110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs
Immunsystem setzt sich also gegen Krebszellen zur Wehr.
Tumoren und auch aggressive Tumortherapien hinterlassen deutliche Defekte im Immunsystem. Nach einer Strahlen- oder Chemotherapie sind die Lymphozyten häufig stark vermindert und sollten im darauf folgenden Vierteljahr wieder normalisiert werden. Insbesondere nach einer Chemotherapie kann der Immundefekt lange Zeit bestehen. Daraus ergibt sich eine erhöhte Infektionsanfälligkeit. Das Immunsystem ist noch nicht in allen Einzelheiten erforscht, sicher ist nur, dass eine Vielzahl verschiedener Zellen zusammenarbeitet, und einige dieser Zellarten sind bekannt. Diese Zellen informieren sich gegenseitig durch Botenstoffe, so genannte Zytokine wie Interferon und Interleukin.
Durch Blutuntersuchungen im Labor, aber auch durch Funktionstests, bei denen Blutserum und Urin untersucht werden, kann sich der Arzt einen Eindruck über den Zustand des Immunsystems verschaffen.
Ein Immunstatus, der anhand venösen Blutes erstellt wird, ermöglicht eine Differenzierung der Immunzellen, um die verschiedenen Untergruppen der weißen Blutkörperchen, insbesondere der Lymphozyten darzustellen. Allerdings sind die Ergebnisse nicht immer zuverlässig, da insbesondere bei Krebs viele der weißen Blutkörperchen im Tumor ihre Arbeit tun und darum im Blut nicht nachweisbar sind. Außerdem sagt die reine Anzahl der verschiedenen Zellen noch nichts über ihre Funktionstüchtigkeit und ihr funktionelles Wechselspiel im Organismus aus. Auch hier gibt es aber inzwischen Tests, die das komplexe Zusammenspiel von Immunfaktoren im Reagenzglas nachvollziehen.
WICHTIG
Die Labormedizin kann den Zustand des Immunsystems nur ansatzweise prüfen, nur erfahrene Ärzte können die Testergebnisse angemessen interpretieren, und nur regelmäßige Kontrollen ermöglichen es, generelle Tendenzen zu erkennen.
Durch die Immundiagnostik wird man gegebenenfalls nicht nur schneller auf eine Krankheit aufmerksam, sondern auch der weitere Verlauf wird durch Dokumentation des Immunsystems deutlicher sichtbar. Ein einfacher Immunstatus kann heute von den meisten Labors durchgeführt werden.
Entscheidend ist, dass bei Entgleisungen des Immunsystems frühzeitig gegengesteuert werden kann. Immunmodulatorische Therapien werden bei vielen Tumorpatienten eingesetzt, um den Erfolg der Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie zu verbessern oder um deren Verträglichkeit zu erhöhen.
Eine Bestimmung von Mineralstoffen und Spurenelementen im Blut, ein so genannter Mikronährstoffstatus, kann dem Arzt weitere wichtige Hinweise für die Verordnung von Nahrungsergänzungsmitteln geben (→ S. 132 ff.).
Die individuellen Ansprechraten von Immunstimulanzien, wie Echinacea (→ S. 114 ), Mistelpäparaten (→ S. 110 ff.) oder Organotherapeutika (→ S. 90 ), kann man zwar heute auch im Labor ermitteln. Trotzdem sollte man vorsichtig sein in der Interpretation dieser Untersuchungen, da Reaktionen im Labor nicht unbedingt so ablaufen wie im Körper.
Da das Immunsystem auf die verschiedensten Einflüsse und Prozesse reagiert, ist es natürlich schwierig, auf Grund von Veränderungen im Immunsystem eine genaue Ursache zu definieren. Manchmal ist es hilfreich, zusätzlich zum Immunstatus auch einen Hormonstatus zu ermitteln.
Informationen:
zu Immunstatus: → www.frag-einen-laborarzt.de
zu Mikronährstoffstatus: Labor Dr. Bayer, Stuttgart, Tel. 07 11/16 41 80
Regulationsthermografie
Bei der Regulationsthermografie wird die Temperatur der Körperoberfläche an genau bestimmten Punkten des Körpers erfasst. Dies geschieht durch eine Erstmessung und nach einer zehnminütigen Abkühlung durch eine Zweitmessung. Die Messungen erfolgen mit einem Kontaktthermometer, das auf die Haut aufgesetzt wird. Sie ist ungefährlich, unblutig und kann in der Praxis jedes ausgebildeten Therapeuten (Arzt, Zahnarzt, Heilpraktiker) durchgeführt werden. Durch die Wärmemessung und die darin eingeschlossene Abkühlungsphase wird der Körper zu einer aktiven Tätigkeit veranlasst. Ist der Körper durch hormonelle, nervliche oder Kreislauferkrankungen gestört, finden sich charakteristische Veränderungen im Wärmemuster. Diese Wärmemuster gehen den klinischen Erkrankungen voraus.
Mithilfe der Regulationsthermografie kann der geschulte Therapeut Störungen in der Wärmeproduktion, Wärmeverteilung und vor allem der Regelungskapazität des Körpers erkennen, um daraus diagnostische Schlüsse zu ziehen. Bereits im Vorstadium von späteren
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