Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1106 - Die Truemmerreiter

Titel: 1106 - Die Truemmerreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Augenblick nicht das Armadaherz gemeldet hätte. Es erfuhr davon durch eine dringende Nachricht, die den Informationsstrang herabkam, und wurde vorübergehend abgelenkt. Die Meldung aus dem Armadaherzen war - zumindest für seine Begriffe - von geringer Bedeutung. Es erkannte nur eines als wirklich wichtig an: TRIICLE-9. Die Anweisung von Ordoban hatte nichts damit zu tun. Man würde sich nach ihr richten und im übrigen weiterhin abwarten, bis eine Situation eintrat, die eindeutig und nachweisbar mit TRIICLE-9 in Zusammenhang stand. Bislang fiel es ihm schwer zu glauben, daß das Heilige tatsächlich gefunden worden war. Es hatte unter dem Eindruck gestanden, daß das Universum aufleuchten, der süße Naar in Strömen fließen und unendliche Freude in der ganzen Endlosen Armada ausbrechen müsse, wenn dies geschah. Keines dieser Zeichen hatte sich bislang bemerkbar gemacht.
    Es war mißtrauisch.
    Inzwischen hatte die Zweiheit, die vor ihm stand, ihre flüsternd geführte Verhandlung beendet. Der größere Teil der Zweiheit wandte sich ihm zu und erklärte: „Ich habe nur noch wenig Zeit. Ich wiederhole meine Frage: An was für eine Gegenleistung denkst du?"
    „Ich verlange eine volle Dosis Naar."
    Der andere schien verwirrt.
    „Naar? Was ist Naar?"
    Abermals sprach der kleinere Teil der Zweiheit auf ihn ein. Das Gespräch wurde nicht so leise geführt wie das vorhergehende. Es verstand folgenden Dialog: „Nährflüssigkeit. Die Pflanzen brauchen sie. Sie wird in riesigen Behältern am Rand der Kuppel aufbewahrt. Ein Robotprogramm sorgt dafür, daß das Erdreich in regelmäßigen Abständen mit Naar getränkt wird. Für die Pflanzen scheint Naar eine Delikatesse zu sein."
    „Wenn sie Naar in regelmäßigen Abständen erhalten, warum verlangen sie danach?"
    „Narr! Wenn du in regelmäßigen Abständen echtes, nichtsynthetisches Fleisch vorgesetzt bekommst, heißt das, daß du niemals zwischendurch danach verlangst?"
    „Aber das Robotprogramm ist sanktioniert. Man darf es nicht stören."
    „Das bleibt dir überlassen. Du hast gehört, was die Pflanzen wollen."
     
    *
     
    Tarzarel Op ging ein paar Sekunden lang mit sich zu Rate. Er wollte unbedingt Befehlshaber der Einschließungsflotte werden, aber nach dem, was er soeben von Ordoban gehört hatte, würde es die Flotte nicht mehr lange geben. Das Armadaherz hatte mitgeteilt, daß an einen Angriff auf den fremden Raumschiffverband nicht mehr gedacht sei. Op glaubte zu wissen, was das bedeutete: Die Fremden sollten in die Armada eingegliedert werden. Er schwankte, und während er noch unsicher war, wie er sich entscheiden solle, gewann die Mentalität des Bürokraten die Oberhand und entschied, daß nicht gestört werden dürfe, was von Amts wegen eingerichtet war. Die Pflanzen verlangten die Umgehung, die Verletzung einer Vorschrift. Es wäre ein Makel auf seiner Seele gewesen, hätte er der Forderung der Namenlosen nachgegeben.
    „Kommt nicht in Frage", antwortete er. „Gegen Anweisungen, die wahrscheinlich vom Armadaherzen selbst in Kraft gesetzt wurden, kann ich nicht verstoßen."
    „Dann sieh zu, wo du bleibst", drang es aus dem unsichtbaren Lautsprecher.
    Die violette Armadaflamme, die bisher über dem farnähnlichen Gewächs geschwebt hatte, begann zu flackern und setzte sich in Bewegung. Tarzarel Op sah es mit Unbehagen. Die Verhandlung war beendet, ohne daß er sein Ziel erreicht hatte. Mehr noch: Die abschließende Bemerkung des Pflanzenwesens klang ihm ominös in den Hörstäbchen. Er wandte sich voller Besorgnis um und war einigermaßen erleichtert, als er sah, daß sich an der Beschaffenheit des Pfades, den sie gekommen waren, nichts geändert hatte.
    „Was jetzt?" fragte Qi mißmutig.
    „Wir kehren zur BOKRYL zurück", entschied Op. „Hier ist vorläufig nichts mehr auszurichten."
    „Besonders, nachdem du dich so ungemein diplomatisch verhalten hast", brummte Qi.
    „Was soll das heißen? Ich darf nicht gegen Vorschriften verstoßen."
    „Meinetwegen. Also los. Dein Anspruch steht ohnehin auf tönernen Füßen. Ordoban verzichtet auf Feindseligkeiten gegenüber den Fremden. Wahrscheinlich will er sie eingliedern. Auf jeden Fall wird es in Kürze keine Einschließungsflotte mehr geben, die einen Kommandanten braucht."
    „Das habe ich mir auch gedacht", bekannte Op. „Aber dann sind mir noch ein paar zusätzliche Ideen gekommen. Wer sagt, daß die Fremden sich eingliedern lassen wollen?"
    „Bist du verrückt? Wenn Ordoban es von ihnen

Weitere Kostenlose Bücher