Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1107 - Die Mutation

1107 - Die Mutation

Titel: 1107 - Die Mutation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
etwas verlegen die Schultern. Ich wußte, daß sie nach Worten suchten, aber wir ließen sie noch schmoren.
    Auch Suko und ich bewegten uns nicht aus Spaß durch diese Gartenanlage. Es hatte Vorfälle gegeben, die sich bereits über Wochen hinzogen. Da waren des Nachts Menschen angefallen worden. Es hatte bisher keine Toten gegeben, aber man hatte auch nicht von normalen Überfällen sprechen können, denn die Angreifer waren keine Zweibeiner gewesen, sondern Tiere.
    Keine Katzen, keine Hunde, Ratten oder Füchse, sondern - es war kaum zu fassen - Fledermäuse.
    Nicht ein Dutzend, sondern gleich Hunderte, wie die Zeugen zumindest gesagt hatten. Zudem keine harmlosen Fledermäuse, sondern verdammt große Brocken, viel größer als die in Europa beheimateten. Diese Flattermänner waren größer und auch blutgieriger. Sie konnten durchaus aus Mittel- oder Südamerika stammen.
    Und sie liebten das Blut. In Südamerika fielen sie Rinder und Schafe an. Hier waren es nicht wenige Menschen, die von ihnen gebissen worden waren.
    Sie kamen stets bei Dunkelheit. Ihr Ziel war die Kleingartenanlage, denn dort fanden sie Beute.
    Sogar ein Kind war von ihnen angefallen worden. Laut Aussagen von Zeugen, die sie öfter gesehen hatten, mußten sie sogar gewachsen sein.
    Die Polizei war alarmiert worden, doch gefunden hatten die Kollegen nichts. Allerdings war ein Verdacht bestehen geblieben. An die Gartenanlage schlossen sich zwei Gewächshäuser an, die einem Privatmann gehörten. Dort züchtete ein gewisser James Cusack exotische Blumen und hatte sich auf Orchideen spezialisiert. Die Kollegen waren davon ausgegangen, daß dieser Cusack auch die Fledermäuse in seinen beiden Gewächshäusern beherbergte und hatten auch durchsucht, ohne allerdings etwas gefunden zu haben.
    Keine Fledermäuse. Angeblich hatte Cusack auch keine gesehen, doch das nahm man ihm nicht ab, und so waren die Meldungen auf dem Schreibtisch unseres Chefs, Sir James, gelandet.
    »Ich weiß, daß es nur ein vager Verdacht ist«, hatte er uns gesagt, »aber Sie sollten sich darum kümmern. Mal ein oder zwei Nächte Patrouille gehen. Kann ja sein, daß Sie Glück haben und Ihnen die Fledermäuse entgegenflattern, wobei Sie noch bedenken müssen, daß wir diesen Tierchen ganz anders gegenüberstehen.«
    Da brauchte Sir James nicht mehr viel zu sagen, denn der Begriff Fledermaus brachte uns immer sehr schnell den Zusammenhang mit Vampiren. Auch, weil sich einer unserer Erzfeinde, Will Mallmann, alias Dracula II, in eine Riesenfledermaus verwandeln konnte. Durch diese Mutierung war es ihm gelungen, uns schon oft zu entwischen.
    Fledermäuse und Dracula II, da konnte es durchaus einen Zusammenhang geben. Zudem kannten wir Mallmann, der es mit allen Tricks versuchte und sich immer etwas Neues einfallen ließ.
    Die Nächte um die Ohren zu schlagen, das gefiel uns genauso wenig wie anderen Menschen. Erst vor kurzem hatten wir den Horror mit den Zombie-Engeln erlebt. Da hatte es auch keine normale Nacht für uns gegeben, und jetzt waren wir wieder auf Tour.
    Da die Polizei den Pächtern der Kleingartenanlage nicht hatte helfen können, hatten die Bewohner schließlich zur Selbsthilfe gegriffen und so etwas wie eine Bürgerwehr gebildet, auch wenn sie diesen Begriff nicht gern hörten.
    Nick Orwell und Frank Dorsey sprachen lieber von Nachbarschaftshilfe, was sie nicht davon abgehalten hatte, sich zu bewaffnen. Ich wollte darauf nicht näher eingehen und stellte meine konkreten Fragen.
    »Sie haben die Vampire gesucht?«
    »Ja!« sagte Dorsey.
    »Welche gesehen?«
    »Bisher noch nicht.«
    »Haben Sie überhaupt schon welche entdeckt?« erkundigte sich mein Freund Suko.
    Das hatten sie auch nicht, aber sie kannten Freunde, die von ihnen angefallen worden waren. »Und die sahen nicht gut aus«, erklärte Nick Orwell. »Diese verdammten Biester haben genau gewußt, wo sie angreifen mußten. Sie haben die Stellen gefunden. Die bissen in die Hälse und in die Hände. Die wollten Blut. Das sind… das sind keine Fledermäuse, das sind schon Vampire.«
    »Die ja irgendwo herkommen müssen«, sagte ich.
    »Klar, von Cusack.«
    »Das behaupten Sie.«
    Nick Orwell lachte. »Wer sonst hätte sie einschleppen können als dieser Irre?«
    »Wir haben von ihm gehört«, sagte Suko. »Er ist ja auch befragt worden. Kennen Sie ihn näher?«
    Frank Orwell schüttelte den Kopf.
    »Nein, der läßt niemand an sich heran. Der lebt zurückgezogen.«
    »Ganz allein?«
    »Mit seiner Freundin oder

Weitere Kostenlose Bücher