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1103 - Das Azteken-Ritual

1103 - Das Azteken-Ritual

Titel: 1103 - Das Azteken-Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bahn hatten, mußte einen anderen Grund haben. Er sorgte nicht eben für eine Beruhigung bei mir.
    Ein Waldstück, in das ich hineinfuhr, nahm mir die Sicht. Ich rollte durch einen dreidimensionalen Teppich aus Licht und Schatten. Noch zeigten die Bäume nur ein dünnes Laubkleid, aber der Wald sah hier aus, als wäre er von der regulierenden Hand eines Menschen befreit worden.
    Man ließ alles so wachsen, wie es war, und das wiederum fand ich gut.
    Über mir verschwanden die Schatten der Bäume. Die Sonne schickte wieder ihren blassen Schein gegen die Frontscheibe des Rovers - und auch gegen den Schatten, der urplötzlich vorhanden war.
    Ich hatte nicht einmal richtig mitbekommen, von welcher Seite er angeflogen war. Auf einmal flatterte er dicht vor dem Fahrzeug. Ich sah den Körper, den Schnabel, den Hals und das wilde Schlagen der Flügel.
    Automatisch trat ich auf das Bremspedal.
    Der Vogel prallte gegen die Scheibe.
    Der Rover stand. Das Tier huschte hoch. Ich hörte noch, wie die Krallen über das Dach kratzten, da hatte ich mich schon losgeschnallt und die Tür geöffnet.
    Ich drehte mich aus dem Auto und hielt sofort Ausschau nach dem Vogel, aber ich sah ihn nicht.
    Das Tier war hart gegen den Rover geprallt. Ich konnte mir vorstellen, daß es verletzt war, und trat weg vom Auto.
    Die Straße war leer. Sie führte auf gleicher Höhe geradeaus weiter und würde irgendwann das Ziel erreichen. Beide Ränder waren bewachsen. Sträucher bildeten einen Schutz. Manchmal waren sie so dicht wie Hecken, so daß mir die Sicht genommen wurde. Einen Vogel sah ich nicht.
    Es hatte keinen Sinn, nach ihm zu suchen. Möglicherweise lag er auch im flachen Straßengraben, von der Wucht des Aufpralls bewußtlos oder schwerverletzt.
    Ich wollte wieder einsteigen, da hörte ich die kurzen, krächzenden Schreie. Im nächsten Augenblick war der Vogel wieder da. Er hatte sich im Gesträuch versteckt gehabt und nur auf einen günstigen Zeitpunkt gewartet. In Kopfhöhe flog er pfeilschnell über den Boden hinweg. So rasant, daß es mir beinahe unmöglich war, auszuweichen.
    Ich konnte mich nur zurückwerfen und die Arme in die Höhe reißen. Mit dem Rücken war ich gegen den Rover geprallt. Der Vogel hackte nach mir. Er flatterte vor mir auf. Ich spürte den Luftzug der sich heftig bewegenden Schwingen, kleine Federn tanzten durch die Luft, dann endlich gelang es mir, die Arme nach vorn zu stoßen. Ich erwischte ihn mit den Fäusten und stieß ihn zurück. Es sah für ihn nicht gut aus. Er landete am Boden, er schrie wieder, seine Flügel bewegten sich hektisch, und so hüpfte er noch über die schmale Straße, bevor er wieder in die Höhe stieg und vor meinen Augen entschwand. Zuerst segelte er über das Gebüsch hinweg, dann stieg er dem Himmel entgegen.
    Ich blieb noch am Rover stehen und schüttelte den Kopf. Der Angriff paßte mir gar nicht in den Plan. Nicht zum erstenmal war ich von manipulierten Vögeln attackiert worden. Ich kannte auch veränderte und dämonische Exemplare, aber dieser Vogel hier hatte nicht so auf mich gewirkt.
    Er sah normal aus. Aber er war nicht normal. Er mußte unter einem Bann stehen. Der Gedanke, daß sich der Fall ausweiten könnte, kam mir ebenfalls. Jemand führte hier Regie, der genau in meine Richtung paßte. Da kam eigentlich nur das Ehepaar Flint in Frage. Oder jemand, der noch mehr im Hintergrund seine Fäden zog.
    Ich dachte an die Aussagen des Jägers Orwell, mit denen uns Sir James konfrontiert hatte. Diesem Mann war ein Schatten innerhalb des Waldes aufgefallen. Es war ein Mensch gewesen. Nur hatte er ihn nicht erkannt. Das Licht einer Taschenlampe war ihm vorausgegangen. Damit hatte er sich seinen Weg gesucht.
    Ich warf noch einen letzten Blick zum Himmel. Die Vögel kreisten noch immer. Keiner jedoch machte Anstalten, nach unten zu stoßen, um mich anzugreifen. Allerdings wurde ich das Gefühl nicht los, daß sie mich mit ihren scharfen Augen beobachteten wie eine sichere Beute. Sie warteten nur auf die Chance, angreifen zu können und suchten jetzt nach einer besseren Gelegenheit.
    Ich stieg wieder in den Wagen. Es war eine erste Attacke gewesen, doch bestimmt nicht die letzte.
    Ich stellte mich darauf ein, weitere Angriffe zu erleben, und ich war auch gespannt darauf, wie das Ehepaar Flint auf meinen Besuch reagieren würde…
    ***
    Becky Flint wunderte sich darüber, daß sie noch immer im Sattel saß und nicht herabgerutscht war.
    Sie hatte eine Höllenfahrt hinter sich. Auf nichts

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