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1102 - Assungas Blutfalle

1102 - Assungas Blutfalle

Titel: 1102 - Assungas Blutfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Anfang? Wer von euch? Es muß doch einen geben. Ihr müßt das noch warme Blut riechen. Ihr müßt fast an eurer Gier ersticken - oder…?«
    Wieder sagte keiner der sechs ein Wort. Dieses Schweigen schaffte es tatsächlich, Assunga unsicher zu machen. Sie blickte jedem einzelnen ins Gesicht, und ihre Augen zuckten dabei, bevor sie sich zu Schlitzen verengten. Jetzt wirkte sie mehr wie ein Mensch und nicht wie eine Vampirhexe.
    »Wollt ihr nicht…?«
    »Nein.«
    Cathy Ambler hatte gesprochen. Sie war die Mutigste von allen, auch wenn sie erst über ihren eigenen Schatten hatte springen müssen. »Nein, keiner von uns wird das verdammte Blut ablecken. Wir wollen es nicht, wir hassen es. Es ist so widerlich. So ekelhaft.« Wütend schüttelte sie den Kopf.
    Assunga blieb ruhig. »Wieso ekelhaft?« fragt sie leise. »Ich habe euch vorbereitet. Ich gab euch die Marken. Oder habt ihr meinen Auftrag nicht erfüllt?«
    »Ich schon!« sagte Cathy.
    »Dann trink das Blut!«
    »Und ich habe es auch getan!« fügte Eric hinzu.
    Assunga war nicht zufrieden. Sie spürte, daß etwas falsch gelaufen war. Außerdem irritierte sie die Sicherheit der sechs jungen Leute. Wahrscheinlich hatte sie damit gerechnet, hier blutgierige Bestien vorzufinden. Das Gegenteil war nun eingetreten. Assunga mußte an ihrer eigenen Blutfalle zweifeln.
    Sie bewegte ihre Augen. Suchte nach etwas, das nicht in diesen Kontext hineinpaßte, und stieß dann ein pfeifendes Geräusch aus. Sie ahnte etwas, aber sie reagierte noch nicht, sondern fragte: »Wer von euch hat noch Blut geleckt und getrunken?«
    Wieder gab Cathy Ambler die Antwort. In diesen Augenblicken war sie zur Führerin der Freunde geworden. »Keiner mehr, Assunga. Dein Plan hat nicht geklappt. Du hast uns nicht alle in die Blutfalle hineinlocken können.«
    »Aber du und dein Freund, ihr habt doch getrunken.«
    »Stimmt.«
    »Was habt ihr gefühlt?«
    »Gier. Eine echte Gier nach Blut. Ich habe es auch getan.« Die Erinnerung daran ließ Cathy schwer atmen, und sie begann zu weinen. »Ich habe sogar meine Katzen getötet und ihr Blut geschmeckt. Ja, das habe ich, aber…«
    »Dann ist ja alles gut!«
    »Nein!« sagte eine harte Stimme. »Nichts ist gut für dich, Assunga!«
    Sie hatte den Sprecher gehört, aber nicht gesehen, und trotzdem heulte sie seinen Namen.
    »John Sinclair!«
    ***
    Ich hatte es geschafft, mich hinter die Gruppe zu schleichen. Geduckt, fast auf den Knien. Daß die Freunde so dicht standen, war mir entgegengekommen, so hatte mich die Vampirhexe nicht hören können. Von Suko hatte ich mich getrennt. Er bildete so etwas wie eine Rückendeckung. Ich hatte die Unterhaltung belauscht und war angetan vom Mut des Mädchens und des jungen Mannes.
    Dann hatte ich eingegriffen, und ich hatte auch den Haß aus der Stimme Assungas hervorgehört.
    Danach reagierten auch die vier anderen. Plötzlich sprangen sie zur Seite. Ich sollte freie Bahn bekommen, und ich sah Assunga vor mir. Aber ich sah auch den Toten, den sie auf die Bank gelegt hatte. Auf seinem Körper zeichneten sich Blutflecken ab.
    Sie und ich.
    Im Hintergrund Suko, den sie aber nicht sah.
    Es stand fest, daß sie sich nicht kampflos ergeben würde. Dazu kannten wir uns zu gut. Aber ich hatte bereits mein Kreuz hervorgeholt und hielt es ihr entgegen.
    Sie sah es, aber sie handelte und öffnete blitzschnell ihren Mantel.
    Assunga war eine schöne Frau mit einem fast oder schon perfekten Körper. Sie war nicht nackt unter ihrem Zaubermantel, doch so gut wie, und sie hatte sich auch wieder gefangen, denn sie grinste mich scharf an wobei sie den Kopf schüttelte. »Sinclair, du hast es immer wieder versucht, und du bist dabei immer wieder reingefallen. Auch jetzt wirst du es nicht schaffen. Ich hätte mir denken können, daß du wieder mitmischt. Kompliment, dir scheint nichts verborgen zu bleiben. Aber wir sehen uns wieder.«
    Sie würde den Mantel schließen, dessen Innenhaut so hellgelb schimmerte. Mit einer geweihten Silberkugel kam ich gegen sie nicht an, da war das Kreuz schon wichtiger. Wenn es sie berührte, würde sie verbrennen.
    Aber ich zögerte, diese Waffe zu werfen. Es konnte sein, daß sie gerade in diesem Augenblick den Mantel schloß und verschwand, auch wenn sie verbrannte und mit ihr das Kreuz.
    Sie schloß den Mantel, die Hände zuckten, die Hälften fielen zusammen, und ich hörte Sukos Wort.
    »Topar!«
    ***
    Jetzt stand die Zeit für fünf Sekunden still. Für alle, Assunga und mich

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