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1103 - Aussenseiter der Armada

Titel: 1103 - Aussenseiter der Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon angestellt, jedoch nie eine eindeutige Lösung gefunden. Am wahrscheinlichsten schien ihm noch, daß irgendwann in ferner Vergangenheit der genetische Kode der in der Armada vertretenen Rassen nachhaltig manipuliert worden war. In diesem Fall würde der Drang nach TRIICLE-9 regelrecht vererbt, wie jedes körperliche Merkmal auch; und Leute wie er, denen das gemeinschaftliche Ziel nichts bedeutete, wurden als Mutationen geboren. Vielleicht diente das Siegelschiff nur dem Zweck, die korrekte Weitergabe der genetischen Information zu kontrollieren ... Vielleicht war ihm deshalb das Merkmal der Armadisten verwehrt worden ...
    Andererseits erschien ihm diese Möglichkeit geradezu absurd, wenn er überlegte, wie viele Einzelwesen sich einer erbbiologischen Korrektur hätten unterwerfen müssen, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Der dazu erforderliche Aufwand war ungeheuerlich, ja schlichtweg undurchführbar.
    Möglicherweise - und darauf kam er immer, wenn er seine eigenen Ideen verwarf - gab es eine ganz andere Lösung. Eine, die vielleicht so naheliegend war, daß er sie gar nicht in Betracht zog - oder so weit hergeholt, daß er sie nicht einkalkulierte... „He ...!" rief eine erregte Stimme aus dem Aufenthaltsraum und unterbrach seine Gedanken. „Habt ihr den da gesehen?"
    „Na klar!" fiel ein anderer Cygride ein. „Wer war das?"
    „Er hat keine Armadaflamme!" Öhna rannte los.
    Jetzt brauchte er keine Vorsicht mehr walten zu lassen. Sie hatten ihn entdeckt und würden nicht zögern, ihm nachzustellen. Es galt nur noch, die Schleuse zu erreichen, bevor sie ihn einholten.
    Hinter ihm blaffte ein Schuß. Öhna warf sich im Lauf nieder und schlitterte ein Stück über den glatten Bodenbelag. Gleichzeitig zog er die Waffe, drehte sich und drückte ohne zu zielen ab.
    Der Paralysestrahl verfehlte seine Wirkung. Er ging ins Leere. Öhna raffte sich auf und stolperte weiter. Einer der Cygriden feuerte abermals, doch er streifte den Flüchtenden nur.
    Die Lähmung breitete sich von der linken Hand über die Schulter bis zum Kopfansatz aus.
    Sechs, fünf, vier Meter...
    Das Schott teilte sich. Aus der Schleuse schwebte Ürkan hervor, die Waffenarme ausgestreckt und laut lamentierend. „Hört auf, ihr Unwissenden! Seht ihr nicht, daß dieses Geschöpf gestorben ist und die Armadaflamme verlor - aber dennoch lebt? Wie könnt ihr es wagen, einen Totlebenden zu beschießen!"
    Der Respekt vor der Zielgenauigkeit eines Roboters war groß genug, die Cygriden zum Stehenbleiben zu veranlassen. Allerdings schienen sie zu merken, daß mit Ürkan etwas nicht stimmte. „Für einen Toten leistet er aber respektable Laufarbeit!" meinte einer von ihnen höhnisch. „Er lebt tot!" bekräftigte Ürkan.
    Der Helkide hastete in die Schleusenkammer. Schwer atmend blieb er stehen und versuchte seine Nervosität zu bekämpfen. Wenn die Cygriden so weitermachten, konnte leicht der umgekehrte Effekt dessen eintreten, was er selbst vor einigen Jähren mit einem ähnlichen Gespräch erreicht hatte. Der Armadamonteur würde sich besinnen und sich gegen ihn stellen! „Entweder lebt er, oder er ist tot. Beides zugleich gibt es nicht."
    „Wohl gibt es das. Mein Freund ist das totlebende Beispiel dafür."
    „Ürkan!" schrie Öhna. „Zurück!"
    „Er täuscht dich! Wir sind Träger der Armadaflamme, er nicht."
    „Weil er..."
    „Unfug! Du bist gestört und verkennst deshalb die Realität."
    „Wie kann ich gestört sein, wenn ich etwas verkenne?"
    „Da hörst du es selbst, was du für einen Unsinn daherredest!"
    „Sinn und Unsinn schließen sich gegenseitig nicht aus. Weder das eine noch das andere ist Anzeichen einer Störung."
    Um alles in der Welt! dachte Öhna verzweifelt. Daß sich der Roboter auf eine Diskussion einließ, hatte ihm gerade noch gefehlt! Es konnte nicht gutgehen! „Ürkan!" drängte er. „Komm zurück!"
    „Höre nicht auf einen Pseudoarmadisten!" Der Cygride schrie jetzt ebenfalls. „Du bist gestört!
    Schalte dich ab!"
    „Zurück... Zurück..."
    „Schalte dich ab!"
    „Zurück!"
    Endlich entschied sich Ürkan.
    Ihm, Öhna, gehorchte er!
    Während er auf die Schleuse zuschwebte, sandte er den Impuls zum Schließen des Schottes aus. Die Angreifer hielt er dabei weiter in Schach. Rechts und links schoben sich die dicken Druckplatten aus der Wand.
    Da verlor einer der Cygriden die Beherrschung. Blitzartig zog er die Strahlwaffe und drückte ab. Ürkans positronische Schaltungen waren den Sinnen lebender Wesen

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