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1100 - Die Hölle von Sodom

1100 - Die Hölle von Sodom

Titel: 1100 - Die Hölle von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kontaktieren, und das tat er jetzt wieder.
    Die Tastenbeleuchtung des schmalen Apparats leuchtete ihm grünlich entgegen. Das gespenstische Licht legte sich auch auf sein Gesicht. Bill hörte sich schwer atmen. Er wußte, daß Sheila ebensowenig schlafen konnte wie er und sie immer wieder sein Arbeitszimmer betreten würde, um nach einer neuen Nachricht zu schauen.
    Bill traute Leonidas zu, daß er sie quälte, mit ihr spielte und sich vorstellte, unter welchen Ängsten sie litt.
    Die Verbindung kam zustande, und der Reporter hörte die dünne Stimme seiner Frau. Sie hatte nur ein Wort gesagt, trotzdem hatte Bill die Angst daraus hervorgehört.
    »Ich bin es.«
    »Bill! Hast du schon…?«
    »Nein, Sheila, wir haben noch nichts unternommen. Wir müssen abwarten, bis sich die ersten Nebel bilden. Was ist bei dir?«
    »Nichts. Es gibt keine neue Nachricht. Leonidas hält sich zurück. Aber er hat Johnny, verdammt!« flüsterte sie mit brechender Stimme. »Mir wäre schon damit geholfen, wenn er Johnny mit mir telefonieren ließe, aber das wird er nicht tun. Er will uns einfach fertigmachen.«
    »Wir holen Johnny raus.«
    »Bill, bitte. Warum gehst du nicht darauf ein, was ich gesagt habe? Will er uns fertigmachen?«
    »Du hast recht«, gab der Reporter zu. »Aber was sollen wir tun? Ich weiß es nicht. Wir können es nur auf eine bestimmte Art und Weise in die Wege leiten. John hat neue Informationen über die Insel erhalten. So wissen wir jetzt, daß sie bewacht wird. Leonidas wird sich ein perfektes Alarmsystem ausgedacht haben. Davon gehe ich einfach aus. Er ist jemand, der an alles denkt.«
    »Was auch für euch schlecht ist.«
    »Ja, nur entstehen hier in den Morgenstunden vor Aufgang der Sonne immer Nebelfelder. Man hat mir gesagt, daß es typisch für diese Jahreszeit ist. Diese Chance werden wir nutzen.«
    Er hörte seine Frau stöhnen und wünschte sich intensiv, bei ihr zu sein und sie in die Arme nehmen zu können. Das war leider nicht möglich. Zu viele Kilometer lagen zwischen ihnen. So konnten beide nur versuchen, sich mit Worten gegenseitig den nötigen Trost zu spenden und Hoffnung zu geben.
    »Bist du noch dran, Bill?«
    »Ja.«
    »An was denkst du?«
    »An dich und Johnny. Verdammt, ich liebe euch.« Bill glaubte, einen Kloß im Hals zu haben.
    »Holt ihn raus!« sagte Sheila leise. »Versucht alles, bitte. Ich weiß sonst nicht, was ich mache. Ich habe immer gedacht, daß es vorbei ist, aber es wird wohl niemals normal werden bei uns. Das Schicksal ist zu stark. Man kann ihm nicht entgehen. Für mich ist die Hoffnung nicht mehr groß, Bill. Sie sinkt mit jeder Minute. Dieser Leonidas hat über Jahre hinweg an seiner Rache arbeiten können. Ich glaube fest daran, daß er sie perfekt gemacht hat.«
    »Ja, es wird schwer werden, aber wir sind auch keine heurigen Hasen und außerdem zu dritt.«
    Dann sagte Sheila etwas sehr Hartes. Auch ihre Stimme hatte sich dabei verändert. »Wenn er Johnny tatsächlich getötet hat, Bill, dann wirst du hingehen und auch ihn töten. Da mußt du mir einfach versprechen. Solltest du es nicht tun, werde ich es machen!«
    »Sheila, bitte… noch ist es nicht soweit.«
    »Ich weiß, und ich habe es dir auch nur sagen wollen.« Sie schluchzte auf. »Mach's gut…«
    Die Verbindung war tot. Auch Bill schaltete sein Handy ab. Er starrte auf die Planken und schüttelte den Kopf. »O Gott«, flüsterte er, »wie soll das noch alles enden?«
    Das Gespräch mit Sheila hatte ihn noch mehr unter Druck gesetzt. Trotz der kühlen Nachtluft schwitzte er. Auch seine Wachsamkeit hatte zwangsläufig nachgelassen.
    Er schreckte plötzlich hoch!
    Etwas stimmte nicht mehr so ganz. Etwas hatte sich in seiner Nähe verändert.
    Bills Blick glitt über das Boot hinweg. Als ihm keine Veränderung auffiel, drehte er den Kopf und ließ seinen Blick über das Wasser schweifen.
    Auch da war nichts Ungewöhnliches zu sehen. Die Wellen bewegten sich weiter. Sie hatten ihren Rhythmus behalten. Nichts hatte sie gestört. Trotzdem war Bill aufgeschreckt.
    Er steckte das Handy ein und stand auf. In der Kabine schliefen John und Suko. Von ihnen hatte die Veränderung nicht stammen können. Nach genauerem Nachdenken erinnerte sich der Reporter, was ihn gestört hatte. Es war wohl ein dumpf klingender Schlag an der äußeren Bordwand gewesen. Als wäre etwas dagegengestoßen.
    Bill Conolly wartete ab. Etwas anderes konnte er nicht tun. Er mußte herausfinden, ob sich das Geräusch wiederholte. Jetzt, als er

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