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11 Love Storys von Anhaltern und anderen Unwaegbarkeiten

11 Love Storys von Anhaltern und anderen Unwaegbarkeiten

Titel: 11 Love Storys von Anhaltern und anderen Unwaegbarkeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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wacklig sind.
    Hennings Miene zeigt nur Resignation. Er senkt die Wimpern und nickt. Stumm dreht er sich um und schlurft durch den Flur. Dabei stößt er mit den Füssen immer wieder gegen Pizzakartons und leere Flaschen. Was ist hier los? Ich steige vorsichtig über den Müll hinweg, während ich ihm folge. Ist er einer dieser Menschen, die sich von nichts trennen können?
    „Wie und wo willst du es?“, fragt Henning, der mit hängenden Armen vor seinem Bett stehen geblieben ist.
    Es stinkt hier und das Bettzeug sieht aus, als wäre es seit Wochen nicht gewaschen. Ich werfe die Tasche auf den Boden, stemme meine Hände in die Seiten, schaue mich um und schüttle den Kopf.
    „Sauber machen, vorher geht hier gar nichts“, sage ich, wobei ich schon meine Jacke abstreife. „Vor allem gehst du duschen. Du stinkst.
    Henning nickt und trottet davon.
    „Wo ist sauberes Bettzeug?“, rufe ich ihm hinterher.
    Henning
    Es ist mir auf der einen Seite peinlich, in welchem Zustand Fridolin mich antrifft. Auf der anderen Seite ist es mir egal, so wie auch der Rest meines armseligen Lebens. Chris redet nicht mehr mit mir, mein Herz tut weh und meine Haut juckt, so dass ich sie mir am liebsten in Streifen vom Körper schneiden würde.
    „Im Schrank“, sage ich über die Schulter, bevor ich mich im Bad verbarrikadiere.
    Die Dusche tut gut. Erst jetzt fällt mir ein, dass ich seit vorgestern nicht mehr hier war. Nachdem ich mich gründlich gewaschen habe, rasiere ich mich, obwohl ich kaum auf einen Kuss hoffen darf. Hier geht’s um meinen Arsch. Mein Gott, was stelle ich mich bloß so an. Fridolin hat seinen doch auch hergegeben, kann doch nicht so schlimm sein. Ich kneife die Backen trotzdem ängstlich zusammen.
    Er hat schon das Bett neu bezogen, als ich in einen Bademantel gehüllt ins Schlafzimmer komme. Auch der Boden ist jetzt frei. Fridolin wischt sich mit dem Unterarm über die Stirn, mustert mich schweigend und plötzlich zucken seine Mundwinkel.
    „He, du siehst aus, wie ein Lamm auf dem Weg zur Schlachtbank“, kichert er.
    „Bin ich doch auch“, brumme ich, wobei ich gleichzeitig Erleichterung spüre.
    Fridolin ist einfach süß wenn er lacht. Nein, er ist immer attraktiv und er gefällt mir. Ich sollte froh darüber sein, dass mir ein so geiler Kerl die Unschuld rauben wird. Dennoch, die Furcht ist einfach da.
    „Darf ich kurz duschen? Ich schwitze wie ein Schwein“, fragt er.
    „Schwein und Lamm, passt doch“, sage ich matt und stehe doof herum.
    „Mensch, Henning.“ Fridolin tritt an mich heran und guckt mich lächelnd an. „Leg dich aufs Bett und mach dir ein paar warme Gedanken. Ich bin gleich wieder da.“
    Seine Lippen. Ich kann den Blick nicht von diesen süßen Kissen lassen. Ob sie so gut schmecken, wie sie aussehen?
    „Erde an Henning: hinlegen“, brummt er.
    „Okay“, murmele ich, während er an mir vorbeigeht.
    Die Tür zum Bad klappt. Der Gedanke an Flucht keimt auf, aber nur kurz. Ich lass den Bademantel von meinen Schultern gleiten, schlurfe zum Bett und lege mich auf die Matratze. Die Kissen duften frisch. Ich schnuppere und versuche mich zu entspannen. Einfacher gedacht als getan. Nackte Füße tapsen über den Boden und ich richte den Blick auf Fridolin, der, nur mit einem knappen Slip bekleidet, ins Schlafzimmer kommt.
    Wo gibt es denn derart winzige Unterhosen? Fasziniert und abgelenkt starre ich dieses Miniteil an, das keinen Zweifel daran lässt, dass sein Träger gut ausgestattet ist. Boxershorts sollten verboten werden, es lebe der Verzicht auf zu viel Stoff. Ich sehe mich mit Plakaten durch die Straßen laufen, die das Ende der Shorts verkünden.
    „Geht’s dir besser?“ Fridolin hat sich auf die Bettkante gesetzt und betrachtet mich besorgt.
    Ich nicke. Das mulmige Gefühl ist zwar noch da, aber gleichzeitig erregt mich seine Nähe. Sein Körper ist schmal und haarlos. Die flachen rosa Nippel ziehen meinen Blick magisch an, nur abgelenkt durch die Unterwäsche und seine Lippen. Auch seine Augen verdienen Aufmerksamkeit, so wie der Rest von ihm. Kurz davor mich auf ihn zu stürzen, kralle ich meine Finger ins Bettlaken und beiße die Zähne zusammen.
    „Sehr schön.“ Mein braunlockiger Engel lächelt, bückt sich nach seiner Tasche und holt ein paar Dinge heraus.
    Nacheinander fallen Kondome, eine Tube und ein Fläschchen auf das Laken. Fridolin krabbelt zu mir und setzt sich auf meine Schenkel. Mein Schwanz zuckt und mein Herz begibt sich in Dauersprint.

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