111 - Die Gehirne des Dr. Satanas
eine
Reihe namhafter Politiker regelmäßig untersucht wurde. Die Ärzte, die jetzt
spurlos verschwanden, hatten Einblick in die Akten, die nicht für jedermann
zugänglich waren.
Das war eine
Überlegung wert.
Aber dann
geschah noch etwas. Ein junges Mädchen verschwand. Auf dem Nachhauseweg von
einer Versammlung wurde sie von einem Unbekannten entführt. Eine Freundin wurde
Zeuge und konnte entkommen, aber nur eine sehr oberflächliche Beschreibung des
Täters geben.
Auf den
ersten Blick hatte das eine mit dem anderen nichts zu tun.
Aber auf den
zweiten sah dies schon ganz anders aus.
Diesen
zweiten Blick riskierte die PSA, geheimnisumwitterte Spezialabteilung für das
ungewöhnliche Verbrechen.
X-RAY-1,
ebenso geheimnisumwitterter und unbekannter Chef im Hintergrund, griff nach seiner
ersten Garnitur, die bisher die größten Erfolge bei der Aufklärung unheimlicher
Vorfälle auf weisen konnte.
Das waren
Larry Brent alias X-RAY-3, Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C und Iwan
Kunaritschew alias X-RAY-7.
Die charmante
Schwedin war diesmal allerdings nicht mit von der Partie, da sie dringend in
Kualalumpur gebraucht wurde. Nicht, um dort Urlaub zu machen, sondern um den
dortigen Behörden bei einer gespenstischen Angelegenheit mit Rat und Tat zur
Seite zu stehen. Im Büro und im Haus eines hohen Politikers rief es zu allen
möglichen und unmöglichen Zeiten an, und eine Stimme meldete sich, die dem
Betreffenden nahendes Unheil ankündigte. Das wäre an sich nichts Besonderes.
Drohungen per Telefon wurden immer wieder ausgesprochen, in allen Teilen der
Welt, und die Polizeibehörden des betreffenden Landes klärten diese Dinge auch
meist sehr schnell und umfassend.
Doch hier war
es eben so, daß die PSA berechtigt war, tätig zu werden.
Es handelte
sich bei dem Anrufer eindeutig um einen politischen Gegner, der vor drei Jahren
bei einem Bombenattentat umgekommen war. Seine Stimme am Telefon machte den
Betreffenden darauf aufmerksam, daß er sich rächen werde. Der attackierte
Minister wies jegliche Beteiligung an dem Terroranschlag zurück, aber die Stimme
des Toten am Telefon blieb dabei.
Es stand auch
eindeutig fest, daß der unheimliche Anrufer am anderen Ende der Strippe sehr
genau über Details Bescheid wußte, die nur ihm und niemand anderem bekannt sein
konnten, so daß von vornherein ein Stimmenimitator ausschied.
Der
rätselhafte und gespenstische Vorfall dort war über die Maßen beunruhigend,
denn das Leben des Mannes war bedroht, wie die bisherigen Ereignisse bewiesen.
Aus
unerklärlichen Gründen platzte plötzlich ein Reifen am Wagen des Ministers, in seiner
Wohnung lösten sich Bilder von der Wand - und Lampen, und ausgerechnet immer
dort, wo er sich gerade aufhielt.
Anschläge aus
dem Jenseits? Morna sollte die Gefahr erkennen und bannen. Als Sekretärin
reiste sie an der Seite des Bedrohten und riskierte dabei selbst Kopf und
Kragen, wie es schien.
Morna
Ulbrandson fiel als Begleiterin also aus. Blieb das Erfolgsgespann Larry Brent
und Iwan Kunaritschew, durch die X-RAY-1 Aufklärung über die Dinge erhoffte,
welche die Menschen von Paso Robles in Atem hielten.
Die Behörden
dort waren verständigt.
Die
Arbeitsteilung zwischen Larry Brent und Iwan Kunaritschew war ebenfalls
geklärt.
Larry trug
einen Ausweis dabei, in dem er sich Dr. Rent nannte. Er bewarb sich offiziell
um eine Stelle als Gehirnchirurg im St. Anne’s Hospital. Nur einer war
eingeweiht, daß der Agent keine Kenntnisse auf diesem Gebiet hatte: der Leiter
des Krankenhauses, Dr. Lorman. Alle anderen hatten keine Ahnung. Larry Brent
sollte im Hospital die Augen offen halten und Einblick in die Akten nehmen,
welche die Polizei bisher über die beiden mysteriösen Fälle angelegt hatte.
Iwan
Kunaritschew sollte sich um ein Mädchen namens Jeany kümmern, welche die
Entführung ihrer Freundin beobachtet hatte. Jeany Roumer gehörte wie die
Entführte einer kleinen Gruppe an, die sich einmal wöchentlich traf, um über
okkulte und parapsychische Probleme und Erscheinungen zu sprechen. Die
Entführte - ein Mädchen namens Margaret Wright - sollte sich mit telepathischen
und telekinetischen Versuchen befaßt und auch Erfolg damit gehabt haben.
Näheres sollte Iwan Kunaritschew in Erfahrung bringen.
An Bord der
viermotorigen Maschine, die sie nach San Francisco in das sonnige Kalifornien
brachte, genoß der vierschrötige Russe mit dem wilden Bart den zollfreien
Wodka. Iwans Gesicht, von Natur aus schon rötlich, wurde noch
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