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1103 - Aussenseiter der Armada

Titel: 1103 - Aussenseiter der Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Helkiden?" tat ich entrüstet. „Ich gehöre ihm an."
    Natürlich kannte er es! Die Helkiden stellten eine Nachbareinheit der Kolkoks und zählten zum gleichen Flankenabschnitt des betreffenden Bereichs. Die Armadamonteure, die ja auch außerhalb der Schiffe und bei verschiedenen Einheiten tätig wurden, mußten mit der Anatomie etlicher Völker vertraut sein; ob durch Kontakt oder Programmierung, machte dabei keinen Unterschied. „Helkiden", bestätigte der Roboter. „Ja, ich kenne sie."
    „Und?" bohrte ich. „Wie sehen sie aus?"
    „Klein, selten größer als sechzig Zentimeter." Wie alle Armadamonteure sprach auch dieser Armada-Slang mit einer feinen und hellen Stimme. „Bauchiger, fast runder Leib; schmaler Hals; Um einhundertachtzig Grad drehbarer Kopf; zwei Augen, drei Atemöffnungen, ein vollippiger Mund, haarlos; zwei Beine, zwei Arme, in jeweils viergliederigen Gehbeziehungsweise Greiforganen endend. Eingeschlechtige Vermehrung..."
    „Genug!" unterbrach ich ihn, bevor er die Aufzählung endlos fortführte. „Nun sage mir, wie ich aussehe!"
    „Ebenso."
    „Welchem Volk gehöre ich also an?"
    „Dem der Helkiden."
    „Die Helkiden sind Bestandteile der Armada."
    „Information korrekt."
    In diesem Moment glaubte ich, ihn bereits überzeugt zu haben. Ich triumphierte innerlich. „Nachdem das geklärt ist, kannst du die Waffe verschwinden lassen. Ich bin ein Helkide und stehe unter dem Schutz der Robotergesetze."
    „Nur Armadisten stehen unter diesem Schutz", erklärte er kategorisch.
    Es war ein Rückschlag für mich. Ich merkte, wie meine Felle davonschwammen und fürchtete mich zugleich vor einem Scheitern meiner Pseudo-Argumentation. Enttäuscht und zornig schrie ich auf: „Helkiden sind Armadisten!"
    „Du nicht."
    Wir drehten uns im Kreis!
    Der einzige Lichtblick bestand darin, daß die gestörte Maschine noch immer keinen weiteren Angriff vortrug. Aber was besagte das schon.
    Jede Sekunde konnte es passieren. Außerdem befanden wir uns nicht allein auf der Boje.
    Sobald uns jemand entdeckte, war ich endgültig verraten.
    Eine seltsame Mischung aus Hektik, Verzweiflung und Angst beherrschte mich, als ich von neuem versuchte, den Roboter mit einer logischen Kette in die Irre zu führen. Ich dachte kaum darüber nach. Es sprudelte förmlich aus mir heraus: „Ich bin ein Helkide. Helkiden sind Armadisten. Also bin auch ich ein Armadist."
    „Die Prämissen sind unrichtig. Dir fehlt..."
    „Ich habe sie verloren!"
    Das kam so spontan, so unüberlegt, daß ich im gleichen Augenblick mit dem Leben abschloß.
    Nie hätte ich es sagen dürfen. Selbst der dümmste Armadamonteur mußte die Lüge durchschauen.
    Kalter Schweiß brach mir aus den Poren, meine Hände verkrampften sich...
    Doch es kam anders. „Dann bist du tot", sagte der Roboter schlicht.
    Und ich witterte meine letzte Chance. „Wie kann ich tot sein, wenn ich hier stehe und mit dir rede!"
    „Du verlierst das Merkmal der Armadisten nur dann, wenn du stirbst. Also bist du tot"
    „Ich lebe!"
    „Dir fehlt das Merkmal. Du hast es verloren. Also ..."
    „Ich lebe!"
    „Tot lebst du."
    „Ohne Merkmal!"
    „Du ... lebst... tot..."
    Ich wollte schreien, vor Freude und Erleichterung schreien, als der Waffenarm des Roboters nach unten sank, der orangefarbene Abwehrschirm flackerte und erlosch. Aber ich brachte keinen Ton hervor.
    Was ich mit Logik nicht erreicht hatte, war durch das unüberlegte Voraussetzen einer Unmöglichkeit eingetreten. Der Widerspruch erwies sich für die Maschine als nicht lösbar und wurde damit zur schlichten Tatsache.
    Es bedeutete meine Rettung. „Die Regeln gelten auch für totlebende Armadisten", bekräftigte ich vorsichtshalber. „Du darfst mir also keinen Schaden zufügen."
    „Ich werde es nicht tun."
    „Gut." Es verwunderte mich selbst, wie schnell ich jetzt, nachdem die unmittelbare Gefahr vorbei war, umschaltete. Sofort verfiel ich auf eine neue Idee. „Ist in deinen Speichern auch das Gesetz verankert, wonach du den Befehlen gehorchen mußt, die ein Armadist dir gibt?"
    Im Grunde war es ein wahnwitziger Einfall, aber nachdem ich den Roboter einmal überrumpelt hatte, mußte ich einfach versuchen, seine Störung in noch stärkerem Maß für mich auszunutzen. „Ja", bestätigte er. „Auch dieses Gesetz bezieht sich natürlich auf lebende Armadisten ebenso wie auf totlebende ..."
    „Natürlich."
    Es funktionierte! Es funktionierte tatsächlich! „Dann befehle ich dir, mich zu begleiten, bei Angriffen

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