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1105 - Das Siegelschiff

Titel: 1105 - Das Siegelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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so ähnelt wie die Skönder. Wenn die Skönder also Verhandlungen ablehnen und man uns die Kinder wieder wegnimmt, wird es bald keine Flotte der Quowocks mehr geben."
    Eric wußte nicht, was er darauf sagen sollte. Die Tragödie, die dem Volk der Quowocks drohte, schmerzte ihn, aber er vermochte nicht einzusehen, was die geraubten Kinder daran ändern konnten. Sie sollten das Erbe der aussterbenden Quowocks antreten, aber dann würde die heutige Flotte der Quowocks zu einer zweiten Skönder-Flotte werden.
    „Ich muß nachdenken", erklärte er. „Ihr solltet inzwischen den Luftaustausch vornehmen!"
    „Dann mußt du deinen Helm wieder schließen", erwiderte Neun-Quo-Sin.
    Eric klappte seinen Druckhelm nach vorn, überprüfte den Verschluß und sah dann zu, wie die Quowocks den Luftaustausch vorbereiteten. Sie arbeiteten ziemlich umständlich, aber das lag daran, daß sie ihre Greiforgane nicht dazu benutzten, weil sie damit noch immer die geraubten Kinder an sich preßten, als fürchteten sie, jemand könnte sie ihnen wieder fortnehmen, wenn sie sie nur einen Moment lang losließen.
    Sie waren wirklich zu bedauern.
    Aber was war mit ihm? War er nicht auch zu bedauern? Obwohl er das Armadasiegelschiff mit bloßem Auge sehen konnte, war es für ihn doch in weite Ferne gerückt und damit auch die Aussicht, jemals in STAC aufzugehen.
    Er war sich nicht einmal mehr sicher, ob er das überhaupt noch wollte...
     
    *
     
    Die Szene wirkte gespenstisch.
    Nachdem die Quowocks die Sauerstoffatmosphäre im Armadaschlepper gegen die Heliumatmosphäre ausgetauscht hatten, die das Schiff der Skönder füllte, schälten sie sich aus ihren Raumanzügen.
    Fasziniert blickte Eric Weidenburn auf die mit blauer Lederhaut bedeckten, spitzkegelförmigen Körper dieser Lebewesen, die aus einem Rumpf ohne alle Gliedmaßen bestanden. Jedenfalls wuchsen keine Gliedmaßen aus dem Rumpf hervor, und es gab auch keinen Kopf. Statt dessen wölbte sich aus einer Seite des Körpers ein Hautsack, und aus einer verschließbaren Spalte an der Oberseite des Hautsacks brachten die Quowocks Seh-, Hör- und Greiforgane sowie einige andere Organe zum Vorschein, deren Zweck Eric nicht sofort klar war. Diese Organe waren hellrot und existierten ohne feste Verbindung zum Körper. Aber sie wurden vom Körper beziehungsweise von dessen wie auch immer geartetem Zentralnervensystem gesteuert, weshalb Eric annahm, daß sowohl sie als auch das Gehirn über organische Sender und Empfänger verfügten, die eine Befehlsübermittlung und die ständige Kontrolle durch Rückkopplung ermöglichten.
    Ohne ihre Raumanzüge und deren Flugaggregate bewegten sich die Quowocks mit Hilfe je eines gelb abgesetzten muskulösen Sprungfußes durch mehr oder minder große Sprünge und durch kleinste Hopser vorwärts. Es war phantastisch. Dennoch, daran gewöhnte sich Eric relativ schnell. Nur an die ständig herumflatternden und ihre Positionen verändernden Außenorgane vermochte er sich nicht zu gewöhnen. Er fragte sich, welche Umweltbedingungen die Evolution der tierischen Vorfahren der Quowocks bewegen hatten, diesen Weg zu beschreiten.
    Und er wurde traurig bei dem Gedanken daran, daß diese phantastische Lebensform zum Aussterben verurteilt war, weil sie keine Nachkommen mehr hervorbrachte.
    Er vergaß diese Gedanken vorübergehend, als die Quowocks darangingen, die Skönder-Kinder aus ihren Behältern zu nehmen. Sie hatten den Öffnungsmechanismus der Zylinder bald gefunden, und als die beiden Zylinderhälften auseinanderklappten, kamen Wesen zum Vorschein, deren Anblick bei Eric sofort die Vorstellung von etwas Unfertigem hervorrief.
    Sie waren klumpenförmige, von hellgelbem flauschigem Fell bedeckte Organismen ohne Köpfe und Arme, aber mit deutlichen Ansätzen zu zwei kurzen Sprungbeinen. Auf einer Körperseite befand sich der Ansatz eines Hautsacks, auf der gegenüberliegenden die metallisch schimmernden Relikte eines Flügelpaars. Es zeigte sich, daß die Tentakel nicht Bestandteil der Kinder waren, aber die Sensoren an den Innenseiten der Zylinderhälften bewiesen, daß die Tentakel den Skönder-Kindern die Kontakte mit der Umwelt ermöglichten, die später mit Hilfe von Außenorganen hergestellt werden würden.
    „Wie ernähren sie sich?" überlegte Eric laut, und plötzlich fiel ihm ein, daß er auch bei den Quowocks keine Körperöffnungen zur Aufnahme von Nahrung gesehen hatte.
    Ein Quowock, der Neun-Quo-Sin sein mußte, richtete ein Facettenauge auf ihn.
    „Wenn

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