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11 - Nie sollst Du vergessen

11 - Nie sollst Du vergessen

Titel: 11 - Nie sollst Du vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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am Telefon gesagt. »Er sagte uns, dass sie irgendetwas mit ihm besprechen wollte. Es handelte sich anscheinend um etwas, das sie daran gehindert hatte, eine körperliche Beziehung einzugehen.«
    »Und Sie glauben, man könnte sie ermordet haben, um dieses Gespräch mit Wiley zu verhindern?«, fragte Webberly.
    »Das ist nur eine von einem halben dutzend Möglichkeiten«, hatte Lynley geantwortet und gleich die restlichen aufgezählt, wobei er nicht, wie das eigentlich seine Aufgabe gewesen wäre, mit der gnadenlosen Direktheit des Ermittlers vorging, sondern, Gentleman, der er war, bewusst nichts darüber sagte, ob er Hinweise auf Webberlys Verbindung zu der Ermordeten entdeckt hatte. Vielmehr sprach er ausführlich über den Bruder der Toten, über Major Ted Wiley, Gideon Davies, J. W. Pitchley, alias James Pitchford, und Eugenies geschiedenen Ehemann.
    »Die Wolff ist auf freiem Fuß«, berichtete er weiter. »Sie ist vor drei Monaten bedingt entlassen worden. Davies weiß nichts von ihr, aber das heißt nicht, dass sie nichts von ihm weiß. Und Eugenie Davies hat damals beim Prozess gegen sie ausgesagt.«
    »Wie alle anderen auch. Eugenie Davies' Aussage war nicht belastender als die der übrigen Zeugen, Tommy.«
    »Ja, hm, trotzdem wären meiner Meinung nach alle, die mit dem Fall zu tun hatten, gut beraten, vorsichtig zu sein, bis wir die Sache aufgeklärt haben.«
    »Ja, glauben Sie etwa, das ist ein Feldzug?«
    »Ausschließen kann man diese Möglichkeit nicht.«
    »Aber Sie können doch nicht glauben, dass die Wolff jedem Einzelnen auflauert und -«
    »Wie ich schon sagte, Sir, meiner Meinung nach sollten alle vorsichtig sein. Winston hat übrigens angerufen. Er ist ihr heute gegen Abend zu einem Haus in Wandsworth gefolgt. Es sah nach einem Stelldichein aus. Sie ist ganz sicher nicht das, was sie zu sein vorgibt.«
    Webberly hatte darauf gewartet, dass Lynley von Katja Wolffs Rendezvous - dem Verrat, den es implizierte - unmittelbar auf seinen - Webberlys - Verrat zu sprechen käme. Aber das geschah nicht. Vielmehr sagte Lynley: »Wir prüfen im Moment ihre E-Mails und Internetkontakte und haben eine Nachricht gefunden, die sie am Morgen ihres Todestags bekam. Sie muss sie gelesen haben, denn sie hatte sie bereits in ihren Papierkorb befördert. Der Absender war ein gewisser Jete, der sie unbedingt sehen wollte. Er hat sie geradezu angefleht. ›Nach all den Jahren‹, das war der Wortlaut.«
    »Eine E-Mail, sagen Sie?«
    »Ja.« Lynley machte eine kleine Pause, ehe er hinzufügte: »Die moderne Technik hat mein Begriffsvermögen längst gesprengt, Sir. Mit dem Computer hat St. James sich befasst. Er hat uns ihre gesamten E-Mails und ihre Internetkontakte geliefert.«
    »St. James? Was hat ihr Computer bei St. James zu suchen? Herrgott noch mal, Tommy! Sie hätten ihn direkt zu -«
    »Ja, ja, ich weiß. Aber ich wollte sehen ...« Wieder zögerte er, aber dann endlich wagte er es. »Es fällt mir nicht leicht, diese Frage zu stellen, Sir: Haben Sie zu Hause einen Computer?«
    »Randie hat einen Laptop.«
    »Können Sie ihn benutzen?«
    »Wenn er hier ist, ja. Aber er steht bei ihr in Cambridge. Warum?«
    »Ich denke, Sie wissen, warum.«
    »Sie haben den Verdacht, dass ich dieser Jete bin?«
    »›Nach all diesen Jahren.‹ Es geht darum, Jete von der Liste zu streichen, wenn Sie es sind. Sie können sie nicht getötet haben -« »Also wirklich!«
    »Tut mir Leid. Es tut mir wirklich Leid. Aber es muss gesagt werden. Sie können sie nicht getötet haben, denn Sie waren mit zwei Dutzend Zeugen zu Hause und haben Ihren Hochzeitstag gefeiert. Wenn Sie also Jete sind, Sir, wurde ich das gern wissen, damit wir nicht unnötig Zeit damit vergeuden, den Mann zu suchen.«
    »Oder die Frau, Tommy. ›Nach all den Jahren.‹ Das könnte auch Katja Wolff sein.«
    »Richtig. Aber Sie sind es nicht?«
    »Nein.«
    »Danke. Das ist alles, was ich wissen muss, Sir.«
    »Sie sind uns schnell auf die Spur gekommen. Eugenie und mir.«
    »Nicht ich. Havers -«
    »Havers? Wie zum Teufel -«
    »Eugenie Davies hat Ihre Briefe aufgehoben. Sie lagen in der Kommode in ihrem Schlafzimmer. Barbara hat sie gefunden.«
    »Und wo sind sie jetzt? Haben Sie sie Leach übergeben?«
    »Nein. Ich war der Meinung, dass sie für den Fall nicht von Bedeutung sind. Oder doch, Sir? Mein gesunder Menschenverstand rät mir, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass Eugenie Davies mit Ted Wiley über Sie sprechen wollte.«
    »Dann wäre es aber

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