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1105 - Das Siegelschiff

Titel: 1105 - Das Siegelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie erwachsen sind, genau wie wir", erklärte er. „Nämlich überhaupt nicht. Da du zu den instabilen Organismen gehörst, weißt du vermutlich nicht, daß es stabile Organismen gibt, die keine Nahrung verbrennen müssen, um eine bestimmte Körpertemperatur aufrechtzuerhalten und Aktivitäten zu ermöglichen. Sie haben eine Nuklear-Metabolismus, das heißt sie funktionieren nach dem Prinzip von Nuklearbatterien, so lange, bis der während der Metamorphose angesammelte Vorrat an Nuklearbrennstoffen aufgebraucht ist."
    Als Eric unwillkürlich vor ihm zurückwich, fügte er hinzu: „Keine Sorge, wir emittieren keine Strahlung. Auch vor den Kindern brauchst du dich nicht zu fürchten. Unsere Untersuchungen haben ergeben, daß sie sich in einer inaktiven Umwandlungsphase befinden. Erst danach werden sie zu Sammlern von Nuklearbrennstoffen und danach zu Erwachsenen."
    „So ist das also!" hauchte Eric. „Das ist ja noch viel phantastischer, als ich dachte.
    Lebende Nuklearbatterien! Intelligenzen, die vom Atomkernzerfall ihrer im Körper gespeicherten Nuklearbrennstoffe leben!"
    „Du wunderst dich darüber?" erkundigte sich der Quowock. „Dabei ist es doch viel erstaunlicher, daß andere Evolutionen Intelligenzen hervorbringen konnten, die trotz ihres unrationellen Metabolismus funktionieren."
    Eric schluckte.
    „Ja, wenn man es so sieht!" Er lachte. „Jeder sieht es eben zuerst immer von seinem Standpunkt aus. Dabei scheinen die Möglichkeiten der Natur unerschöpflich zu sein. Ich begreife erst jetzt, wie wenig ich bisher davon wußte - und ich ahne, daß ich auch jetzt nur sehr wenig weiß."
    Er wurde wieder ernst und beschäftigte sich während der nächsten halben Stunde mit der Überlegung, wie er dazu beitragen konnte, daß den Quowocks geholfen wurde.
    Natürlich wußte er, daß sie als Art einmalig waren wie alle Arten und deshalb auch als Art zum Aussterben verurteilt waren, selbst wenn sie in den geraubten Sköndern und deren Nachkommen dem Namen nach weiterlebten. Aber sie sollten wenigstens in Würde aussterben können.
    „Ich werde mit den Sköndern verhandeln", teilte er den Quowocks schließlich mit. „Als Vermittler, wenn ihr das wollt. Die Skönder werden nicht erfahren, wo ihr euch mit den Kindern aufhaltet, wenn ich mir einen anderen Armadaschlepper nehme, das Skönderschiff anfliege und es anfunke."
    Sein Vorschlag wurde von den meisten anwesenden Quowocks zuerst abgelehnt. Doch nach einer heftigen Diskussion rangen sich schließlich alle zu der Einsicht durch, daß die Armadamonteure ihr Schiff nicht eher freigeben würden, als bis sie ihnen entweder die Kinder abgejagt hatten oder es zu einer friedlichen Einigung zwischen ihnen und den Sköndern kommen würde.
    Nachdem er alle denkbaren Möglichkeiten mit Neun-Quo-Sin durchgesprochen hatte, verließ Eric Weidenburn den Armadaschlepper, schaltete sein Flugaggregat ein und machte sich auf die Suche nach einem verlassenen Fahrzeug.
     
    *
     
    Er brauchte fast dreißig Stunden bis er einen kleinen Goon-Block gefunden hatte, der aus unerfindlichen Gründen verlassen im All trieb.
    Allerdings trieb er nicht ziellos dahin, sondern war, wie Eric nach Überprüfung der Kontrollen feststellte, sozusagen geparkt worden - an einem Punkt, wo seine Geschwindigkeit und Entfernung relativ zum Armadasiegelschiff konstant blieben.
    Vielleicht wollte jemand irgendwann zurückkehren, oder er diente nur als Reserve; Eric war es in seiner Lage gleichgültig.
    Er startete ihn und steuerte ihn dann mit geringer Geschwindigkeit auf das Schiff der Skönder zu. Danach schickte er ein gerichtetes Funksignal hinüber.
    Einige Minuten lang wartete er vergeblich auf eine Reaktion. Er funkte dennoch weiter, und als er das Skönderschiff fast erreicht hatte, wurde der Bildschirm des Funkgeräts hell.
    Zuerst erblickte Eric darauf nur seidiges gelbbraunes Fell, dann flatterte ein schwarzes Gebilde daran entlang, setzte sich darauf fest und stülpte ein rotes Sehorgan aus.
    „Ich bin Eric und komme im Auftrag der Quowocks, um mit euch zu verhandeln", sagte Eric, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß sein Translator noch eingeschaltet war.
    Auf dem Bildschirm schob sich ein zweites Sehorgan blitzschnell neben das erste, dann setzte der Translator ein, nachdem abgehackte Laute einer fremdartigen Sprache erklungen waren.
    „Wir holen dich mit einem Traktorstrahl an Bord", übersetzte der Translator. Das war alles.
    Eric versuchte mehrmals, den Skönder wieder zum

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