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1106 - Die Truemmerreiter

Titel: 1106 - Die Truemmerreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verlangt, was bliebe ihnen anderes übrig?"
    „Zu kämpfen."
    „Und zu sterben?"
    „Vielleicht. Auf keinen Fall wird die Einschließungsflotte sofort aufgelöst. Ordoban wird dieselben Überlegungen anstellen, die ich dir soeben kundgetan habe."
    Qi reagierte darauf nicht, aber der Blick, mit dem er Op musterte, sprach Bände. Sie folgten dem gebahnten Pfad. Qi hatte den Eindruck, der Gestank werde von Minute zu Minute intensiver. Op blieb plötzlich stehen. Er wies auf eine brackige, übelriechende Lache, die den Weg zu drei Vierteln versperrte.
    „Da stimmt etwas nicht", sagte er. „Hier sind wir auf dem Herweg nicht vorbeigekommen."
    Qi mußte ihm recht geben. Er sah sich um. Der Dschungel zu beiden Seiten des Pfades verhielt sich still. Aber Qi erinnerte sich, wie rasch die Pflanzen die Wand hatten entstehen lassen, die Op und ihn von ihren achtzig Begleitern trennte. Gewiß bereitete es den Namenlosen keine Schwierigkeit, den Verlauf eines Pfades binnen weniger Minuten zu verändern.
    Aber wozu?
    „Versuch, ob du unsere Kämpfer erreichen kannst", schlug er Op vor.
    Op setzte das kleine Funkgerät in Betrieb - dasselbe, über das er vor kurzem die Meldung aus dem Armadaherzen erhalten hatte. Er rief mehrmals, bekam jedoch keine Antwort.
    „Die Feiglinge werden sich abgesetzt haben", knurrte er. „Sie sind auf dem Rückweg zur BOKRYL und getrauen sich nicht zu antworten."
    Qi glaubte nicht daran. Er war überzeugt, daß die Kämpfer sich ohne einen autorisierten Befehl nicht von der Stelle rühren würden. Er schaltete das eigene Funkgerät ein und rief die BOKRYL.
     
    *
     
    Unemor Ren meldete sich. Qi schilderte mit knappen Worten den Verlauf der Verhandlung mit den Namenlosen. Dann sagte er: „Wir haben uns verirrt. Unsere Kämpfer melden sich nicht mehr. Der Gestank bringt uns allmählich um. Schick uns eine Abteilung Roboter. Sie sollen uns hier herausholen."
    Inzwischen hatte Tarzarel Op auf dasselbe Band geschaltet.
    „Auf die Namenlosen braucht keine Rücksicht genommen zu werden", erklärte er grimmig.
    „Sie stellen unverschämte Forderungen, und ich habe sie im Verdacht, daß sie uns mit Absicht in die Irre haben laufen lassen."
    Unemor Ren reagierte nicht sofort.
    „Hörst du mich?" herrschte Op ihn ungeduldig an.
    „Warte", bat Ren. „Carsanar Zhu hat dir etwas zu sagen."
    „Von Zhu will ich nichts hören ..." protestierte Op.
    „Du bist ein Dummkopf, Op", röhrte die tiefe Stimme des Ingenieurs aus dem Empfänger.
    „Schließlich geht es um deinen Kragen. Qi sagte etwas von Gestank."
    Peltipher Qi horchte auf. „Ja?"
    „Süßlich? Nach Verwesung und Fäule riechend?" erkundigte sich Zhu.
    „Genau so", bestätigte Qi.
    „Das ist Naar", erklärte der Ingenieur. „Die Nährflüssigkeit, mit der der Boden an Bord der namenlosen Schiffe einmal pro Armadajahr getränkt wird."
    „Das erklärt es also", sagte Qi.
    „Das erklärt gar nichts", widersprach Zhu. „Die nächste Tränkung ist erst in fünf Monaten fällig, wenn meine Informationen mich nicht täuschen."
    „Dann aber ... was ...", stotterte Tarzarel Op.
    „Ich habe Qis Schilderung gehört", sagte der Ingenieur. „Was wollten die Namenlosen von euch als Gegenleistung haben?"
    „Naar", hauchte Qi. Im Hintergrund seines Bewußtseins materialisierte eine ungute Ahnung.
    „Begreift ihr's noch immer nicht?" spottete Zhu mit dröhnender Stimme. „Jemand ist euch zuvorgekommen ..."
    Der Dschungel geriet in Bewegung. Aus dem Dickicht hervor drangen bläulich glänzende, schlanke Gestalten von ovaler Form hervor. Sie bewegten sich schwebend und nahezu geräuschlos auf unsichtbaren Kraftfeldern. Es waren insgesamt zwölf. Ehe die beiden Cygriden begriffen, wie ihnen geschah, waren sie eingekreist.
    „Die Sarkoelf ...", krächzte Tarzarel Op voller Entsetzen.
     
    5.
     
    Ras Tschubai sah auf und blickte in das besorgte Gesicht des Mausbibers.
    „Die Mediker meinen, du brauchst Schonung", erklärte Gucky. „Aber das muß ich dir schon sagen: Du bist ein Narr erster Klasse!"
    Ras' Erinnerung war ungetrübt. Er glaubte, den Schmerz noch zu spüren, der ihn fast um den Verstand gebracht hatte, als er gegen das antipsionische Hindernis prallte. Er empfand Dankbarkeit und ein Gefühl unsäglicher Erleichterung. Es hätte viel schlimmer kommen können. Das Hindernis hatte ihn offenbar an den Ausgangsort seines Sprungs zurückgeschleudert. Jemand hatte ihn bewußtlos in seinem Quartier gefunden ...
    „Aber es war die Sache wert",

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