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1107 - Jenseits der tödlichen Grenze

Titel: 1107 - Jenseits der tödlichen Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an, und ein spöttisches, nahezu impertinentes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Ohne daß sie die Worte aussprach, verstand er, was sie ihm zu sagen hatte: Das geht dich nichts an. Aber schließlich bequemte sie sich trotz allem zu einer Antwort. „Ich wollte ihn fragen, was aus Quiupu geworden ist und wo er sich aufhält."
    „Quiupu!" platzte Perry unbeherrscht heraus. „Ausgerechnet Weidenburn soll wissen, wohin er sich verzogen hat? Es gibt nicht den geringsten Zusammenhang zwischen den beiden!"
    Gesils Blick war ausdruckslos.
    „Es gibt Zusammenhänge, von denen du nichts verstehst", sagte sie mit flacher Stimme. Dann wandte sie sich ab und schritt hinaus.
    Perrys erster Impuls war, ihr zu folgen und sie zur Rede, zu stellen. Aber dann besann er sich eines Besseren. Es hätte keinen Zweck gehabt. Wenn Gesil schweigen wollte, dann schwieg sie, und keine Macht des Universums vermochte ihr die Zunge zu lockern. Nein, es gab Wichtigeres zu tun, als sich um die wirren Launen der Schwarzäugigen zu kümmern. Er schüttelte den Kopf, als könne er auf diese Weise die Erinnerung an den unliebsamen Zwischenfall loswerden. Dann rief er einen Technorobot herbei.
    „Du beziehst hier bis auf weiteres Posten", befahl er der Maschine. „Das Labor wird versiegelt.
    Niemand hat hier Zutritt - es sei denn, er kommt in meiner Begleitung."
    „Verstanden", echote der Roboter.
    Perry und seine Begleiter begaben sich in die Kommandozentrale. Die Aufzeichnung des Interkom-Gesprächs, durch das die Medoroboter alarmiert worden waren, war inzwischen eingetroffen. Waylon Javier spielte sie ab. Die aufgeregte Stimme eines Mannes war zu hören, aber die Aufregung wirkte künstlich, gespielt.
    „Unfall im Labor zwo für Xenophysik", sprudelte die Stimme hervor. „Medizinische Hilfe wird dringend gebraucht."
    „Wer spricht dort?" reagierte der Roboter, der das Gespräch angenommen hatte. „Warum schaltest du die Bildübertragung nicht ein?"
    „Was spielt das für eine Rolle?" ereiferte sich die Stimme des Aufgeregten. „Macht euch auf den Weg ins Labor; das ist wichtiger!"
    Ein dünnes Summen deutete an, daß die Verbindung an dieser Stelle unterbrochen worden war.
    Perry wandte sich an die Umstehenden.
    „Ich denke, wir können uns eine formelle Stimmenanalyse ersparen", sagte er. „Oder ist irgend jemand der Ansicht, daß das nicht Eric Weidenburns Stimme war?"
    Er erhielt keine Antwort.
     
    *
     
    Narktor, der Springer, schwebte von der leeren Pritsche des Transporters herab. Am Rand des Lichtkreises trieben langsam ein paar ausgeglühte Metallteile dahin, die letzten Überreste des Armadamonteurs.
    „Ich hörte eure Unterhaltung mit", erklärte Narktor. „Ich hatte keine Zeit, dich lange zu warnen.
    Wenn es dem Monteur einfiel, einen Bericht über seine Entdeckung an die Armada zu senden, dann war all unsere Mühe umsonst."
    „Danke", sagte Nikki einfach.
    Sie sah auf. Der erste Armadamonteur, der ihren Transportrobot vernichtet und das Störgerät an sich gebracht hatte, war längst in der Finsternis verschwunden. Es bestand wenig Wahrscheinlichkeit, daß er den Zwischenfall bemerkt hatte. Auf der anderen Seite gab Narktors Bemerkung ihr zu denken. Was, wenn der zweite Monteur seine Meldung schon abgestrahlt hatte, bevor er von dem Springer angegriffen wurde?
    Sie glitt zu der Stelle hinüber, an der sie die Sprengkapsel deponiert hatte. Ein großer Teil der Klebmasse war verschwunden. Die Kapsel lag frei zutage. Nikki befestigte sie von neuem und schob zwei Hände voll lockeres Geröll über das erstarrte Konkrit, damit es nicht zu sehr von der Umgebung abstach.
    Kurz darauf erschienen ihre beiden Begleiter, die ihre Sprengladungen auf der anderen Seite des Felsbrockens angebracht hatten. Sie waren in Deckung gegangen, als sie die Warnung vor den Armadamonteuren hörten, und hatten von dem Vorfall nur mitbekommen, was ihre Helmempfänger von den verschiedenen Unterhaltungen aufgeschnappt hatten. Nikki war im Begriff, ihr eigenartiges Abenteuer zu schildern, als aus der Finsternis jenseits des Lichtkreises ein zweiter Transporter heranschoß und unmittelbar neben der Lampe landete.
    „So ein unverantwortlicher Leichtsinn ist mir mein ganzes Leben lang noch nicht vorgekommen", keifte Wido Helfrichs schrille Stimme. „Ich habe das ganze Manöver mitverfolgt, Narktor. Eine halbe Drehung mehr, und der Monteur hätte Nikki zwischen sich und dem Felsen zerquetscht."
    „Blödsinn", brummte der Springer. „Ich riß ihn

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