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1102 - Assungas Blutfalle

1102 - Assungas Blutfalle

Titel: 1102 - Assungas Blutfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Spielplatz leer war. Die Stadt hatte auch für eine kleine Hütte gesorgt, in der sich die Mütter aufhalten konnten, wenn sie auf der Bank saßen und das Wetter mal nicht so gut war. Aus der Hütte heraus konnten sie ihre Kinder beobachten.
    Niemand war da.
    Der Sand hatte sich mit Wasser vollgesaugt und war schwer geworden. Die Klettergeräte und die Rutsche schimmerten naß. Bäume standen am Rand. Sie breiteten über dem Spielplatz ihre kahlen und schützenden Arme aus. An der rechten Seite des Sandkastens lief das junge Mädchen entlang und hatte wenig später den Unterstand erreicht, wo sie sich auf die Bank fallen ließ.
    Es tat gut, endlich sitzen zu können. Sie streckte die Beine aus, wischte wieder durch das nasse Haar und strich es nach hinten. Auch über ihr Gesicht lief Wasser. Sie war naß bis auf die Haut, aber das störte Cathy nicht.
    Etwas anderes war viel wichtiger. Sie hatte Blut geschmeckt - Menschenblut!
    Zwar nur kurz und leider nicht sehr lange, doch sie hätte nie gedacht, daß es ihr so gut munden würde. Das kam schon einem kleinen Wunder gleich.
    Es war doch kein Wunder. Jemand hatte es ihr schon gesagt, und darüber war sie froh. Die Person, die alles gerichtet hatte, die hatte auch von der Veränderung gesprochen. Sie war eine Freundin, sie war auch eine gute Fee, und sie hatte nicht nur Cathy erklärt, daß sie immer herkommen könnte, wenn sie Rat brauchte.
    Das war jetzt nötig. Cathy wartete frierend auf die Frau, die auch in der Nacht immer für sie da sein wollte. Sie schaute nach vorn und war enttäuscht, daß sie keine Bewegung sah. Niemand kam. Der Spielplatz blieb leer wie die Bühne in der Sommerpause. Er war nur eine Kulisse.
    Noch immer konnte Cathy das Blut des Mannes nicht vergessen. Es war so wunderbar gewesen, es zuerst schmecken und danach trinken zu können. Jetzt wunderte sie sich darüber, daß sie es ohne Blut so lange ausgehalten hatte. Sie war eingegangen in ein völlig neues Leben, und es gefiel ihr. Zu verdanken hatte sie dies einer Person, die alle aus der Clique in ihren Bann gezogen hatte, und ihre Geschenke waren wirklich mehr aus außergewöhnlich gewesen. Jeder hatte das gleiche bekommen.
    Jeder mit dem gleichen Versprechen behaftet. Nie hätte Cathy daran gedacht, daß dieses Versprechen sich auch tatsächlich so erfüllen würde. Aber jetzt wußte sie Bescheid, und sie machte sich auch Gedanken um die anderen aus der Clique. War es ihnen allen so ergangen wie ihr? Oder hatten sie es nicht probiert?
    Das Geheimnis blieb noch. Es würde auch so lange Bestand haben, bis sie wieder erschien, die eigentlich versprochen hatte, immer bei ihnen oder in der Nähe zu sein.
    Zwar schützte das Dach des Unterstandes sie vor dem Regen, nicht aber vor der Kälte.
    Sie war da, sie ließ sich nicht vertreiben, und sie kroch durch ihre feuchte Kleidung, wobei die Nässe das noch beschleunigte. Cathy fror so stark, daß sie zitterte. Die Nase lief. Sie zog sie hoch und merkte wieder den Blutgeschmack in der Kehle. Er wollte nicht weichen. Er blieb bei ihr und würde sie auch die folgenden Tage begleiten, bis zum nächsten Biß.
    Biß? Wie komme ich auf Biß? Es war kein direktes Beißen gewesen, nur ein Auf schlitzen, ein Aufkratzen und dann das Lecken nach dem Blut. Sie hatte sich dabei so wohl gefühlt wie in den Armen ihres Freundes Eric, der ebenfalls zur Clique gehörte.
    Ob er auch schon das getan hatte, was die gute Fee ihnen so ans Herz gelegt hatte?
    Da hörte sie die Schritte!
    Plötzlich war die Kälte vergessen. Steif blieb Cathy auf der Bank hocken.
    Sie konzentrierte sich, und das leise Rieseln des Regens war so gut wie nicht mehr zu hören. Es wurde abgedrängt in die Ferne, sie hörte nur noch die vordergründigen Geräusche, und die näherten sich dem Unterstand.
    Cathy Ambler stand auf. Die Welt steckte auch jetzt voller Feinde. Sie wußte, daß sie vorsichtig sein mußte, starrte nach vorn, aber der Sandkasten blieb leer.
    Niemand durchquerte ihn. Es gab auch keine Laternen in der Nähe. Die nächste stand viel weiter weg und war auch durch einen Steinwurf zerstört worden.
    Dann waren die Schrittgeräusche hinter ihr und auch hinter dem Unterstand. Cathy ging vor, drehte sich nach rechts - und sah sich plötzlich, der Gestalt gegenüber, die ebenso überrascht war wie sie, denn der Ankömmling blieb abrupt stehen.
    »Eric!«
    »Klar, Süße, wer sonst?«
    »O Scheiße, Eric.« Sie warf sich gegen ihn, und er fing seine Freundin auf.
    »Hatte ich dir

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