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1107 - Jenseits der tödlichen Grenze

Titel: 1107 - Jenseits der tödlichen Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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so daß ihre Beine den felsigen Grund nicht berührten.
    Zwei weitere Greifarme wurden ausgefahren und begannen, den hellen Konkritfleck zu betasten und zu untersuchen.
    Ein Rauschen, untermalt von knackenden und knisternden Geräuschen, drang aus ihrem Helmempfänger. Überrascht sah sie auf und erkannte an der Anzeige, daß sich das Gerät auf eine zweite Frequenz eingepeilt hatte. 89,2 MHz. Das war mitten im Bildband. Wollte ihr jemand Bilder übertragen? Eine weit entfernte Stimme mischte sich in das Rauschen.
    „Nikki - ich höre dich auf einsachtacht. Was ist los? Brauchst du Hilfe?"
    Nikki hielt unwillkürlich den Atem an. Das war Wido Helfrichs Stimme. Es war ihr klar, warum er über den Bildkanal sprach. Er wollte nicht abgehört werden. Aber wer sagte ihr, daß der Armadamonteur mit seiner umfangreichen Ausrüstung nicht die gesamte Bandbreite des Radiokoms kontrollierte?
    Sie wartete. Der Monteur war weiterhin mit dem Fleck aus erstarrter Klebmasse beschäftigt. Sie sah, wie aus der Spitze eines seiner Greifwerkzeuge ein dünner, grüner Strahl brach, der die starre Substanz zu wirbelnden Dampfschwaden auflöste. Die Kapsel kam zum Vorschein. Der Monteur hielt mit dem Beschuß inne.
    „Nikki - was ist los?" drängte Wido.
    „Er... er hat die Kapsel gefunden", stieß sie hervor. Jetzt ging es ums Ganze. Ob der Armadamonteur das Gespräch mithörte oder nicht - sie mußte Wido, sie mußte die ganze Galaktische Flotte wissen lassen, daß ihr Plan so gut wie verraten war.
    „Wer ist er?" fragte Wido begriffsstutzig.
    „Ein Armadamonteur", keuchte Nikki. „Er hat mich in den Klauen. Ich..."
    Sie spürte einen harten Ruck. Die Welt war plötzlich in Drehung geraten. Die Lampe, die drunten auf dem felsigen Boden stand, beschrieb wirre, taumelnde Kreise und entfernte sich mit bedeutender Geschwindigkeit. Das krachende, knirschende Geräusch eines schweren Aufpralls war durch das schwere Material des SERUN-Anzugs zu hören. Nikki fühlte sich zur Seite geschleudert.
    Der mörderische Druck, der ihr den Leib eingeschnürt und die Arme gegen die Seiten gepreßt hatte, war verschwunden.
    „Gravo-Pak, Mädchen", sagte eine tiefe, ruhige Stimme. „Mach dich aus dem Staub!"
    „Was geht da vor?" schrie Wido über den Bildkanal. „Narktor, bist du das?"
    Nikki reagierte instinktiv. Sie schaltete das Gravo-Pak auf höchste Leistung, Schubvektor in das Dunkel hinauf gerichtet, und schoß davon. Hinter ihr leuchtete eine kleine Sonne auf. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie den glühenden, transparenten Umriß des Armadamonteurs, dessen Gefangene sie noch vor wenigen Augenblicken gewesen war. Ein Regen grellweißer Funken stob nach allen Seiten davon. Im ersterbenden Licht der Explosion erblickte sie die Silhouette eines terranischen Transportroboters, der sich langsam und vorsichtig auf die Oberfläche des Trümmerbrockens hinabsenkte.
    Sie hantierte an den Kontrollen des SERUN-Triebwerks. Wenige Sekunden später hatte sie den Schub umgekehrt und war auf dem Weg zu dem Punkt, an dem der Transporter soeben aufgesetzt hatte.
     
    *
     
    „Die Orter registrieren sporadische Energieentfaltung geringen Ausmaßes", sagte Perry Rhodan. „Die Reflexe kommen von mehr als zwei Dutzend wahllos über das Trümmerfeld verteilten Punkten. Das heißt, daß der Gegner Sonden oder Armadamonteure ausgesandt hat, um zu erfahren, was wir da draußen vorhaben. Es scheint, unser Plan wird ein voller Erfolg."
    Seine Zuhörer waren Jen Salik und Waylon Javier. Taurec hatte sich uneingeladen hinzugesellt.
    Perry würdigte ihn keines Blickes.
    „Vorausgesetzt, es passiert uns kein Mißgeschick", äußerte sich Jen Salik pessimistisch. „Die Monteure könnten per Zufall auf eine Sprengkapsel stoßen oder einen unserer Leute greifen."
    „Unwahrscheinlich", wies Perry den Einwand zurück. „Die Störgeräte sind so postiert, daß sie ins Auge stechen. Die Monteure wissen, wonach sie zu suchen haben. Der Gegner hat erkannt, daß wir in der Lage sind, einen seiner Feuerleitmechanismen zu stören. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Monteur nach der Bergung eines Störgeräts noch eine weitere Suche anstellt, ist vernachlässigbar gering. Die Mitglieder des Stoßtrupps sind mit Ortern ausgestattet. Es kann ihnen nicht entgehen, wenn ihnen Monteure in die Quere kommen."
    „Trotzdem wäre mir wohler zumute", seufzte Waylon Javier, „wenn ich von Ort und Stelle zu hören bekäme, daß alles planmäßig verläuft."
    „Du wirst dich

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