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110 - Im Reich der Seehexen

110 - Im Reich der Seehexen

Titel: 110 - Im Reich der Seehexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht mehr. Um meine Brust legte sich unwillkürlich ein unsichtbarer Ring. Ich machte mir Sorgen um die drei jungen Leute. Obwohl ich keine Schuld an ihrem Schicksal hatte, fühlte ich mich doch für sie verantwortlich.
    Ich hatte mir vorgenommen, sie mit in unsere Zeit zu nehmen, und davon wollte ich mich auf gar keinen Fall abbringen lassen. Ich war bereit, jedes Risiko auf mich zu nehmen, um Renata, Giuliano und Carmine freizubekommen.
    Ich hörte ein leises Kratzen. Mr. Silver verursachte es. Einige Lidschläge später befand er sich neben mir. Und er wollte sogleich in den Kampfhof springen, doch ich hielt ihn blitzschnell zurück, denn Stimmen waren an mein Ohr gedrungen, und im nächsten Moment schälten sich zwei kraftstrotzende Kerle aus der Dunkelheit.
    Wir regten uns nicht; warteten. Die Männer gingen ahnungslos vorbei. Ich angelte meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter und stieß den Ex-Dämon leicht an.
    »Jetzt ist die Gelegenheit günstig«, raunte ich meinem Freund zu.
    Er grinste. Er wußte, was ich meinte.
    Wir sprangen gleichzeitig. Mr. Silver landete hinter den beiden Gladiatoren. Ich war gewissermaßen die zweite Welle. Sollte der Ex-Dämon die beiden nicht allein schaffen, konnte ich immer noch eingreifen, aber es gab keine Probleme.
    Als die Gladiatoren meinen Freund hörten, fuhren sie herum und griffen synchron zu den Schwertern. Sie schafften es zwar noch, die Waffen zu ziehen, konnten sie aber nicht mehr gegen den Ex-Dämon einsetzen.
    Er schlug mit beiden Fäusten gleichzeitig zu, und die Feinde brachen wie vom Blitz getroffen zusammen. Mr. Silver nahm sich ein Kurzschwert. Das andere warf er mir zu.
    Ich fing es auf und steckte den Revolver weg.
    Und dann suchten wir unsere Freunde.
    ***
    »Das kann doch nur Steve gewesen sein«, sagte James Wallace zutiefst erschüttert.
    »Steve ist tot«, sagte George Leacock. »Von medizinischem Standpunkt betrachtet ist es ausgeschlossen, daß Steve…«
    »Vergiß den medizinischen Standpunkt!« fiel ihm Wallace ins Wort. »Kannst du dir als Arzt erklären, wie diese Weiber dort unten existieren können? Nein. Und die Maschine, die nicht läuft, obwohl sie offensichtlich keinen Defekt hat? Was ist damit? Ich fange allmählich an zu glauben, daß hier draußen nichts unmöglich ist. Also kann auch Steve aufgestanden und über Elliott hergefallen sein!«
    »Das läßt sich ganz einfach feststellen«, sagte Doc Leacock.
    Er begab sich zu Steve Strodes Kajüte und stieß die Tür auf. James Wallace war ihm gefolgt. Jetzt entrang sich seiner Kehle ein verblüffter Laut, denn der Tote lag tatsächlich nicht mehr in der Koje.
    »Verdammt, ich hatte gehofft, ich hätte mich geirrt«, sagte Wallace schwer beunruhigt.
    »Das gibt’s doch nicht!« sagte George Leacock perplex. Er trat ein und beugte sich über die Koje. Deutlich war zu erkennen, wo Steve Strode gelegen hatte. »Er war klinisch tot. Ich bin doch nicht so blöd, daß ich das nicht feststellen kann.«
    »Ich sag’s nicht gern, Doc«, bemerkte Wallace mit belegter Stimme. »Aber hast du schon mal was von Zombies gehört?«
    »Blödsinn.«
    »Hast du eine andere Erklärung für das, was geschehen ist? Steve liegt nicht mehr hier, und Elliott wurde brutal erdrosselt. Von wem denn, wenn es Steve nicht war? Wir beide scheiden aus, und sonst ist niemand an Bord. Diese Unterwasserfurie hat unserem Freund die Seele geraubt. Vielleicht hat sie ihm aber nicht nur etwas genommen, sondern auch etwas gegeben - nämlich dieses andere Leben .«
    Der Arzt wußte mit solchen Dingen nichts anzufangen. »Wer tot ist, ist tot«, sagte Leacock überzeugt.
    »Warum beantwortest du mir meine Frage nicht, Doc? Wer hat Elliott umgebracht?«
    »Verdammt, das weiß ich nicht.«
    »Und wo ist Steve?« wollte James Wallace wissen.
    »Weiß ich auch nicht«, antwortete Leacock ärgerlich.
    »Dann wär’s besser für dich, wenn du dich mit meiner Theorie anfreunden würdest, denn ich habe das dumpfe Gefühl, daß ich damit verdammt richtig liege.«
    Leacock weigerte sich hartnäckig, diese Horror-Version zu glauben. Es mußte andere Antworten auf die Fragen seines Freundes geben. Nur… Er kannte sie nicht.
    »Wir müssen ihn suchen, Doc«, sagte James Wallace, während er den Blick zur Decke richtete. »Und wir müssen ihn finden, sonst macht er dasselbe mit uns wie mit Elliott.«
    »Steve kann niemandem mehr etwas antun!« behauptete George Leacock starrsinnig.
    »Nimm’s der Einfachheit halber mal an«,

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