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110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs

110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs

Titel: 110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gyoergy Irmey
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Dispositionen bei ihm nicht zum Tragen kommen.
    Es besteht die Gefahr einer Stigmatisierung von Personen, bei denen krebsfördernde Gene ermittelt wurden. Auch nahe Verwandte solcher Personen gelten dann möglicherweise als krebsverdächtig. Der einzige Vorteil eines solchen Gentests liegt in der Begründung einer intensiveren Vorsorge – der Nachteil im Wissen um die größere Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken. Der Mensch hat ein Recht auf Nichtwissen. Die Gesellschaft für Humangenetik empfiehlt ausdrücklich, Gentests dieser Art bei Minderjährigen zu unterlassen. Außerdem kann derzeit bei höchstens 2 % aller Krebserkrankungen von Gentests auf eine Erkrankungswahrscheinlichkeit geschlossen werden. Auch die neueste Entwicklung der Chiptechnologie löst das ethische Problem nicht. Man wird dadurch schneller, und auf lange Sicht preiswerter, das Ergebnis einer Genanalyse erhalten – ein wirksamerer Schutz vor Krebs und eine bessere Therapie resultieren für den möglicherweise an Krebs Erkrankenden allein daraus jedoch nicht!
    Informationen:
Deutsche Gesellschaft für Humangenetik e. V., München-Unterhaching, →  www.gfhev.de
Krebszellnachweis und molekulare Marker im Blut
    Trotz intensiver Forschung gibt es bislang keine zuverlässigen Verfahren, die es allgemein erlauben, eine Diagnostik von Tumorerkrankungen oder Verläufen im Blut durchzuführen! Eine Ausnahme sind natürlich die Erkrankungen des blutbildenden Systems wie beispielsweise die Leukämie oder der Morbus Hodgkin, eine Erkrankung des lymphatischen Blutsystems.
    Jeder Tumor kann Tochtergeschwülste, die Metastasen, bilden. Dies geschieht durch Krebszellen, die im Blutstrom transportiert werden, und zwar auch dann noch, wenn der Tumor, von dem sie einmal ausgegangen sind, schon herausoperiert wurde. Die Neigung der Krebszellen, sich von ihrem ursprünglichen Tumor zu lösen und auf Reisen zu gehen, ist möglicherweise gefährlich für den Patienten; andererseits können sich durch diese Wanderung neue diagnostische Möglichkeiten und Kontrollmöglichkeiten für Therapien eröffnen. Sogenannte disseminierte Tumorzellen lassen sich im Blut nachweisen und werden als zirkulierende Tumorzellen bezeichnet. Der Tumorzellnachweis im Blut ist für Patienten nicht belastend wie beispielsweise die früher in der Gynäkologie übliche Knochenmarkpunktion zum Nachweis von Krebszellen.
    WICHTIG
    Es werden verschiedene Testverfahren im Blut vielversprechend angeboten – für den klinischen Alltag gibt es jedoch wenig sichere Studien ergebnisse, die eine Beurteilung der Relevanz dieser Untersuchungen für die weitere Therapie einer Krebserkrankung erlauben.
    Ein wichtiger Fortschritt konnte mit der Entwicklung des Systems CellSearch ® erzielt werden. Dieses System wird in einigen Zentren im Rahmen von klinischen Studien eingesetzt und ist derzeit in den USA als einziges Testverfahren zur Therapieüberwachung bei metastasiertem Brustkrebs zugelassen.
    Zur Beruhigung: In einer Veröffentlichung der renommierten Zeitschrift Clinical Cancer Research 2005 wird darauf hingewiesen, dass bei einem Drittel der Frauen, die nach einer Brustamputation infolge Brustkrebs mindestens 7 oder sogar mehr als 20 Jahre lang als geheilt galten, im Blut zirkulierende lebende Krebszellen gefunden wurden. Keine der Betroffenen hatte bisher einen nachweisbaren Krankheitsrückfall entwickelt. Wie ist das zu erklären? Das Abwehrsystem der Frauen scheint eine gewisse Menge Krebszellen in Schach halten zu können, schlussfolgern die Forscher. Da im Blut schwimmende Zellen aber nur eine begrenzte Lebensdauer haben, vermuten die Wissenschaftler, dass sie aus winzigen Tumoren stammen, die im Körper überlebten und friedlich koexistieren.
    Molekulare Marker bieten sich als eine Alternative und Ergänzung zu herkömmlichen Verfahren für die Diagnose und Früherkennung von Krebs an. Bei den molekularen Markern handelt es sich wie bei den Tumormarkern um körpereigene Substanzen wie beispielsweise Eiweiße (Proteine) oder Erbsubstanzen (DNA, RNA), die vermehrt oder in veränderter Form von Tumoren produziert werden und dann in das Blut austreten. Sie können leicht aus Blutproben oder anderen Körperflüssigkeiten gewonnen werden. Mit modernen molekularbiologischen Verfahren wird im Labor anschließend ihre Menge genau bestimmt. In den letzten Jahren wurden Studien über zahlreiche molekulare Marker publiziert, die vielversprechende Ergebnisse hervorbrachten. Untersuchungen zeigen, wie

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