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1106 - Die Truemmerreiter

Titel: 1106 - Die Truemmerreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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so Verhandlungen?
    Er sah Peltipher Qi fragend und zugleich auffordernd an.
    „Weil die Cygriden Achtung vor denen empfinden, die wir die Namenlosen nennen", antwortete Qi.
    Die Pflanze ließ sich ein paar Sekunden lang Zeit. Dann erklärte sie: „Das mag schon sein. Aber deswegen bist du nicht hier. Du willst etwas von mir."
    Nun denn, dachte sich Op, wenn sie unbedingt auf alle Floskeln und Formalitäten verzichten wollten - dieses Spiel verstand auch er zu spielen.
    „Das ist richtig", antwortete er mit kräftiger Stimme, wie einer, der sich seines Anliegens nicht zu schämen brauchte. „Die Einschließungsflotte ist handlungsunfähig. Sie hat keinen Befehlshaber. Aus dem Armadaherzen kommen keine Anweisungen. Der Gegner befindet sich in unserer Mitte, und mit jeder Stunde, die verstreicht, bietet sich ihm eine weitere Möglichkeit, seinen Widerstand gegen uns zu festigen. Ich habe mich entschlossen, dem Zustand der Ungewißheit ein Ende zu machen, und mich selbst zum Befehlshaber der Einschließungsflotte ernannt."
    „Warum dich selbst?" wurde ihm geantwortet. „Warum keinen anderen?"
    Bei der Schwarzen Erfüllung! Was für eine ungehobelte Frage war das? Er fragte sich, wie es im Verstand des Pflanzenwesens zugehen mochte, und wollte eine diesbezügliche Bemerkung machen, die nicht besonders zuvorkommend ausgefallen wäre. In letzter Sekunde bemerkte er Qis warnenden Blick.
    „Ich ... weil... nun, wie käme ich auf die Idee, einen anderen zum Befehlshaber zu machen?" verhaspelte er sich.
    „Weil er für den Posten geeigneter ist als du", antwortete die Pflanze aus dem unsichtbaren Lautsprecher.
    Damit hatte Op endlich das passende Argument gefunden.
    „Es ist keiner besser geeignet als ich", verkündete er mit Nachdruck.
    „Das ist etwas anderes", sagte die Pflanze. „Du bist also Befehlshaber der Einschließungsflotte. Was willst du von mir?"
    „Ich ... bin es noch nicht ganz", antwortete Op zögernd. „Die Ankündigung erging an alle vier Einheiten der Einschließungsflotte. Die Harwesanen haben sich zustimmend geäußert, die Sarkoelf wiesen meinen Anspruch zurück, und von euch habe ich überhaupt nichts gehört. Ich bin hier, um mich zu vergewissern, daß ihr mich als Befehlshaber anerkennt."
    „Ich bin für dich nicht ihr, sondern du", gab ihm das Pflanzenwesen zu verstehen. „Ich bin eins, nicht mehrere. Du willst also meine Zustimmung? Was bietest du als Gegenleistung?"
    Op war verblüfft. Mehr noch - er war entrüstet.
    „Es geht um die gemeinsame Sache!" protestierte er. „Ich handle im Interesse aller. Ich sehe nicht ein ..."
    „Es gibt nur eine gemeinsame Sache", fiel ihm die Pflanze ins Wort: „Die Suche nach TRIICLEneun. Die Einschließung einer fremden Flotte hat nichts mit der gemeinsamen Sache zu tun."
    „O doch!" Op achtete nicht auf die warnenden Gesten, mit denen sich Peltipher Qi bemerkbar zu machen versuchte. Er war jetzt voll in Fahrt. „Die Fremden sind diejenigen, die an TRIICLEneun gefrevelt haben und für seinen jetzigen, bedauernswerten Zustand verantwortlich sind. Sie..."
    „Kannst du das beweisen?"
    „Ich ... wie? Natürlich kann ich ... wer sollte es denn sonst sein?"
    „Das ist kein Beweis. Du bist also nicht zu einer Gegenleistung bereit?"
    „Deine Forderung ist unverschämt und nicht im Sinn der Armada."
    „Also gut, dann werde ich mir die Sache genau überlegen müssen", erklärte die Pflanze.
    „Ich lasse dich meine Entscheidung wissen."
    Plötzlich wurde Tarzarel Op kleinlaut.
    „Ich dachte, ich könnte sie von hier mitnehmen", sagte er. „An was für eine Gegenleistung hattest du gedacht?"
    Inzwischen war Peltipher Qi des ergebnislosen Gestikulierens müde geworden. Er packte Op bei der Schulter und zog ihn zu sich herum. Mit der freien Hand zeigte er tippend auf den Kommunikator, den er am Armgelenk trug.
    „Meldung aus dem Armadaherzen", sagte er unfreundlich. „Eine Nachricht von Ordoban."
     
    *
     
    Der andere sprach so viel und war so offensichtlich voller Unaufrichtigkeit, daß es des Zuhörens fast müde wurde. Aber es hatte die Funktion des Verhandelns zu versehen und durfte nicht aufgeben.
    Es gab nur drei mögliche Resultate der Verhandlung. Der andere machte ein besseres, ein gleichwertiges oder ein geringeres Angebot. Dementsprechend würde es ihm die gewünschte Zustimmung erteilen, sich fürderhin der Neutralität befleißigen oder die Zustimmung verweigern.
    Die Sache wäre recht einfach gewesen, wenn sich im entscheidenden

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