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1103 - Aussenseiter der Armada

Titel: 1103 - Aussenseiter der Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer solchen Steuerkanzel ausgerüstet, damit sie bei Bedarf auch von Lebewesen geflogen werden konnten.
    Auch diese Wand wies jedoch keinen Eingang auf, und Ürkan war am anderen Ende bereits wieder verschwunden. Ich beeilte mich, hinter ihm herzufliegen, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Als ich um die Kante bog, sah ich hellen Lichtschein aus einer Öffnung fallen.
    Das mußte Orkans Werk sein.
    Der Einstieg!
    Nie würde ich den Triumph beschreiben können, den ich in diesem Moment empfand. Überschwenglich, in fast hysterischer Begeisterung, betätigte ich die Rückstoßaggregate und raste auf die Öffnung zu. Ich schoß förmlich in die Schleuse hinein, wurde vom Zug der künstlichen Schwerkraft nach unten gerissen, prallte hart auf, überschlug mich ... und konnte die Antriebsdüsen gerade noch rechtzeitig abschalten, bevor ich in einer katastrophalen Drehung gegen das Innenschott geschleudert wurde.
    Während sich die äußeren Schleusentore schlössen und der Raum mit Atemluft geflutet wurde, richtete ich mich benommen auf. Der leichtsinnig verursachte Sturz hatte mich augenblicklich ernüchtert. Sämtliche Knochen verursachten höllischen Schmerz. Mein Körper mußte so mit Prellungen übersät sein, daß es wahrscheinlich aussah, als sei ich durch einen Kübel voll blauer Farbe geschwommen.
    Aber was bedeutete das schon im Vergleich zu der wichtigen Eroberung, die ich gemacht hatte!
    Ich biß die Zähne aufeinander und schlug den Raumhelm zurück, der sich selbsttätig zusammenschob und in Falten um den Nacken legte. Vor mir verharrte Ürkan regungslos, und es kam mir so vor, als habe er nur darauf gewartet, sich wieder akustisch mit mir verständigen zu können. „Du hast dich abermals verletzt", tadelte er.
    Ich bemühte mich, meine Beschwerden zu ignorieren und winkte ab. „Es ist abermals nicht der Rede wert."
    „Mein Auftrag lautet, dein Totleben zu schützen", beklagte er sich. „Wie soll ich das tun, wenn du selbst wie ein Wahnsinniger danach trachtest, es zu beenden!"
    „Beruhige dich!" sagte ich, obwohl mir klar war, daß es für die positronischen Vorgänge im Innern eines Roboters eine unpassendere Aufforderung wohl nicht gab. „öffne lieber das Innenschott und führe mich in die Steuerkanzel." Ürkan gehorchte ohne weiteren Kommentar. Durch den kurzen Korridor des Armadaschleppers wies er mir den Weg in den für eine Besatzung gedachten Aufenthaltsraum. Wir begegneten niemandem. Wie die meisten Goon-Blöcke, wurde auch dieser nicht manuell bedient.
    Die Navigationskuppel schloß direkt an die Wohnkabine an. Als wir sie betraten, flammte angenehme Beleuchtung auf. „Kannst du mir erklären, wie man mit einem Armadaschlepper umgeht?" fragte ich. „Ich möchte nicht viel Zeit darauf verschwenden, erst alles auszuprobieren." Ürkan konnte es! Bereits eine halbe Stunde später war ich mit den Steuervorrichtungen vertraut. Ich löste den Goon-Block aus der Verankerung und manövrierte ihn von der Schlafboje der Kolkoks weg.
    Im Grunde, überlegte ich, war mir ein doppelter Sieg gelungen.
    Mit dem fehlgeschalteten Armadamonteur stand mir ein Helfer und, wie es schien, zuverlässiger Verbündeter zur Seite ...
    Und: Die ZUTÄK gehörte mir...!
     
    5.
     
    Schlaglicht auf die Gegenwart Daß er sich gerade an die Begegnung mit Farslyina und die darauf folgenden Ereignisse so oft und intensiv erinnerte, hatte seinen Grund. Nie zuvor und niemals danach war Öhna Näjahrs Vergleichbares widerfahren. Über die Kolkoks im allgemeinen wunderte er sich mitunter heute noch. Im Gegensatz zu allen anderen Völkern, denen er begegnet war, hatte auf sein Erscheinen niemand ernsthaft reagiert. Keiner hatte ihn angegriffen, verfolgt oder sonstige Schritte gegen ihn unternommen - weder als er in die Schlafboje eindrang, noch als er daraus floh. Diese ungeschlachten Wesen schienen so ausschließlich auf ihre eigenen Interessen fixiert, daß sie andere Dinge, TRIICLE-9 natürlich ausgenommen, einfach ignorierten. Damit nahmen sie eine Sonderstellung ein und zeichneten sich durch eine für den Bereich der Armada fast unbegreifliche Mentalität aus.
    Durch Farslyina im besonderen schließlich war ihm so viel Anerkennung, Hilfe und aufopferungsvolle Unterstützung zuteil geworden, wie er es später nicht wieder erlebte. Nur durch ihren Einsatz hatte er in den Besitz des Armadaschleppers gelangen können, der ihm Bewegungsfreiheit verschaffte und ihm als eine Art Ersatzheimat diente.
    Mit der ZUTÄK wurde

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