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110000 Jahre später

110000 Jahre später

Titel: 110000 Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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schnell zu überzeugen wären!“ sagte sie zögernd.
    Schumacher gab keine Antwort.
    „Sehen Sie“, erklärte ihm deshalb Beta: „Sie schätzen mich vielleicht falsch ein. Ich bin nur ein armes Mädchen, das sich hier auf der Erde seinen Lebensunterhalt verdient – erstens, weil es die Verhältnisse auf diesem aussterbenden Planeten auf eine dekadente Art faszinierend findet – und zweitens, weil sie hier niemand haben, der mit der Maschine umgehen könnte! Wenn Sie also etwas anderes vorhaben, als Sie gerade sagten, dann lassen Sie es mich wissen. Ich könnte Ihnen vielleicht ein paar Ratschläge geben!“
    Schumacher starrte sie erstaunt an.
    „Meinen Sie – das im Ernst?“
    Sie nickte.
    „Ich nehme an, daß Ihre Entschlüsse fest sind. Sie würden sich durch mich auch nicht beeinflussen lassen, wenn ich besser wüßte als Sie, daß Sie sich nur blutige Köpfe holen, nicht wahr?“
    Schumacher grinste.
    „Beeinflussen ja – aber nur in Dingen, die mich persönlich angehen!“
    Beta lachte.
    „Sehen Sie, deswegen habe ich auch fast keine Bedenken. Was mir geboten wird, ist die Auseinandersetzung einer jungen Kultur mit einer uralten. Was die Sache würzt, ist die Tatsache, daß beide denselben Ursprung haben!“
    Schumacher verzog das Gesicht.
    „Zynismus steht Ihnen schlecht!“
    „Es ist kein Zynismus! Sie haben eine reelle Chance. Außerdem haben Sie den Vorteil, daß die Maschine nur im äußersten Notfall töten wird. – Sollten Sie sich nicht doch noch im letzten Augenblick eines Besseren besinnen, dann vergessen Sie nicht, DON PASCAL zu besuchen. Wenn Sie sich von hier aus in einem Winkel von exakt 12° 33’ 20,5“ zur Südlinie geradlinig fortbewegen, treffen Sie nach genau 12 365 Kilometern auf seinen Wohnsitz! Ich hoffe, Sie sind in der Lage, sich diese Zahlen zu merken!“
    Sie stand auf. Ihre Stimme klang verändert, als sie – schon unter dem Ausgang – sagte:
    „Ich werde der Regierung Ihren Beschluß mitteilen, die Erde zu verlassen. Seien Sie sich des Dankes der irdischen Menschheit für Ihre Rücksichtnahme gewiß!“
    Sie ließ einen Mann zurück, der eine Viertelstunde brauchte, um seine Gedanken einigermaßen wieder in Ordnung zu bringen.
    Am Abend dieses Tages hatte Schumacher eine kurze Unterredung mit Beckerle.
    „Es wäre ohne Zweifel sehr nützlich, einen dieser Impulssender zu besitzen!“ sagte der Kommandant. „Vielleicht wären wir mit ihm und einer Scheibe in der Lage, uns geräuschlos zu bewegen! Ich habe keine Sorge wegen des Transportes der Flotte – aber irgendwann wird es sich nicht vermeiden lassen, daß wir bewohnte Gegenden besuchen, und für den Fall, daß jemand seine Schallmauer gerade abgestellt hat, verraten wir uns dann durch das Geräusch unserer Fahrzeuge!“
    Beckerle nickte nachdenklich.
    „Das bedeutet, daß wir den Impulssender jemandem abnehmen müssen!“
    „Genau das! Ich möchte, daß Sie sich ein paar Leute zusammensuchen und mit ihnen eine Spezialtruppe bilden, die nicht nur in diesem, sondern auch in allen ähnlichen Sonderaufträgen eingesetzt werden kann!“
    Beckerle sah ihn überrascht an.
    „Das wäre eine interessante Aufgabe!“
    „Nicht wahr? Machen Sie sich an die Arbeit! Sie werden Spezialbewaffnung erhalten und meinem Kommando direkt unterstehen. Wenn Sie bereit sind, geben Sie mir Bescheid, Ich unterrichte dann Ihren Kapitän davon, daß er Ihnen nichts mehr zu sagen hat!“
    Beckerle stand auf und verließ den Raum. Schumacher zog noch einmal den Zettel hervor, auf dem er sich Betas Angaben notiert hatte.
    Wer mochte DON PASCAL sein? Welche Rolle spielte er?
     
    Am nächsten Tag starteten nacheinander die vier Schiffe nach FARTHING und CAPE COD. Mit donnernden Triebwerken hoben sie sich von der Erde ab und schossen in den Himmel hinein, den in den vergangenen Monaten noch niemand anders als wolkenlos gesehen hatte.
    Schumacher verfolgte den Flug der Raketen bis zu einer Höhe von 30 km vom Kommandostand der EUROPA aus. Dann schaltete er ab und wandte sich an Beckerle:
    „Haben Sie Ihre Gruppe beisammen, Leutnant?“
    „Jawohl, Sir! Sie besteht aus den Leutnants Deluca und mir, weiterhin aus den Sergeanten Trimmer und McHenderley, schließlich aus den Korporalen Defoe und Walters!“
    „Glauben Sie, das genügt?“
    „Jawohl, Sir!“
    Schumacher ging ein paar Schritte auf und ab und schüttelte dabei den Kopf.
    „Ich weiß nicht, welchen Narren Sie an diesen beiden Trunkenbolden Trimmer und McHenderley gefressen

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