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110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs

110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs

Titel: 110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gyoergy Irmey
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Bildgebung (PET). Das PET/CT zählt daher zu den derzeit modernsten Verfahren in der Tumordiagnostik. Mit diesem Kombi-Gerät kann man Tumoren, Entzündungen oder neurologische Störungen früher und genauer sichtbar machen als das mit den bisherigen Verfahren getrennt möglich war.
    Das PET/CT produziert in Minutenschnelle hoch aufgelöste, dreidimensionale Bilder des ganzen Körpers, die jede Gefäßverengung und viele sehr kleine Krebsherde ans Licht bringen können. Zurzeit werden auch die ersten Hybridgeräte für PET/MRT in deutschen Universitätskliniken getestet.
    Diese moderne Methode verschiebt den Fokus der Bildgebung von einer rein organbezogenen Sicht hin zu einer ganzheitlichen und systembezogenen Krankheitsdiagnostik und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu einer individualisierten Medizin in der Onkologie.
    Die Doppeluntersuchung geht so: Bei der Positronen-Emissionstomografie wird dem Patienten eine geringe Menge einer radioaktiv markierten Substanz, meistens die sogenannte Fluorodeoxyglukose (FDG), injiziert. Sie reichert sich im Gewebe an. Weil Tumorzellen in der Regel einen hohen Stoffwechsel haben und viel mehr Zucker verbrauchen als gesunde Zellen, reichert sich die Substanz dort vermehrt an. Die krankhaften Zellen werden dann auf dem PET-Bild als Mehranreicherungen sichtbar. Gleichzeitig stellt die Computertomografie die anatomischen Verhältnisse dar. Anschließend werden die Bilder des Stoffwechsels und der Anatomie miteinander verschmolzen.
    WICHTIG
    Nach einer Operation sollte man möglichst drei Monate bis zur PET/CT-Untersuchung warten, damit ebenfalls FDG speichernde Entzündungen nicht als Rezidiv missdeutet werden. Zur Chemotherapie wird ein Abstand von vier Wochen empfohlen, nach Bestrahlung drei Monate.
    Dank dieses Zusammenspiels beider Verfahren lassen sich auch wenige Millimeter große Tumoren oder Metastasen schon recht früh entdecken und genau lokalisieren. Mit der PET/CT ist zweifelsohne ein Quantensprung in der Diagnostik bei unklaren Befunden und Verdacht auf Rezidive gegenüber einer herkömmlichen CTUntersuchung oder Kernspinaufnahmen gelungen.
    Informationen:
→  www.krebsinformation.de
Mammografie – pro und kontra
    Brustkrebs ist mit 26 % die häufigste Tumorart bei Frauen. Mit regelmäßigen Röntgenuntersuchungen, der so genannten Mammografie, versucht man, dieser Erkrankung frühzeitig auf die Spur zu kommen.
    Der Nutzen häufiger und auf möglichst alle Frauen ausgedehnter Brustuntersuchungen (Screening) bleibt umstritten. Studien ergaben, dass in einem zehnjährigen Zeitraum 3 von 1000 Frauen, die regelmäßig mammografiert wurden, an Brustkrebs starben. Im Unterschied dazu starben in der Vergleichsgruppe von 1000 Frauen, die nicht mammografiert wurden, 4.
    Mammografien werden derzeit in Deutschland in sehr unterschiedlicher Qualität durchgeführt. Die Ärzte sind unterschiedlich ausgebildet, die Auswertung erfordert Können und Erfahrung. In Skandinavien werden Frauen vom 40. Lebensjahr an alle 2 Jahre schriftlich zu einer Mammografie aufgefordert. Eine norwegische Studie an über 200 000 Frauen lässt den Schluss zu, dass 18 % der Tumoren auch ohne Behandlung wieder verschwinden. Spontanremissionen scheinen weit häufiger vorzukommen als erhofft. Durch das Screening werden auch Krebserkrankungen entdeckt und behandelt, die nie Beschwerden verursacht und sich zurückgebildet hätten.
    WICHTIG
    Die international geforderten Qualitätsstandards für Mammografieuntersuchungen werden in Deutschland zwar an zunehmend mehr Universitätszentren eingehalten. Dennoch führt das so genannte wilde Screening, wie es derzeit noch oft vorherrscht, zu einer großen Verunsicherung vieler Frauen und erhöht die Zahl falscher Befunde.
    Problematisch sind Bilder, die fälschlicherweise den Eindruck erwecken, die Patientin habe Krebs. Existenzielle Ängste und unnötige Eingriffe sind die Folge. In angelsächsischen Ländern muss jeder Mammografiebefund durch zwei Gutachter bewertet werden. Frauenärzte, die sich auf Brustkrebs spezialisiert haben, bestätigen, dass sich in Deutschland zahlreiche von Radiologen festgestellte Auffälligkeiten im Röntgenbild nach einer Gewebsuntersuchung als unauffällig erweisen. Nur eine von 10 Frauen mit auffälligem Mammografiebefund hat tatsächlich Krebs. Durch das Screening werden um 20 bis 30 % mehr Krebsdiagnosen gestellt. Die Brustkrebsrate steigt durch Überdiagnose. Dieser Anteil der Frauen würde ohne Screening keine

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