110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs
(Biopsie).
Tumorart, -ausdehnung und -infiltration lassen sich strukturell mittels Computertomografie (CT), Kernspin- bzw. Magnetresonanztomografie (MRT) und Ultraschall/Sonografie (US) unterschiedlich abbilden. Die Technologie der medizinischen Bildgebung befindet sich inmitten eines enormen Evolutionssprungs. Ob digitales Röntgen, Computertomografie, Kernspin, Ultraschall oder nuklearmedizinische Verfahren wie die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) – die Geräte werden leistungsstärker, schneller, präziser und auch strahlungsärmer.
CT-Bilder basieren auf der unterschiedlichen Durchlässigkeit der Gewebe für Röntgenstrahlen, die mithilfe eines Computers erfasst und in ein Bild umgesetzt werden. Neben der hohen zeitlichen und räumlichen Auflösung der CT-Bilder bietet dieses Verfahren den Vorteil der hohen Verfügbarkeit. Annähernd alle Krankenhäuser verfügen über entsprechende Gerätschaften. Der Nachteil ist allerdings die Strahlenbelastung, die mit ionisierenden Effekten einhergeht.
MRT. Hingegen verwendet der MRT ein sehr starkes Magnetfeld, und das Resonanzsignal von Protonen im Körper dient zur Bildgebung. Diese Technik ist dabei frei von ionisierender Strahlung. Mit der MRT wird im Gegensatz zur CT ein höherer Weichteilkontrast erreicht. Daher wird diese Methode häufiger zur genaueren Weichteildiagnostik eingesetzt. Das Verfahren erlaubt eine bessere Abgrenzung von Tumor- und gesundem Gewebe.
Ultraschall/Sonografie verwendet Ultraschallwellen, die nicht ionisierend und im Rahmen der Diagnostik nicht gewebeschädlich sind. Die Schallwellen breiten sich im Gewebe als Wellen aus und werden von den Gewebestrukturen in unterschiedlicher Weise reflektiert, was letztlich zur Generierung einer Bildinformation führt. Indikationsbereiche sind Darstellung von gewebedichten Organen im Bauchraum,der Halsregion (Schilddrüsentumore, Lymphknoten) oder Gelenkstrukturen. Mittels Ultraschall lassen sich Gewebestrukturen mit einem sehr hohen Weichteilkontrast darstellen, die Bildqualität ist jedoch abhängig von den Untersuchungsbedingungen und die Bildauswertung/-interpretation von der Erfahrung des Untersuchers. Der qualifizierte Einsatz von Ultraschall trägt beispielsweise in der Brustkrebsnachsorge strahlen- und schmerzfrei zum Beweis oder Ausschluss eines Rückfalls bei. Für alle drei erwähnten Bildgebungsmodalitäten können – abhängig von der Fragestellung – Kontrastmittel eingesetzt werden, die die Darstellung der Organe und von Gefäßstrukturen verbessern und viele krankhafte Veränderungen (z. B. Lebermetastasen, Entzündungen, Abszesse) überhaupt erst sichtbar machen.
WICHTIG
Heutzutage lassen sich mit moderner Bildgebung hoch aufgelöst viele wichtige strukturelle und molekulare Informationen von Tumoren gewinnen.
Die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) liefert funktionelle Bilddaten nicht durch Gabe eines Kontrastmittels, sondern durch einen so genannten »Tracer«, wodurch sich beispielsweise die Verstoffwechselung von Zucker im Gewebe darstellen lässt und daraus exakte Rückschlüsse über die Verteilung und Anreicherung dieser Substanz im Gewebe möglich sind. Auch radioaktiv markierte Eiweißmoleküle mit Blick auf den Eiweißstoffwechsel kommen zum Einsatz. Charakteristisch ist häufig, dass die Stoffwechselrate von Zucker in Tumoren deutlich erhöht ist und sich somit vom Normalgewebe signalreich abhebt. Neuere Tracer erzielen im Gegensatz zu Glukose eine spezifischere Gewebedarstellung, da sie an besondere Rezeptoren in der Krebsgeschwulst selbst anbinden.
WICHTIG
Von Experten wird die PET als zukunftsweisende Methode der Krebserkennung gesehen, dennoch bezahlen die gesetzlichen Kassen diese Untersuchung bisher nur in Ausnahmefällen.
PET und Szintigrafie sind nuklearmedizinische Verfahren, d. h., es werden »Gammastrahlen « aufgezeichnet, die von innen kommen. Mithilfe der Nuklearmedizin lassen sich nahezu alle inneren Organe darstellen. Die Szintigrafie verwendet man häufig, um die Schilddrüse zu untersuchen. In der Krebsmedizin wird sie vor allem zur Diagnostik von Knochenmeta stasen genutzt.
Das PET/CT wurde entwickelt, um Krankheiten noch früher und sicherer zu erkennen, indem zwei bildgebende Verfahren in einem Gerät miteinander verbunden wurden. Mit einer neuen Generation medizinischer Systeme, den Hybridgeräten, können zwei oder mehr Verfahren miteinander kombiniert werden. Es handelt sich um die Verbindung von struktureller (CT) und funktioneller
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