110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs
medikamentöse Schmerztherapie auch unterstützen. Zur Regulation der Schmerzwahrnehmung kann eine Hypnotherapie hilfreich sein.
Sinnvoll ist es, ein Schmerztagebuch zu führen. Hier trägt man nicht nur ein, ob, wann und in welcher Intensität Schmerzen auftreten, ob sie immer bestehen, ob sie mal stärker, mal schwächer sind, sondern auch, ob und welche Schmerzmittel genommen wurden, und ob es Dinge gibt, mit denen die Schmerzen nach eigenem Ermessen möglicherweise in Verbindung stehen.
Sprechen Sie Ihren Arzt von sich aus auf Schmerzen an und zeigen Sie Ihr Schmerztagebuch unaufgefordert. Immer noch werden Schmerzmittel in Deutschland bei Krebserkrankungen viel zu zögerlich verordnet.
WICHTIG
Der Arzt kann sehr verschiedene Schmerzmittel anordnen, manchmal muss erst ausprobiert werden, welches Mittel am besten wirkt. Denn nicht nur die Schmerzempfindungen sind bei jedem Menschen unterschiedlich, auch die Schmerzmittel wirken nicht bei jedem gleich.
Starke Schmerzmittel müssen regelmäßig verabreicht werden, damit die Schmerzen gar nicht erst wieder auftreten. Nebenwirkungen von Schmerzmitteln wie Benommenheit, Appetitlosigkeit, Schwierigkeiten bei der Blasen- und Darmentleerung muss häufig mit weiteren Medikamenten begegnet werden.
Informationen:
Deutsche Schmerzliga e. V., O berursel, Tel. 07 00/3 75 37 53 75
Patiententelefon des KID: 08 00/4 20 30 40
→ www.schmerzliga.de
→ www.schmerzhilfe.de
Spezielle Formen der Schmerztherapie
Die Akupunktur ist in der Zwischenzeit ein auch in vielen Schmerzambulanzen von Universitätskliniken angewandtes anerkanntes Verfahren, um möglichst nebenwirkungsarm Schmerzen zu bekämpfen.
Man kann Patienten mit starken Schmerzen auch eine Schmerzmitteldosis in Rückenmarksnähe injizieren, was den Vorteil hat, dass wesentlich geringere Mengen an Schmerzmitteln gebraucht werden. Auch wenn ein Patient sehr starke Schmerzmittel benötigt, die in die Vene geleitet werden müssen, heißt dies nicht, dass er ans Bett gefesselt ist. Mit einer Medikamentenpumpe, die am Körper getragen wird, kann auf Knopfdruck jedes Mal, wenn ein Schmerzanfall auftritt, die richtige Dosis des Schmerzmittels über einen Venenkatheter abgegeben werden.
WICHTIG
Ein neues Verfahren der Schmerzbekämpfung wurde an der Universität Witten-Herdecke entwickelt: Um Schmerzen, die durch einen Tumor verursacht werden, lokal zu bekämpfen, werden einige Milliliter reinen Alkohols in die unmittelbare Nähe des Tumors oder auch in das Tumorgewebe injiziert.
Man kann die schmerzleitenden Nerven auch blockieren oder durchtrennen. Bei sorgfältig ausgewählten Tumorschmerzarten können Blockaden von Nerven beziehungsweise Nervengeflechten eine wirksame Schmerzlinderung bis hin zur Schmerzfreiheit bieten. Da diese Verfahren aufwendig sind und zu erheblichen Komplikationen führen können, sollten sie nur an Tumorzentren mit angeschlossener Schmerzambulanz durchgeführt werden.
Bei dieser Methode muss keine Operation durchgeführt werden, vielmehr wird der Tumor mit langen Nadeln erreicht, deren richtige Position am Monitor kontrolliert wird. In einigen Fällen wurde beobachtet, dass nicht nur die Schmerzen aufhörten, sondern dass auch der Tumor nicht mehr wuchs. Meistens sind die Patienten nach dieser Behandlung schmerzfrei. Es kann jedoch auch vorkommen, dass die Schmerzen nur reduziert werden oder nach einiger Zeit wieder auftreten.
Informationen:
Grönemeyer Institut für MikroTherapie, Bochum, Tel. 02 34/97 80-0
→ www.gimt.de
Biologisch-ganzheitliche und komplementäre/alternative Verfahren
Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, dass konventionelle Verfahren durch biologisch-ganzheitliche Methoden in jedem Stadium einer Erkrankung ergänzt werden sollten. Schon zu Beginn Ihrer Therapie kann eine Auswahl der auf den folgenden Seiten dargestellten Verfahren sinnvoll sein. Sie als mündiger Patient entscheiden, welcher Weg für Sie passend ist.
Diagnostik
Eine biologisch-ganzheitliche Medizin verfügt auch über verschiedene Möglichkeiten der Diagnostik, um die Therapie individuell auf den einzelnen Patienten abzustimmen.
Immundiagnostik
Der gesunde Organismus verfügt über ein komplexes Immunsystem, das ihn vor Keimen und Schadstoffen, die in den Körper eindringen, schützt. Ist dieses System gestört, wird ein Kranker trotz richtiger Therapie nicht gesund. Das Immunsystem ist außerdem in der Lage, kranke Zellen des eigenen Körpers zu erkennen und zu bekämpfen – das
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