihm seufzend hinterher und warte sehnsüchtig auf seine Rückkehr. Auf die nächsten Jahre mit ihm freue ich mich auch.
ENDE
Osterfeuer 2
D
ieser Fridolin - ich hasse ihn für das, was er meinem Freund Chris angetan hat. Wenn ich den in die Finger kriege, Gnade ihm Gott. Eine glückliche Fügung will, dass er mir nicht nur in die Finger gerät, doch danach bin ich fällig...
+++++
Henning
Ich bin so sauer auf diesen Julius, und, wo ich einmal dabei bin, schließe ich Fridolin in meinen Hass gleich mit ein. Dieser Kerl ist ohnehin Schuld an der ganzen Sache. Wenn der Vollpfosten richtig hingeguckt hätte, wäre mein Freund jetzt nicht so traurig.
Ach ja, zur Erklärung: Fridolin hat mich im ‚Goldenen Hirsch‘ gesehen, als ich dort im Darkroom einen Kerl gefickt habe. Der Idiot hielt mich für Chris und hatte nichts Besseres zu tun, als Julius einzureden, er würde betrogen werden. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Fridolin ist ein Schwein und sollte mir besser nicht unter die Augen kommen, sonst kann ich für nichts garantieren.
Den Tag nach dem Osterfeuer verbringe ich im Bett. Mein Schädel brummt, obwohl ich nur Bier getrunken habe. Okay, es war wirklich eine riesige Menge Hopfenkaltschale, die meine Kehle hinuntergeflossen ist.
Gegen Abend verschwindet der Schmerz, und als es so spät ist, dass ein normaler Hamburger auf die Piste gehen würde, bin auch ich wieder startklar und mache mich fertig. Ein kurzer Anruf auf Chris‘ Handy setzt mich davon in Kenntnis, dass er es ausgeschaltet hat. Ein gutes oder schlechtes Zeichen?
Plötzlich schäme ich mich dafür, dass ich mich nicht eher nach seinem Befinden erkundigt habe. Mein Kater hat mich zwar außer Gefecht gesetzt, trotzdem ist Chris mein bester Freund und zurzeit in einer schlechten Verfassung.
Nun gut, ich kann nicht ändern, dass sein Handy aus ist und will unbedingt unter Leute. Es juckt mich, mal wieder zu ficken und Spaß zu haben. Das gestern war nur bedingter Spaß gewesen, wenn ich mal von dem Besäufnis im ‚Tobac’ absehe. Ich schnappe meinen Schlüsselbund und mache mich auf den Weg.
Im ‚Goldenen Hirsch’ ist die Hölle los. Nebel und zuckende Körper machen es mir schwer, den Weg zum Tresen an der hinteren Wand zu finden. Endlich erreiche ich die Bar und schiebe eine Arschbacke erleichtert auf einen freien Hocker. Nachdem ich mir ein Bier bestellt habe, mustere ich die Gäste. Ein paar der Kerle könnten mir schon gefallen.
Während ich einen Schluck trinke lass ich den Blick schweifen, bis ich eine nur allzu bekannte Person entdecke. Fridolin.
Der Typ bewegt sich auf der Tanzfläche – recht erotisch, zugegeben – und flirtet mit einem Mann, den ich als meinen alten Schulfreund Mario identifiziere. Mario und ich haben uns hier schon oft getroffen, dabei nett geplaudert und uns gegenseitig in Ruhe gelassen. Er ist nicht mein Typ – ich nicht seiner. Ein klarer Deal.
Jetzt scheint Fridolin zu einem Abschluss gekommen zu sein. Die beiden verlassen das Parkett und bewegen sich auf die hinteren Räume zu. Entweder, sie müssen gleichzeitig pissen gehen oder sie wollen in den Darkroom. Ich stell meine Flasche auf den Tresen und folge ihnen.
In dem Gang, der zu den besagten Räumen führt, ist es schummrig. An den Wänden lehnen einige Paare und stecken sich gegenseitig die Zunge in den Hals. Mir wird warm bei dem Anblick, das verursacht wohl die chronische Untervögelung. In dem Torbogen, der zum Darkroom führt, sehe ich Mario verschwinden. Mit einem Satz habe ich ihn erreicht und bin dicht hinter ihm, als er mit Fridolin einen Platz an der Wand einnimmt.
Was ich hier will? Bis jetzt hab ich rein aus Bauchgefühl gehandelt, ohne Plan. Als aber der Verräter seine Jeans bis auf die Knie schiebt und sich vorbeugt ist mir klar, was ich hier möchte. Ich tippe Mario auf die Schulter und flüstere ihm zu: „Der gehört mir.“
Einen winzigen Moment überlegt mein Schulfreund, dann zuckt er die
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