Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1105 - Das Siegelschiff

Titel: 1105 - Das Siegelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bevor Sin aus der letzten Metamorphose als fertiger Quowock hervorging. Ihn trifft deshalb keine Schuld. Dennoch würde ich gern von dir hören, Sin, was deine Versuche hinsichtlich der Entwicklung einer Synthese fertiger Quowocks aus künstlich erzeugten Molekülketten ergeben haben."
    Nervös ließ Neun-Quo-Sin ein Paar rosige, sechsfingrige Hände aus seinem Organsack gleiten und strich damit über seine Haut.
    „Alle Versuche scheiterten jedesmal in der zweiten Phase der komplizierten Metamorphose", berichtete er niedergeschlagen. „Vielleicht sind die Berechnungen der Kybernetiker falsch."
    „Unsere Berechnungen sind so exakt, wie sie das wahrscheinlich unvollständige Datenmaterial der Genetiker zuläßt!" entrüstete sich der Kybernetiker.
    „Ich wünsche keinen Streit!" sagte der Kommandant. „Zweifellos haben sowohl unsere Genetiker als auch unsere Kybernetiker alle ihre Erkenntnisse und Fähigkeiten optimal eingesetzt. Wenn das Ergebnis dennoch unbefriedigend ist, so liegt das offensichtlich daran, daß wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt unserer Evolution noch nicht in der Lage sind, alle genetischen Gesetzmäßigkeiten zu erkennen."
    „Es muß in der Endlosen Armada Völker geben, deren Evolutionsstand weit über dem unseres Volkes liegt", sagte der Kybernetiker. „Ein Informationsersuchen unter Vermittlung des Armadaherzens ..."
    „Ich wünsche nichts Derartiges zu hören!" erklärte Elf-Quo-Jo streng. „Es ist mir bekannt, daß es unter den Kybernetikern einige gibt, die glauben, Informationen anderer Völker könnten dazu beitragen, unser Problem zu lösen. Das ist unmöglich, denn diese Informationen würden die genetischen Fakten anderer Völker betreffen. Damit könnten unsere Genetiker nichts anfangen. Außerdem müßte ein solches Ersuchen im Armadaherzen Zweifel an der Vollwertigkeit unserer Armadaeinheit wecken."
    „Dann ist das Schicksal unseres Volkes besiegelt", stellte Neun-Quo-Ben resignierend fest.
    „Wenn wir genetisches Material von Lebewesen bekämen, die uns in Anatomie, Metabolismus und Mentalität ähneln ...", sinnierte der Genetiker.
    „Auch das wäre nur durch Vermittlung des Armadaherzens möglich", erwiderte der Kommandant. „Mit der entsprechenden negativen Bewertung unseres Volkes."
    „Und wenn wir eine Expedition ausschicken, die nach einem genetisch verwandten Volk sucht und entsprechendes Material von ihm erwirbt?" meinte der Kybernetiker.
    „Ein genetisch verwandtes Volk kann es nicht geben", wandte der Genetiker ein. „In dieser Hinsicht ist jedes Volk der Endlosen Armada einmalig."
    „Was könntet ihr Genetiker dann mit genetischem Material anfangen, das nicht aus unserem Volk stammt?" erwiderte der Kybernetiker.
    „Wir können es so manipulieren, daß daraus Fremde entstehen, die uns Quowocks so weit wie möglich ähneln und die wir so aufziehen, daß sie sich als Quowocks fühlen", erläuterte der Genetiker. „Ihre Nachkommen würden dann unsere Armadaeinheit bevölkern. So blieben wir Quowocks wenigstens nach außen hin weiterhin Mitglieder der Endlosen Armada."
    „Ich bin entsetzt!" rief der Kybernetiker. „Du willst, daß wir unsere Armadaeinheit Fremden überlassen! Wie scheußlich!"
    „Das müssen wir so oder so", sagte der Kommandant. „Was wir vielleicht noch retten können, ist der Name unseres Volkes in der Geschichtsschreibung der Endlosen Armada, nicht unser Volk selbst."
    „Aber die Zeit reicht nicht", sagte der Genetiker. „Wir Quowocks wären ausgestorben, bevor das genetische Programm aus dem genetischen Rohmaterial die ersten Prototypen unserer Erben hervorgebracht hätte."
    „Also müssen wir fertige Erben beschaffen", entschied der Kommandant.
    Die Augen seiner Gesprächspartner richteten sich auf ihn.
    Nach einiger Zeit meinte der Genetiker: „Deine Weisheit muß größer sein als unsere, Jo, denn du hast elf Quos hervorgebracht, während wir beide es jeder nur auf neun zu bringen vermochten. Dennoch erkenne ich keine Möglichkeit, deinen Plan zu realisieren. Selbst wenn wir ein Volk finden würden, das uns einige seiner Jungen überläßt, wäre uns nicht geholfen. Dieses Volk würde darauf bestehen, daß es die Jungen seines Volkes bleiben, und es würde die Armadaeinheit der Quowocks als die seines Volkes beanspruchen, sobald wir echten Quowocks ausgestorben wären."
    „Vorausgesetzt, sie wüßten die Position unserer Armadaeinheit", erwiderte der Kommandant.
    „Sie brauchten nur beim Armadaherzen anzufragen, um sie zu

Weitere Kostenlose Bücher