Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1105 - Das Siegelschiff

Titel: 1105 - Das Siegelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Was sollten wir unserem Volk sagen! Fortan wird die FENLICK-GOROON ruhelos durch die Endlose Armada kreuzen, bis alles Leben an Bord erloschen ist."
    Er wandte sich ab, und Eric wußte, daß er nichts tun konnte, um ihn zu trösten.
    „Komm!" sagte der Sprecher der Armadamonteure zu ihm und legte ihm einen Tentakel auf die Schulter.
    „Was geschieht mit mir?" fragte Eric.
    „Darüber entscheide nicht ich", antwortete der Roboter. „Die Säulen der Weisheit werden das Urteil über dich fällen."
    „Man wird mich also bestrafen?"
    „Man wird dir helfen, die im Bereich des Armadasiegelschiffs geltenden Regeln als notwendig zu erkennen, Eric Weidenburn", erklärte der Roboter.
     
    12. Die Säulen der Weisheit
     
    „Warte hier!" sagte der Roboter, der ihn zum Armadasiegelschiff gebracht hatte, dann flog er weiter.
    Eric stand auf der riesigen Oberfläche einer Stufe und kam sich verloren vor. Neben, über und unter ihm legten kleinere Raumschiffe und Beiboote an und ab, zahllose unterschiedlichste Intelligenzen wimmelten um ihre Schiffe herum, während Armadamonteure ihren Nachwuchs die Treppe hinauf trugen oder begleiteten und ihn später, mit Armadaflammen versehen, wieder zurückbrachten.
    Mehr als einmal fürchtete der Terraner, von einem landenden Schiff erdrückt zu werden.
    Anfangs hielt er das sogar für sicher, denn er blockierte praktisch einen ganzen Landeplatz, und bei dem Gedränge, in dem die Piloten ihre Fahrzeuge manövrieren mußten, konnten sie ein einzelnes Lebewesen schon einmal übersehen.
    Doch allmählich begriff er, daß er auf einer Tabuzone stehen mußte, die strikt gemieden wurde, obwohl keine Markierung zu sehen war. Kein Raumfahrzeug kam näher als fünfzehn Meter an ihn heran.
    Doch nach einiger Zeit fragte er sich, ob man ihn vergessen hatte, und trotz des ganzen Rummels in seiner Nähe kam er sich so einsam wie noch nie vor - einsam und bedeutungslos.
    Es hat keinen Zweck, noch länger zu warten! sagte er sich. Man hat mich wahrscheinlich vergessen.
    Er sah sich nach einer Möglichkeit um, das Armadasiegelschiff zu verlassen. Mit dem SERUN kam er nicht weit, aber mit einem Armadaschlepper konnte er versuchen ...
    Seine Überlegungen brachen ab, als ihm klar wurde, daß er nirgendwohin zurückfinden würde, weder zu dem Transporter mit seinen Gefährten und schon gar nicht zur Galaktischen Flotte. Die GORO-O-SOC war auf dem Weg zum Armadaherzen, doch er hatte keine Ahnung, wo sich das Armadaherz befand. Hier jedenfalls nicht, sonst hätte er mit dem Transporter zum Armadasiegelschiff reisen können. Und was die Galaktische Flotte betraf, so besaß er nicht den geringsten Anhaltspunkt über die Richtung, in der er sie hätte suchen können - wenn sie überhaupt noch existierte.
    Er hatte nicht einmal die Möglichkeit, sich innerhalb der Endlosen Armada zu orientieren.
    Er war ein Verlorener. Es gab nichts, zu dem er gehörte - jedenfalls nichts, was erreichbar für ihn gewesen wäre. Es gab nicht einmal etwas, für das er hätte sterben können.
    Wehmütig erinnerte er sich an die Quowocks. Wie tief und weit auch die Kluft zwischen ihrer Erscheinungsform und seiner eigenen klaffen mochte, es waren denkende und fühlende Wesen, durch die sein Leben noch einmal ein Ziel bekommen hatte, auch wenn es letzten Endes unerreichbar gewesen war.
    Aber wie winzig war die Wahrscheinlichkeit, daß sich der Zufall wiederholte und er ein neues Ziel bekam? Er trug ja noch nicht einmal eine Armadaflamme und war damit kein Armadist. Die Quowocks hatten sich an diesem Makel nicht gestört, aber sie waren ja auch in höchster Not gewesen. Ansonsten war das zweifellos anders. Das bewies der Andrang vor dem Armadasiegelschiff.
    Eric wich unwillkürlich ein paar Schritte zurück, als ein kleiner Goon-Block auf ihn zuschwebte. Er wich weiter zurück, denn der Goon-Block näherte sich unbeirrt weiter.
    Und dann landete er!
    Erst da wurde es Eric bewußt, daß der Schlepper in der Tabuzone gelandet war.
    Wenn es tatsächlich eine Tabuzone ist!
    Er zuckte die Schultern und beobachtete das Schleusenschott in der Wandung des Goon-Blocks, darauf wartend, daß es sich öffnete und daß Armadamonteure herauskamen, um ihn abzuholen - zu den Säulen der Weisheit oder wohin auch immer.
    Doch nichts geschah.
    Das dachte Eric Weidenburn, aber es stimmte nicht. In seinem Innern geschah eine Menge. Gedanken huschten auf verschlungenen Bahnen durch sein Gehirn, lösten Reaktionen in der Hypophyse aus, die sich durch das

Weitere Kostenlose Bücher