1107 - Jenseits der tödlichen Grenze

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Autoren: Unbekannt

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experimentiert."
    Jercygehl An war zusehends unsicherer geworden.
    „Was rätst du mir, mein Freund?" erkundigte er sich.
    „Erstens: Gib Anweisung, daß Tais Experimente an Bord anderer Schiffe der Einheit wiederholt werden.
    Zweitens: Laß dieselben Versuche auch nach der sekundären und tertiären Leitmethode durchführen. Und drittens: Kümmere dich darum, was dort draußen auf den Trümmerbrocken geschieht. Ich sage dir, es ist gefährlich, die Fremden„ zu unterschätzen."
    Der Kommandant machte das Zeichen der Zustimmung.
    „Die Schwarze Erfüllung soll es dir lohnen", sagte er mit schwerer Stimme. „Du hast dir gute und nützliche Gedanken gemacht. Ich werde alles Notwendige sofort veranlassen."
    Carsanar Zhu war erleichtert darüber, daß er Gehör gefunden hatte, und darüber, daß Jercygehl An offenbar doch nicht so sehr ein anderer geworden war, wie er anfangs geglaubt hatte.

    3.

    Nikki Frickel musterte das Bild, das der Mikrocomputer des Überlebenssystems auf die Innenseite ihrer Helmscheibe blendete. Es war immer dasselbe: Das Gewimmel der Trümmerstücke, blaustichig dargestellt, mit einer türkisfarbenen Nuance für die Brocken, die die Überreste einer alten Zwerggalaxis darstellten, und einem violetten Hauch für die Klötze aus Bremsmaterie; im Hintergrund das unübersehbare Gefunkel der Armadaschiffe, Millionen von orangerot leuchtenden Punkten.
    Sie schaltete das Bild ab. Dunkelheit hüllte sie ein. Sie hatte Mühe, die Umrisse des Transportroboters zu erkennen, auf dessen Pritsche sie lag. Undeutlich ragte unmittelbar vor ihr die Silhouette eines der Stative auf, die zusammen mit den positronischen Störgeräten die eigentliche Ladung des Roboters darstellten.
    Vor ihr in der Finsternis entstand ein greller Lichtfleck, wurde größer und enthüllte einen Teil der zerklüfteten Oberfläche eines kosmischen Felsbrockens. Es war der sechzehnte, den Nikki und ihre Begleiter an diesem Tag zu sehen bekamen. Noch vier, und sie hatten ihr Pensum geschafft. Der Lichtfleck wurde vom Bugscheinwerfer des Transportroboters erzeugt. Flirrende Streuspuren zeigten die dünne Staubhülle, die sich infolge der geringen Gravitation rings um den Trümmerbrocken angelagert hatte.
    Die Sache war inzwischen schon längst Routine. Der Robot landete sanft. Nikki und ihre beiden Begleiter sprangen ab, nachdem sie die Gravo-Paks auf brauchbare Werte einreguliert hatten, und schnappten sich die Behälter mit den nuklearen Sprengkapseln. Der Robot lud inzwischen mit nach hinten greifenden Tentakeln eines der fünf verbleibenden Stative von der Pritsche ab und schickte sich an, es sorgfältig in der steinernen Oberfläche des kosmischen Trümmerbrockens zu verankern.
    Nikki und ihre Mitarbeiter glitten davon. Das Schema, nach dem die Kapseln verteilt wurden, war sorgfältig ausgearbeitet worden. Niemand brauchte sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wo die Sprengkapseln deponiert werden mußten. Lediglich für eines hatten sie zu sorgen: Die kleinen, unförmigen Gebilde waren sorgfältig zu verstecken. Wenn die Armadisten kamen um nachzusehen, was sich auf dem gottverlassenen Felsbrocken tat, sollten sie das Stativ mit dem Störgerät finden, aber nicht die Kapseln.
    Die Arbeit war binnen zehn Minuten getan. Sie kehrten zum Landeplatz des Transportroboters zurück und sahen noch, wie dieser das kleine Gerät auf dem Stativtisch befestigte. Sie schwangen sich auf die Pritsche schalteten die Gravo-Paks auf Automatik und packten die Haltegriffe.
    Augenblicke später hob der Robot ab. Der Scheinwerfer erlosch. Die Finsternis nahm sie auf. Nikki beendete das Mikrocomputerbild auf die Helmscheibe, studierte es eine Weile und schaltete es wieder aus, als sie sah, das es keine bemerkenswerte Veränderung der Konstellationen gegeben hatte.
    Noch vier, dachte sie. Mein Gott, ich gäbe ein Monatsgehalt für einen Becher Kaffee und eine freundliche, hell erleuchtete Umgebung.
    Der Robot beschleunigte mit Höchstwerten, aber dank der Gravo-Paks fühlte man sich im Innern des SERUNÜberlebenssystem, als stände er still" Ein paar Minuten vergingen, dann rollte das schon so oft praktizierte Schauspiel von neuem ab. Der Scheinwerfer leuchtete auf, die Maschine landete, Nikki sprang ab...
    Eine Robotstimme drang aus dem Helmempfänger. „Vorsicht, Armadamonteure."
    Nikki befand sich am Rand des Lichtkreises, den der Scheinwerfer des Transportroboters erzeugte. In aller Eile deponierte sie die Sprengkapsel, die sie vor wenigen