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11 Love Storys von Anhaltern und anderen Unwaegbarkeiten

11 Love Storys von Anhaltern und anderen Unwaegbarkeiten

Titel: 11 Love Storys von Anhaltern und anderen Unwaegbarkeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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trennen sich nur, um neue Luft in unsere Lungen zu saugen.
    Als sich alle meine Muskeln anspannen will ich mich an Richard festhalten, glitsche aber immer ab und kralle schließlich die Finger so fest in sein Fleisch, dass es ihm wehtun muss. Die Explosion meines Beckens lässt mich für einen Moment erstarren, dann kommen die ruckartigen Wellen und Richard stöhnt laut seinen Höhepunkt gegen mein Ohr.
    „Wollen wir nicht unter dem Sternenhimmel schlafen?“, fragt mein geiler Liebhaber.
    „Ich kann mich nicht bewegen“, flüstere ich.
    Das ist keine Lüge. Mein Arsch brennt und ich bin völlig fertig.
    „Schade“, murmelt Richard und zieht mich eng an seine Brust.
    Sehr praktisch, so habe ich gleich ein Kopfkissen.
    Am nächsten Tag weckt uns wildes Gehupe. Schnell ziehe ich meine Sachen über und krieche aus dem Zelt. Der Abschleppwagen ist schon da, welch Freude. Doch gleichzeitig überfällt mich auch Schmerz. Meine Zeit mit Richard ist somit begrenzt. Er wird sicher weiterziehen wollen, sobald wir Wien erreicht haben.
    Während der Fahrt dominiert dieser Schwippschwager das Gespräch. Mir klingeln noch die Ohren, nachdem er mich vor meinem Wohnhaus abgesetzt hat. Richard ist auch ausgestiegen, mustert die Fassade und sieht mir dann in die Augen.
    „Ich werde mich mal wieder auf den Weg machen“, sagt er leise. „Es war schön mit dir.“
    Mein Hals ist wie zugeschnürt und die Tränen jucken schon in den Augenwinkeln. Ich nicke stumm, jedes weitere Wort ist überflüssig. Richard schultert seinen Rucksack und geht einfach davon. Ich schaue ihm hinterher, bis meine Augen brennen und salziges Nass meine Wangen benetzt.
    Richard ist immer bei mir. In meinem Herz, in das er sich heimtückisch geschlichen hat und unter meiner Haut. In meinem Kopf sowieso. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht ständig an ihn denke. Es ist zum Verrücktwerden, vor allem, weil wir keine Chance haben uns je wiederzusehen. Ich kenne seinen vollen Namen nicht, habe nur seinen Vornamen und die Erinnerung.
    Nach zwei Wochen voller Qual laufe ich eines Morgens die Treppe hinunter, um in den Briefkasten zu sehen, (die Hoffnung stirbt zuletzt), als ich hinter den Glasscheiben der Eingangstür eine bekannte Gestalt entdecke. Mein Herz macht einen Salto und meine Beine beginnen zu zittern. Ich laufe hin und reiße die Tür auf. Es ist wirklich Richard. Er lächelt unsicher.
    „Darf ich reinkommen?“, fragt er leise.
    Ich nicke und steige vor ihm die Treppe hinauf, bis ganz nach oben, wo meine Wohnung mit Blick über Wiens Dächer liegt. Richard lässt im Flur seinen Rucksack fallen und bleibt einfach stehen. Seine Schultern hängen und er sieht gequält aus.
    „Ich musste einfach zurückkommen“, sagt er, dabei schiebt er die Hände in die Hosentaschen. „Ich konnte dich nicht vergessen.“
    Mein Puls rast und ich bin ganz sicher der nächste Kandidat für einen Herzkasper. Ist er zurückgekommen um mir das zu erzählen, nur um gleich darauf wieder zu verschwinden?
    „Ich war nicht ganz ehrlich zu dir.“ Richard senkt den Blick und presst kurz die Lippen fest aufeinander. „Ich habe hier einen Zweitwohnsitz, da ich oft zwischen Wien und Frankfurt pendle. Dort ist mein Arbeitgeber und…“, er stockt und holt tief Luft, „…ich bin keineswegs arm. Auch nicht reich, aber ich muss nicht trampen.“
    „Aha“, mache ich, als er eine lange Pause einlegt.
    „Ich wollte dich fragen, ob…“, Richard schluckt und wenn mich nicht alles täuscht, glänzen seine Augen. „…ob wir es miteinander versuchen?“
    „Wie – versuchen?“, frage ich blöde.
    „Du und ich … ich hab mich verliebt“, flüstert Richard und jetzt rollt eine Träne über seine Wange, die er mit dem Ärmel schnell wegwischt.
    Die nächsten Tausend Tränen küsse ich ihm weg und erwürge ihn dabei fast.
    Er bleibt wirklich bei mir und ich denke immer wieder an den Tag, an dem ich den Auspuff verlor. Wer aber ganz besonders Schuld ist, ist Sissi. Ach ja, der habe ich das Ganze erzählt. Sie meint, daraus würde sie eine Short Story machen. Ob sie schon…?
    ENDE

Telefonsex 4
    Diese verdammten Sex-Hotlines kosten echt Geld. Ich bin einer tiefen Stimme verfallen, die einem Dieter gehören soll. Als ich mehr über ihn wissen will, legt er plötzlich auf. Dann sehe ich den Braunhaarigen in einer Vorlesung, und zähle eins und eins zusammen…
    +++++
    Seit ein paar Wochen kaschiere ich meine Einsamkeit mit einer Sexhotline. Die tiefe Stimme von Dieter – der

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