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11 - Nie sollst Du vergessen

11 - Nie sollst Du vergessen

Titel: 11 - Nie sollst Du vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Beruhigung ihrer Nerven und ihrer Befürchtungen.
    »Ach, das wissen Sie so genau?«, fragte sie gereizt. »Und was ist mit den Briefen vom Superintendent an Eugenie Davies? Wenn wir die Briefe als Beweismittel gegen Richard Davies brauchen, um zu erklären, warum er es auf Webberly abgesehen hatte - warum er den Anschein erwecken wollte, dass die Wolff hinter den Anschlägen steckt ...« Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare, die schon wieder viel zu lang waren. Gleich heute Abend würde sie sie schneiden, mit der Nagelschere, gründlich. Vielleicht ganz kurz, und dann mit Haargel hochfrisieren wie ein Punk. Das müsste Hillier doch von allen Gedanken über ihre Rolle bei dieser Manipulation von Beweismitteln ablenken.
    »Es geht immer nur das eine oder das andere, Havers.«
    »Und was bitte soll das heißen?«
    »Er kann nicht einerseits Eugenie getötet haben, weil sie Gideons Karriere bedrohte, und andererseits aus Eifersucht Webberly aufs Korn genommen haben. Wo bleibt da die Sextherapeutin Kathleen Waddington?«
    »Na ja, vielleicht liege ich mit meiner Theorie über Gideons Karriere falsch«, meinte sie. »Vielleicht hat er Eugenie tot gefahren, weil sie sich mit Webberly eingelassen hatte.«
    »Nein, Sie haben schon Recht. Sein Ziel war Eugenie, die Einzige, die er getötet hat. Die Anschläge auf Webberly und Waddington hat er nur verübt, um unsere Aufmerksamkeit auf Katja Wolff zu lenken.« Lynley schien so sicher und absolut unbeeindruckt von der Gefahr, in der sie sich befanden, dass Barbara ihm am liebsten eine runtergehauen hätte. Er konnte es sich leisten, unbeeindruckt zu bleiben. Wenn man ihn in Scotland Yard an die Luft setzte, brauchte er nur in seinem dicken Schlitten nach Cornwall runterzufahren, wo sich der Familienstammsitz befand, und dort bis an sein seliges Ende das unbeschwerte Leben eines Landjunkers zu führen. Sie dagegen hatte solche Möglichkeiten nicht.
    »Sie scheinen sich Ihrer Sache ja verdammt sicher zu sein«, nörgelte sie.
    »Davies hatte den Brief bekommen, Havers.«
    »Welchen Brief?«
    »Den Brief, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass Katja Wolff aus dem Gefängnis frei gelassen worden war. Er wusste, dass ich ihn verdächtigen würde, wenn er mir den Brief zeigte.«
    »Also fährt er zuerst diese Waddington über den Haufen und dann den Superintendent, damit es so aussieht, als wäre Eugenie aus Rache umgebracht worden und als wäre das Katja Wolffs Werk, die es den Leuten heimzahlen will, die sie in den Knast gebracht haben, ja?«
    »Das ist meine Vermutung.«
    »Aber vielleicht ist es ja wirklich Rache, Inspector. Nicht Katja Wolffs, sondern seine. Vielleicht hat er von Eugenie und Webberly gewusst. Vielleicht hat er es immer gewusst und hat nur abgewartet, krank vor Eifersucht und finster entschlossen, eines Tages -«
    »Das funktioniert so nicht, Havers. Webberlys Briefe an Eugenie Davies sind alle an die Adresse in Henley gerichtet. Sie stammen aus einer Zeit lange nach Eugenies Trennung von ihrem Mann. Davies hatte keinen Grund zur Eifersucht. Er hat wahrscheinlich sogar nie von der Beziehung der beiden gewusst.«
    »Aber warum dann Webberly? Warum nicht eine andere Person, die im Prozess eine Rolle spielte? Den Ankläger, den Richter, irgendeinen Zeugen.«
    »Ich nehme an, Webberly war einfach leichter ausfindig zu machen. Er lebt seit fünfundzwanzig Jahren in demselben Haus.«
    »Aber Richard Davies muss auch die Adressen der anderen kennen, wenn er die Waddington gefunden hat.«
    »Welche anderen meinen Sie?«
    »Die Leute, die gegen Katja Wolff ausgesagt haben. Robson, zum Beispiel. Was ist mit Robson?«
    »Robson war immer nur für Gideon da. Das hat er mir selbst gesagt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Davies irgendetwas tun würde, was seinem Sohn schaden könnte. Ihre ganze Theorie - die, die Sie bei Leach im Büro vorgetragen haben - hängt an der Voraussetzung, dass Davies nur zur Rettung seines Sohnes aktiv geworden war.«
    »Okay. Gut. Vielleicht bin ich auf dem falschen Dampfer. Vielleicht hat es mit Eugenie und Webberly und ihrer Beziehung überhaupt nichts zu tun. Vielleicht sind die Briefe und der Computer Beweisstücke, mit denen wir das hätten nachweisen können. Und vielleicht sitzen wir jetzt richtig im Dreck.«
    Er sah sie von der Seite an. »Nein, Barbara, tun wir nicht.« Als sein Blick nach unten glitt, wurde ihr bewusst, dass sie tatsächlich die Hände rang wie die tragische Heldin in einem Melodram. Er sagte: »Nehmen Sie sich

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