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1106 - Zombie-Engel

1106 - Zombie-Engel

Titel: 1106 - Zombie-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelegt. Dann drehte sie den Kopf, um sich staunend umzuschauen, als wäre die Umgebung hier völlig neu für sie.
    Ich hielt es nicht mehr aus und flüsterte ihren Namen.
    »John…?« hauchte sie zurück.
    »Du bist wieder da.«
    Auf Suko achtete sie nicht, als sie sich langsam drehte und mit beiden Händen über das Kleid strich. Es war mehr eine Geste der Verlegenheit.
    Sie mußte erst nachdenken und konnte sich danach bestimmte Gedanken machen.
    Ich faßte sie an. Ihre Hand fühlte sich normal an. Nicht zu warm, auch nicht zu kalt. Es war alles okay mit ihr, zumindest äußerlich. Wie es in ihrem Innern aussah, wußte ich nicht. Da konnte schon eine Hölle toben, ich ging einfach davon aus, daß sie etwas Schreckliches erlebt hatte.
    Trotzdem war keine Angst in ihrem Gesicht zu erkennen. Suko sprach mich auf den Grund hin an. »Hast du den Gerechten gesehen, John?«
    »Ja.«
    »Dann verdankt Glenda ihm alles.«
    Auch wenn sie uns gehört hatte, gab sie keinen Kommentar ab. Sie strich jetzt mit den Handflächen über die Schulterrundungen hinweg und blickte sich noch immer etwas verlegen um. Mit einer scheuen Geste strich sie über ihr Haar.
    Ich wollte, daß sie das Kleid auszog, mochte sie aber nicht drängen und trat sogar zur Seite, als sie die ersten Schritte ging. Das Totenhemd hatte seine Magie nicht gegen sie ausspielen können, und genau das mußten wir schon als großen Erfolg auf unsere Fahnen schreiben.
    Neben dem Kleiderständer blieb sie stehen und legte eine Hand auf die Stange. »Es ist alles so anders«, sprach sie mehr zu sich selbst. »Und es ging alles so plötzlich.«
    »Wichtig ist, daß du jetzt bei uns bist«, sagte ich.
    »Klar. Es war Raniel, der dafür gesorgt hat. Ich habe ihn auf dem Friedhof getroffen. Er hat mich gerettet. Wäre er nicht gewesen, hätte mich der Zombie-Engel erwürgt.« Sie wies auf ihren Hals, und wir schauten ebenfalls hin.
    Die Flecken waren nicht zu übersehen. Etwas mußte verdammt hart gegen ihren Hals gedrückt haben, und sie hatte von einem Zombie-Engel gesprochen.
    Ich wiederholte das Wort und erkundigte mich dann, ob sie auch sicher war.
    »Untote Engel, John. Sie sind aus den Gräbern gestiegen, in die sie gelegt worden waren. Raniel hat den Friedhof angelegt. Er gehörte ihm, aber die Kräfte der Gegenseite wollten nicht, daß er siegt. Die Macht des Bösen hat ihre Geister wieder erweckt und sie dann zu mordgierigen Figuren verändert.«
    Was wir in dieser Erklärung mitbekommen hatten, ging bereits an die Grenze dessen, was der normale menschliche Verstand erfassen konnte.
    »Willst du nicht von Beginn an berichten?« fragte ich sie leise.
    »Ja, das wäre wohl gut«, erklärte sie. Sie wollte auch nicht stehenbleiben und ging auf den Hocker zu. Darauf nahm sie Platz. Mit beinahe zärtlichen Gesten strich sie die Falten auf dem Kleid glatt. Als sie zu erzählen begann, schaute sie uns nicht an.
    Suko und ich verhielten uns still. Wir unterbrachen sie nicht. Glenda redete mit leiser Stimme. Aber sie erlebte noch einmal alles mit. Mehr als einmal wurde sie von einem Schauer der Angst durchrieselt. So erfuhren Suko und ich, was es mit dem Friedhof und auch mit dem Kleid oder Totenhemd auf sich hatte.
    »Ich bin würdig gewesen«, sagte Glenda noch. »Ich bin nicht verbrannt. Ich habe den Weg geöffnet. Ich habe die Brücken zwischen den Dimensionen schlagen können.«
    Suko hatte eine Frage und kam noch einmal auf den Kampf zwischen Raniel und den Zombie-Engeln zu sprechen. »Ich möchte gern wissen«, fuhr er fort, »ob er sie alle vernichtet hat.«
    Glenda drehte ihm den Kopf zu. »Himmel, Suko, da sagst du etwas. Nein, natürlich nicht. Er hat es nicht geschafft. Einige konnten entkommen. Es war grauenvoll, das hat Raniel selbst gesagt. Es waren zu viele, und er hat sie nicht alle vernichten können.«
    »Weißt du, wo sie sind?«
    Glenda zuckte mit den Schultern. »Nein. Allerdings befürchte ich, daß sie nicht aufgeben werden.«
    Genau das befürchteten wir auch. Suko nickte mir zu, und sein Blick sprach dabei Bände. Ich war seiner Meinung und zog auch gedankliche Konsequenzen. »Wenn du das befürchtest, Glenda, dann müssen wir wohl davon ausgehen, daß sie alles versuchen werden, um die Dinge wieder ins für sie richtige Lot zu bringen.«
    Daß sie mitgedacht hatte, bewies ihre Antwort. »Das glaube ich auch. Ich habe dort auf dem Friedhof sterben sollen. Es hat nicht geklappt. Sie werden einen neuen Anlauf nehmen, um mich zu töten.«
    »Weißt

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