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11 - Nie sollst Du vergessen

11 - Nie sollst Du vergessen

Titel: 11 - Nie sollst Du vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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gerade aus dem Knast entlassen worden war. Wenn die ganze verdammte Bande die Wolff reingelegt hatte und sie jetzt wieder auf freiem Fuß war, mussten sie sich was einfallen lassen, würde ich sagen ... Zum Beispiel, wer sie übernehmen sollte, wenn sie sich meldete.«
    »Aber da sind wir doch wieder an genau demselben Punkt, Havers. Ein ganzes Haus voll Leute tut sich zusammen, um eine Person zum Sündenbock eines Verbrechens zu machen, und diese Person sagt dann nicht ein einziges Wort zu ihrer eigenen Verteidigung? Warum nicht, Herrgott noch mal?«
    »Angst vor dem, was sie ihr antun könnten? Der Großpapa scheint ja eine echte Horrorfigur gewesen zu sein. Vielleicht hatte er irgendwas gegen sie in der Hand. Er sagte: ›Entweder du machst unser Spiel mit, oder wir bringen es an die Öffentlichkeit ...‹« Barbara hielt einen Moment inne und verwarf dann ihren eigenen Einfall, indem sie sagte: »Was denn? Dass sie schwanger war? Na toll. Als hätte zu der Zeit noch ein Hahn danach gekräht. Es kam ja sowieso raus, dass sie schwanger war.«
    Lynley hob eine Hand, um sie daran zu hindern, den Gedanken ganz fallen zu lassen. »Sie könnten auf der richtigen Spur sein, Barbara«, meinte er. »Vielleicht hieß es: ›Entweder du machst unser Spiel mit, oder wir verraten, wer der Vater des Kindes ist, das du erwartest.‹«
    »Na, ganz toll!«
    »Richtig«, versetzte Lynley, »wenn man nämlich nicht gedroht hätte, es der Öffentlichkeit zu verraten, sondern Eugenie Davies.«
    »Richard?«
    »Es wäre nicht das erste Mal, dass der Herr des Hauses zarte Bande zum Kindermädchen knüpft.«
    »Ja, wie war's dann mit ihm?«, fragte Barbara. »Könnte nicht Davies seine Exfrau umgebracht haben?«
    »Motiv und Alibi«, sagte Lynley kurz. »Das eine hat er nicht, das andere hat er. Das Umgekehrte ließe sich von Robson sagen.«
    »Aber wie passt Webberly da ins Bild? Wie passt er überhaupt ins Bild, ganz gleich, wer als Kandidat für uns in Frage kommt?«
    »Er passt nur beim Fall Wolff ins Bild. Und damit sind wir beim Ausgangspunkt: dem Mord an Sonia Davies und der ursprünglichen Gruppe von Leuten, die von den darauf folgenden Ermittlungen betroffen waren.«
    »Vielleicht legt es jemand nur darauf an, den Anschein zu erwecken, als wäre alles mit dem Verbrechen von damals verbunden, Sir. Denn in Wahrheit besteht doch noch eine andere, tiefer gehende Verbindung: die zwischen Webberly und Eugenie Davies. Und damit wären wir wieder bei Richard. Bei Richard oder Frances Webberly.«
    Lynley wollte nicht an Frances denken. Er sagte: »Oder bei Gideon, der Webberly die Schuld am Ende der Ehe seiner Eltern gibt.«
    »Das ist schwach.«
    »Aber irgendetwas ist mit ihm los, Havers. Wenn sie ihn kennen gelernt hätten, würden Sie mir zustimmen. Und er hat kein überzeugendes Alibi. Er war am fraglichen Abend allein zu Hause.«
    »Wo war sein Vater?«
    Lynley warf einen Blick in seiner Notizen. »Bei seiner Lebensgefährtin. Sie hat es bestätigt.«
    »Aber er hat ein viel besseres Motiv als Gideon, wenn die Webberly-Eugenie-Verbindung hinter diesen Anschlägen steckt.«
    »Hm. Ja. Da haben Sie schon Recht. Aber wenn wir annehmen, er hätte ein Motiv gehabt, seine Frau und Webberly zu töten, stellt sich die Frage, warum er damit so viele Jahre gewartet hat.«
    »Er musste bis jetzt warten, bis zu Katja Wolffs Entlassung. Er hat gewusst, dass wir ihre Spur aufnehmen würden.«
    »Aber über so viele Jahre an einem alten Groll festzuhalten!«
    »Vielleicht gab es ja einen neueren Anlass.«
    »Einen neueren ...? Wollen Sie behaupten, dass er sich ein zweites Mal in sie verliebt hatte?« Lynley dachte einen Moment über seine Frage nach. »Gut. Ich halte es für unwahrscheinlich, aber nehmen wir einmal an, es wäre so gewesen und seine Liebe zu seiner geschiedenen Frau wäre wieder erwacht. Er ist also von ihr geschieden.«
    »Und am Boden zerstört von der Tatsache, dass sie ihn verlassen hat«, fügte Barbara hinzu.
    »Richtig. So, und jetzt hat Gideon plötzlich Schwierigkeiten. Er kann nicht mehr Geige spielen. Seine Mutter erfährt entweder durch die Zeitung von diesen Schwierigkeiten oder von Robson. Sie nimmt mit Davies Verbindung auf.«
    »Sie sprechen häufig miteinander. Sie tauschen Erinnerungen aus. Er glaubt, sie werden es noch einmal miteinander versuchen, und ist ganz heiß drauf -«
    »Aber Jill Foster lassen wir damit außen vor«, warf Lynley ein.
    »Moment, Moment. Richard und Eugenie sprechen über Gideon. Sie

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