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1107 - Jenseits der tödlichen Grenze

Titel: 1107 - Jenseits der tödlichen Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bieten könne, wann immer ihm daran lag.
    Oder so ähnlich. Carsanar Zhu erinnerte sich nicht mehr an den genauen Wortlaut. Denn kaum hatte er sich von seinem ersten Schreck erholt, da war das seltsame Geschöpf auf dieselbe Weise wieder verschwunden, wie es zuvor aufgetaucht war: ins Nichts hinein.
    Seitdem hatte der Kommandant der Cygriden-Einheit erfahren, daß man im Armadaherzen den Verdacht entwickelt habe, der Gegner verfüge über ein gewisses Maß an parapsionischen Fähigkeiten. Aber da war der Schaden schon angerichtet. Carsanar Zhu hatte es sich inzwischen zur Gewohnheit gemacht, sich des öfteren und scheinbar völlig unmotiviert umzusehen. Er wollte sich kein zweites Mal überraschen lassen.
    Insgeheim wünschte er sich Jercygehl An zurück, den eigentlichen Kommandanten der BOKRYL und der Cygriden-Einheit, die aus fünfzigtausend Fahrzeugen bestand. An und Zhu waren von Seele und Gemüt her miteinander verwandt. Sie waren zusammen alt und müde geworden. Es gab wenig, was sie noch aufregte - dafür um so mehr, was ihnen Unbehagen verursachte. Ihre aus unzähligen kleinen und großen Blasen zusammengesetzte Haut hatte die schmutzige, rostbraune Farbe des Alters angenommen. Das Stahlrheuma plagte sie beide, den einen mehr als den anderen, und die Geste, die man an ihnen am häufigsten beobachtete, war der Griff zum Fettbuckel, den sie auf dem Rücken trugen und der unter dem Einfluß der Krankheit mitunter unerträglich juckte. Ihre dunklen Augen saßen tief in den Höhlen und waren längst nicht mehr so beweglich wie in der Jugend. Die Stimme, die aus den Sprech- und Eßtrichtern drang, hatte mitunter einen krächzenden, quängelnden Klang. Und die Hörstäbchen, die zwischen den Blasen der Kopfhaut hervorwuchsen, hatten längst die frühere Sensitivität verloren. Manchmal meinte Carsanar Zhu, es läge nicht daran, daß sie nicht mehr hören konnten, was um sie herum vorging, sondern daran, daß sie es nicht mehr hören wollten.
    Sie wären recht froh gewesen, er und Jercygehl An, wenn sie ihre Laufbahn an Bord der Endlosen Armada genauso hätten beenden können wie ungezählte Generationen vor ihnen: mit einem friedvollen Lebensabend und einem schmerzlosen Tod. Aber nein, es hatte anders kommen müssen!
    Plötzlich war TRIICLE-9 vor ihnen aufgetaucht, das Ziel, nach dem die Armada seit Jahrmillionen suchte, der Gegenstand ihrer Sehnsucht, das geheiligte Objekt, das den Vorfahren abhanden gekommen war.
    Ungeheure Erregung packte die Besatzungen der vielen Millionen von Raumschiffen. TRIICLE-9 war eine Scheibe aus Nichts, von zweitausend Lichtjahren Durchmesser und einhundert Lichtjahren Dicke. Niemand wußte mehr, wie TRIICLE-9 ausgesehen hatte, als es sich noch dort befand, wohin es gehörte - mit Ausnahme vielleicht von Ordoban, aber von dem wußte niemand, ob es ihn überhaupt gab. Aber es stand vom ersten Augenblick an fest, daß jemand den heiligen Gegenstand mißhandelt und mißbraucht hatte. Der Zorn der Armada richtete sich gegen einen kleinen Verband von 20000 fremden Raumschiffen, die plötzlich in der. Nähe von TRIICLE-9 auftauchten. Und damit hatte der Zauber erst richtig begonnen.
    Jercygehl An hatte ein paar Anweisungen aus dem Armadaherzen nicht wortgetreu ausgeführt; und plötzlich tauchten Armadamonteure auf, um ihn festzusetzen. Sie stellten ihn in seinem eigenen Quartier unter Hausarrest, und kurze Zeit später war der alte Kommandant verschwunden. Seine offiziellen Stellvertreter befanden sich alle in der Schlafboje und waren dabei, sich auszuruhen.
    Tarzarel Op hatte daraufhin begonnen, verrückt zu spielen. Zuerst hatte er den Befehl über die BOKRYL und die cygridische Einheit übernommen, danach den Oberbefehl über die Einschließungsflotte beansprucht. Das war ihm schlecht bekommen. Das Armadaherz hatte ihn kurzerhand abgesetzt und Carsanar Zhu das Kommando über die Cygriden übertragen, ein Privileg, nachdem er sich keineswegs gedrängt hatte. Den Oberbefehl über die Flotte erhielt dagegen der Harwesane Ilkst Nentter, der seine Befähigung durch sein blitzschnelles Manöver gegenüber dem Fluchtversuch des Gegners unter Beweis gestellt hatte.
    Carsanar Zhu hatte sich bemüht, an Bord der BOKRYL Frieden zu stiften. Er hatte Tarzarel Op und seine Gefolgsleute Peltipher Qi und Unemor Ren zu Schiffsführern bzw. Stellvertretenden Schiffsführern ernannt. Es war nicht eine Geste der Sympathie gewesen, lediglich ein Mechanismus, mit dem er sich Ruhe verschaffen

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