111 - Die Gehirne des Dr. Satanas
gegen die massive Eisentür, wie sie in Heizungskellern
Vorschrift war.
Sie bewegte
sich um keinen Millimeter. Rütteln und Zerren an der Klinke hatte keinen Sinn.
Der Stift brach ab, und der PSA-Agent hielt die Klinke in der Hand. Das war der
einzige Erfolg, den er erreichte.
Er mußte raus
hier. Er wußte nicht, was Satanas in seinem teuflischen Hirn an neuen Plänen
ausheckte, wie sehr er bereits dieses Haus für seine Zwecke präpariert hatte.
Hier unten
das Labor, aus dem das HIRN sich befreit hatte, wurde nicht mehr unbedingt von
ihm benötigt.
Er hatte sein
Ziel bereits erreicht.
Vielleicht
lag eine Sprengladung parat, die das ganze Haus in die Luft jagte?
Larry hörte,
wie Satanas-Masters die Treppen draußen emporrannte.
Gehetzt
blickte Larry sich um.
Die Smith
& Wesson-Laser!
Er torkelte
in die Ecke, wo seine Spezialwaffe lag.
Sie war
anderen in jeder Hinsicht überlegen, da sie mehr war als eine Waffe. Sie wurde
in der Hand eines PSA-Agenten zu einem Werkzeug.
Larry
justierte den Strahl ein und drückte dann ab. Grell und weiß war der Blitz, der
aus der Mündung schoß. Das Licht fraß sich in das dunkle Metall. Die Laserwaffe
wurde zum Schneidbrenner. X-RAY-3 führte den Strahl so, daß er den gesamten
Türschloßblock herausschnitt.
An den
Rändern rotglühend, krachte das Quadrat mitsamt Vierkanteisen, an der Stelle,
wo vorhin noch die Klinke steckte, zu Boden.
Mit dem Fuß
stieß Larry die Tür auf.
Im gleichen
Augenblick erscholl von oben ein gellender, markerschütternder Schrei aus dem
Mund einer Frau!
Der Schrei
war so furchtbar, daß es Larry eiskalt über den Rücken lief.
Fensterscheiben
klirrten.
Die Geräusche
kamen aus dem Raum genau über ihm.
Brent jagte
die gewundenen Stufen empor, die Laserwaffe entsichert in der Rechten.
Die Tür, dem
Kellereingang genau gegenüber, stand weit offen. Es war das Schlafzimmer der
Mallerts.
Das Fenster
war aufgerissen, eine Scheibe zersplittert. Die Schlafzimmerlampe, ein schweres
Messinggehänge, schaukelte heftig hin und her, und Daisy Mallert lag auf der
breiten französischen Liege und gab leise, wimmernde Laute von sich.
●
Mit zwei
schnellen Schritten durchquerte Larry den Raum und kümmerte sich um die junge
Witwe.
Er drehte sie
langsam auf die Seite. Daisy Mallerts Stirn war aufgeschlagen, und ein blutiger
Kratzer zog quer über ihre Nase.
Sie stöhnte.
»Ein Mann .
er war vorhin schon mal hier . hat mich niedergeschlagen ... Doktor Rent? Wie
kommen Sie ...?«
Die Frau war
völlig durcheinander.
Larry hatte
Mühe, sie zu beruhigen.
Aber er
schaffte es. Er warf einen schnellen Blick zum Fenster.
»Er ist ...
entkommen«, sagte Mrs. Mallert leise. »Durchs Fenster. Ich hatte gerade das
Bewußtsein wiedererlangt - da stürzte er ins Zimmer. In meiner Angst sprang ich
aufs Bett . er machte kurzen Prozeß. Er gab der Lampe einen Stoß und traf mich
genau mitten ins Gesicht ...« Sie schluchzte. »Was wollte er hier? Doktor Rent,
was geht hier vor, hier in meinem Haus?«
Ihre Stimme
zitterte, und Daisy Mallert sah den PSA-Agenten aus großen, rotgeränderten
Augen an.
»Ich weiß es
nicht genau, Mrs. Mallert, aber ich habe einen Verdacht. Wir werden darüber
sprechen, nicht jetzt, nicht hier. Morgen vielleicht.«
Sie nickte,
wirkte sehr blaß und sah angegriffen aus.
»Bleiben Sie
bei mir«, schluchzte sie und schlang ihre Arme um seinen Hals. »Lassen Sie mich
nicht allein! Ich habe Angst, ich habe solch eine große Angst, Doktor Rent.«
Sie schmiegte
den Kopf an seine Brust, und Larry legte den Arm um ihre Schultern.
Daisy
Mallerts Haut fühlte sich kalt an. Die Frau zitterte.
»Wie kommen
Sie hierher?« fragte sie mit leiser Stimme. »Es muß doch einen Grund haben, daß
Sie .«
Die junge
Witwe hob den Kopf, atmete plötzlich sehr schnell und flach. »Mir wird ... mit
einem Mal ... so komisch ... Doktor ...« Sie verdrehte die Augen und sackte
schlaff in sich zusammen.
Daisy Mallert
litt offenbar unter der Nachwirkung eines Schocks. Anders konnte sich X-RAY-3
den nun erfolgten Zusammenbruch nicht erklären.
Er trug die
Bewußtlose, die kaum atmete, zum Wagen, setzte sie auf den Beifahrersitz, um
sie ständig im Auge zu haben, und startete. Larry fuhr ins St. Anne’s Hospital.
Dr Lorman kümmerte sich persönlich um die Witwe seines Kollegen.
●
Der Lkw mit
Bill Grawler am Steuer erreichte den kleinen Ort wenige Minuten vor elf.
Unterwegs
mußte er langsam fahren, da er eine Baustelle
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