110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs
belegt worden. Der MDK moniert, dass der Zusatznutzen des gegen Darm-, Brust-, Lungen- und Nierenkrebs eingesetzten Arzneimittels in keinem Verhältnis zu den monatlichen Therapiekosten von 5000.- Euro steht. Anfang 2011 wollte die amerikanische Zulassungsbehörde FDA die Zulassung des Präparates bei Brustkrebs sogar widerrufen.
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Stammzelltherapie
Bei einer hoch dosierten Chemotherapie wird das blutbildende Knochenmark schwer geschädigt. Nach einer solchen Therapie muss das Knochenmark mit einer so genannten Stammzelltherapie wieder aufgebaut werden. Nur durch die Behandlung mit Stammzellen können heute gewisse extreme Formen der Chemotherapie ermöglicht werden. Die für die Therapie benötigten Zellen werden dem Patienten vor Beginn der eigentlichen Krebstherapie aus dem Knochenmark oder dem Blut entnommen. Die Entnahme aus dem Knochenmark ist sehr schmerzhaft und erfolgt unter Narkose.
Die Entnahme aus dem Blut ist mit einer Blutspende vergleichbar, erstreckt sich aber über mehrere Stunden. Stammzellen aus dem Blut vermehren sich und reifen schneller als Stammzellen, die dem Knochenmark entnommen wurden. Bei Kindern kann auch Blut aus der Plazenta oder der Nabelschnur verwendet werden. Als weitere Möglichkeit können die Stammzellen einem fremden Spender entnommen werden. Sie müssen dann aber wie bei einer Bluttransfusion oder einer Transplantation auf Verträglichkeit geprüft werden.
WICHTIG
Für die Entnahme aus dem Blut müssen die Stammzellen erst vermehrt und aus dem Knochenmark ins Blut geschwemmt werden, was mithilfe von Wachstumshormonen geschieht oder mit Medikamenten, die auch bereits Krebszellen angreifen.
Die Stammzellen werden tiefgefroren konserviert. Zwei Tage nach Abschluss der hoch dosierten Chemotherapie werden die wieder angewärmten Stammzellen in die Vene geleitet. Von dort finden sie den Weg ins Knochenmark. Nach 2 bis 3 Wochen setzt die Produktion eigener Blutzellen ein. Die Zeit bis dahin ist für den Patienten sehr gefährlich. Er braucht eventuell Bluttransfusionen und muss vor Infektionen bewahrt werden. Gegebenenfalls wird eine sofortige Antibiotikatherapie notwendig. Als Nebenwirkungen können Hautausschläge, Durchfall und Gelbsucht auftreten. Es kann viel Zeit vergehen, bis sich die Blutwerte normalisieren.
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Bisphosphonate
Manche Krebsarten wie beispielsweise Brustkrebs bilden früh Knochenmetastasen aus. Durch diese Metastasen wird Knochensubstanz vernichtet. Im gesunden Knochenstoffwechsel besteht ein Gleichgewicht der Funktionen von knochenbildenden und knochenabbauenden Zellen. Da ein Tumor Knochensubstanz vernichtet, müssen die knochenabbauenden Zellen in ihrer Aktivität gebremst werden, um den knochenaufbauenden Zellen einen Vorteil zu verschaffen. Bisphosphonate sind Substanzen, die ins Knochengewebe aufgenommen werden und dort die Zellen hemmen, die für den geregelten Knochenabbau zuständig sind. Sie sind synthetische Phosphorverbindungen, die auch in den Knochen eingebaut werden und dort über Jahre verbleiben.
Bisphosphonate können sowohl bei Osteoporose wie auch in der Krebsbehandlung sinnvoll eingesetzt werden. Sie scheinen sogar schadhafte Stellen reparieren zu können, und zum Teil wird die Bildung von Knochenmetastasen verlangsamt.
WICHTIG
Bisphosphonate können Knochenentzündungen und -defekte im Kieferbereich hervorrufen. Ein kompletter Zahnstatus beim Zahnarzt ist daher vor Beginn einer solchen Therapie unerlässlich.
Drei große Zulassungsstudien haben gezeigt, dass Bisphosphonate nicht nur bei Brustkrebspatientinnen mit Knochenmetastasen wirken, sondern auch bei anderen fortgeschrittenen Krebserkrankungen, wie Prostata- oder Lungenkrebs, eine Verzögerung von Knochenkomplikationen (beispielsweise bei einem Knochenbruch oder einer notwendigen Bestrahlung) um mehrere Monate bewirkt wird. Gleichzeitig zur schützenden Wirkung auf den Knochen wurden auch die Knochenschmerzen gebremst. Nicht eindeutig geklärt ist, ob eine prophylaktische Gabe der Bisphosphonate sinnvoll ist.
Bisphosphonate können injiziert, aber auch ohne Wirksamkeitsverlust in Tablettenform eingenommen werden. Seit einigen Jahren steht ein weiteres Bisphosphonat zur Behandlung von Knochenmetastasen zur Verfügung, welches als 15-minütige Kurzzeitinfusion alle 3 bis 4 Wochen einfach und schnell wirkend bei Schmerzen verabreicht werden kann. Als
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